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Studienrichtung Angewandte Linguistik, Übersetzen, Dolmetschen

Angewandte Linguistik beleuchtet die Sprachpraxis in unterschiedlichen Kontexten. Sie reicht von mehrsprachiger Kommunikation bis zu sprachlicher Integration.

Fachgebiet

Angewandte Linguistik
Angewandte Linguistik, © Alamy Stock Foto/Adil Chelebiyev

Die Angewandte Linguistik an den Schweizer Ausbildungsinstitutionen richtet ihr Augenmerk auf Sprache und Kommunikation in konkreten und alltäglichen Situationen. Sie interessiert sich insbesondere für:

Angewandte Linguistik

Angewandte Linguistik, © Alamy Stock Foto/Adil Chelebiyev

Dolmetschen

Dolmetschen bezieht sich ausschliesslich auf die mündliche Kommunikation: Eine Mitteilung wird fliessend und auf natürliche Weise, in der ersten Person und unter Wiedergabe von Vortragsart, Ton und emotionaler Färbung des Sprechers, von einer Sprache in eine andere übertragen. Das Dolmetschen in unterschiedlichen Kontexten erfordert die Auseinandersetzung mit immer neuen Sachverhalten und Themen sowie ein spezifisches Vokabular.

Dolmetschen bedeutet nicht nur, zwischen den Sprachen, sondern auch zwischen den unterschiedlichen Kulturen zu vermitteln. Beim Gebärdensprachdolmetschen wird simultan zwischen gehörlosen/hörbehinderten Menschen und hörenden Menschen übersetzt.

Übersetzen

Beim Übersetzen geht es um den Transfer schriftlicher Botschaften. In der Regel wird in die Muttersprache (A-Sprache) übersetzt. Übertragen werden verschiedenste Textsorten und Medien wie beispielsweise Sachbücher, Geschäftsberichte, journalistische Artikel, Verträge, Gesetzestexte, aber auch Gebrauchsanweisungen und technische Dokumentationen. Dabei gewinnen Translationstechnologien zunehmend an Bedeutung.

Sprachliche Integration

Sprachliche Integration befasst sich mit den linguistischen und sprachdidaktischen Grundlagen, um Erwachsene beim Erlernen einer neuen Sprache zu unterstützen. Bei Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ) steht die Entwicklung der Deutschkompetenzen im Vordergrund.

Studium

Dolmetschen / Übersetzen

Im Bachelorstudium Mehrsprachige Kommunikation an der UNIGE und an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW steht die mündliche und schriftliche Kommunikation über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg im Zentrum. Die Studierenden befassen sich mit der Muttersprache (Aktivsprache) und zwei Fremdsprachen (Passivsprachen). An beiden Hochschulen lässt sich Deutsch als Muttersprache mit folgenden Fremdsprachen kombinieren: Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch. Die ZHAW schreibt Englisch als Fremdsprache vor, an der UNIGE ist ein Austauschsemester an einer Partneruniversität im In- oder Ausland obligatorisch. Studierende können an der UNIGE in einem weiteren Studienfach ihren Interessen nachgehen, an der ZHAW gibt es die Möglichkeit, einen Schwerpunkt auf Mündliche Kommunikation und Sprachmittlung, Multimodale Kommunikation und Translation oder Fachkommunikation und informationsdesign zu legen.

Beide Bachelorstudiengänge sind eine gute Grundlage für ein Masterstudium im Bereich Dolmetschen/Übersetzen. Der Bachelorabschluss allein aber reicht nicht aus, um als Dolmetscherin oder Übersetzer tätig zu sein.

Gebärdensprachdolmetschen

Der Studiengang vermittelt Kenntnisse in angewandten Sprach- und Translationswissenschaften sowie in Soziologie und Interkulturalität. Der Auf- und Ausbau der Kompetenzen in der Deutschschweizer Gebärdensprache, des Hochdeutschen und des Schweizerdeutschen nimmt dabei eine wichtige Stellung ein.

Sprachliche Integration

Das Ziel des Studiums ist die Förderung von sprachlich-kommunikativen Kompetenzen fremdsprachiger Erwachsener und die Leitung von Projekten der sprachlichen Integration in der Schweiz und im Ausland. Der Studiengang umfasst die fünf folgenden Fachbereiche:  Linguistik, Didaktik, Kontexte, wissenschaftliches Schreiben und Praxis. Zudem kann ein Schwerpunkt gelegt werden, entweder auf Sprachberatung und -coaching oder auf Sprachbildungsmanagement. 

«Ich finde es toll, dass das Studium durch die verschiedenen Texte und Fachgebiete so abwechslungsreich ist und dass wir die Gelegenheit haben, Rechts- und Wirtschaftskurse zu belegen.»

Zu den Testimonials

Anforderungen

Wer ein Studium der Angewandten Linguistik ins Auge fasst, sollte ein vertieftes Interesse an der genauen Analyse des Aufbaus, der Herkunft und des Gebrauchs verschiedener Sprachen haben. Zudem braucht es Freude an der permanenten Konfrontation mit Sachverhalten, die man noch nicht kennt. Es geht darum, sich immer wieder flexibel auf neue Situationen einzulassen und im Hintergrund zu sein, ohne seine eigene Meinung kund zu tun.

Zusätzliche Anforderungen

Voraussetzung für die Zulassung zu allen Bachelorstudiengängen in Angewandter Linguistik ist eine bestandene Eignungsprüfung.

Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen

Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick

Forschungsthemen

Die Angewandten Linguistik forscht beispielsweise zu folgenden Themen:

  • Zwischen Sprache und Recht: Revision und fachliche Prüfung mehrsprachiger Gesetzgebung in der Schweiz
  • L’interprétation dans les zones de conflit au Moyen-Orient : étude qualitative sur le rôle de l’interprète des Nations Unies
  • Traduction automatique du français vers les langues des signes francophones. Application multilingue pour le réseau ferroviaire francophone
  • SMILE II: Automatische Gebärdenspracherkennung auf Satzebene

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.



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