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Bewerbungsdossier

Das Bewerbungsdossier umfasst Motivationsschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und Referenzen. Dafür gibt es Regeln und Formate, die eingehalten werden müssen. Das Dossier kann entweder elektronisch oder per Post verschickt werden.

Unterlagen

Werden nicht näher bezeichnete Bewerbungsunterlagen verlangt, so sind damit heute in der Regel folgende Dokumente gemeint:

Bewerbungsschreiben / Motivationsschreiben

Hier wird auf maximal einer Seite Bezug auf das Stellenangebot genommen und mitgeteilt:

  • Motivation - für genau diese Stelle
  • Eignung - speziell für diese Tätigkeit
  • Besonderheiten / Extras - zum Vorteil des Unternehmens, wie zum Beispiel Insiderwissen, interessante Kontakte, besondere Sprachkenntnisse usw.

Dieses Schreiben soll die intensive Auseinandersetzung mit den Stellenanforderungen aufzeigen und wie das eigene Profil auf diese passt.

Das Motivationsschreiben ist eine Gratwanderung zwischen dem Einhalten bestimmter formeller Regeln und dem Wunsch, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen und so aus der Masse hervorzustechen. In einigen Berufen, zum Beispiel den kreativen, ist es sogar erwünscht, sich etwas ausgefallener darzustellen. In der Regel empfiehlt es sich aber, einem gewissen formellen Rahmen zu folgen.
Verschiedene Websites stellen Beispiele für Motivationsschreiben zur Verfügung, zum Beispiel jobscout24.ch oder be-werbung.ch.

Die wichtigsten Punkte fürs Motivationsschreiben:

  • Kürze: die wichtigsten Punkte kurz und präzis darlegen. Maximale Länge: 1 Seite.
  • Motivation: weshalb genau diese Stelle und dieses Unternehmen; die besonders attraktiven Punkte im Inserat.
  • Anforderungen: Passt das gesuchte Profil nicht hundertprozentig, so sind andere Kompetenzen und Stärken hervorzuheben, die nützlich sein könnten. Niemals erwähnen, wenn eine geforderte Kompetenz fehlt, sondern vielmehr den Akzent auf besondere Kenntnisse / Fähigkeiten legen.

Besonders Personen, die für eine gewisse Zeit aus dem Berufsleben ausgestiegen ist, um für die Familie zu sorgen oder aus anderen Gründen, wie z.B. Arbeitslosigkeit, Auslandaufenthalt, eine gewisse Zeit nicht berufstätig waren, sollen zwar stets mit offenen Karten spielen, sich aber trotzdem ins richtige Licht rücken und Vorzüge hervorheben. Mütter und Väter, die gerne wieder ins Berufsleben einsteigen wollen, finden auf den folgenden Seiten Unterstützung, Antworten und wertvolle Tipps: mamagenda.ch und infomutterschaft.ch.

Lebenslauf, Curriculum vitae (CV)

Im Lebenslauf wird eine lückenlose Auflistung der bisherigen schulischen und beruflichen Aktivitäten erwartet. Er zeigt beispielsweise:

  • Aus- und Weiterbildungen
  • Verlauf der bisherigen Laufbahn (Dauer der Anstellungen, Funktionen, Arbeitgeber, Berufserfahrungen)
  • Spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, zum Beispiel Sprach- oder Informatik-Kenntnisse, Führerschein, usw.
  • Ausserberufliche Erfahrungen
  • Referenzen

Die Auflistung beginnt mit der aktuellen Anstellung / professionellen Erfahrung und geht dann zurück bis zur ersten.

Das Ganze wird tabellarisch und am Computer verfasst. Bewerbungsschreiben und Lebenslauf sind Visitenkarten. Wichtig sind eine ansprechende Präsentation und eine fehlerfreie und saubere Gestaltung. Eine einfache Google-Recherche findet zahlreiche Lebenslauf-Vorlagen. be-werbung.ch, jobscout24.ch und jobs.ch listen verschiedene Beispiele für unterschiedliche Situationen auf.

Kniffe

Oft kommt es vor, dass eine Berufslaufbahn Lücken aufweist. Mit ein paar einfachen Kniffen können solche Klippen umfahren werden:

  • Wer am Anfang der Laufbahn steht oder während einiger Jahre nicht gearbeitet hat, kann Praktika, Auslandaufenthalte, Tätigkeiten in Vereinen oder gemeinnützige Arbeit aufführen.
  • Im Fall ungenügender oder nicht anerkannter Aus- und/oder Weiterbildung können Erfahrungen und Erfolge hervorgehoben werden.
  • Stellenlose können im Lebenslauf ihre Anstrengungen aufführen, um wieder eine Stelle zu finden: Weiterbildung, Praktika, Kompetenzprofil, usw.
  • Es gibt Programme, mit denen sich sehr gut gestaltete Lebensläufe erstellen lassen. Es lohnt sich, verschiedene Websites zu besuchen, um das passende Design zu finden.

Arbeitszeugnisse und weitere Beilagen

Zur Bestätigung der Angaben im Lebenslauf werden die Zeugnisse bisheriger Arbeitsstellen und/oder Ausbildungsabschlüsse beigelegt. Folgende Hinweise können bei der richtigen Zusammenstellung behilflich sein:

  • Berufliche Tätigkeiten lückenlos mit Zeugnissen dokumentieren.
  • Grundsätzlich bei jedem Stellenwechsel Zeugnis oder mindestens Arbeitsbestätigung anfordern.
  • Anderes, wenn dies sinnvoll und gewünscht ist, zum Beispiel gestalterische Entwürfe bei künstlerischen Berufen oder Kopien von Sprachdiplomen bei kaufmännischen Stellen usw.
  • Am Anfang einer Berufslaufbahn schulische Zeugnisse beilegen oder wenn möglich andere Aktivitäten und Engagements vorweisen. Letzteres gilt auch für Personen, die zum Beispiel wegen Arbeitslosigkeit oder einer Familienpause länger nicht mehr gearbeitet haben.

Das Arbeitszeugnis darf vom Arbeitnehmer / der Arbeitnehmerin verlangt und hinterfragt werden. Weitere Informationen: ch.ch

Referenzen

Es besteht die Möglichkeit, in der Bewerbung Firmen oder Personen anzugeben, die über Know-how und Arbeitsweise Auskünfte erteilen können. Dies sollten aber nur Personen sein, die auch dazu bereit sind und deren Aussagen Gewicht haben. Unbedingt vorher um ihre Erlaubnis fragen. Referenzen können auch erst beim Vorstellungsgespräch mitgebracht werden. In der Regel werden sie am Ende des Lebenslaufes aufgeführt oder im Motivationsschreiben angegeben.


Tipps

Beim Verfassen und Zusammenstellen des Dossiers ist darauf zu achten:

  • In der Regel gilt: Die Bewerbung auf dem Computer verfassen.
  • Fehler vermeiden: Vor dem Versenden alles nochmals gründlich durchsehen.
  • Die wichtigsten Arbeitszeugnisse, Diplome und Kursbestätigungen mitschicken. Tipps dazu finden sich zum Beispiel auf jobs.ch. In der Bewerbung kann erwähnt werden, dass auf Wunsch weitere Zeugnisse, Diplome oder Kursbestätigungen eingereicht werden können.
  • Sich im Motivationsschreiben auf das Wesentliche beschränken. Nur die wichtigen Erfahrungen erwähnen. Lebenslauf und Anhang sollen die ganze berufliche Laufbahn widerspiegeln.
  • Unbedingt vermeiden: negative Äusserungen, zum Beispiel über eine frühere Stelle, eine ehemalige Vorgesetzte oder über einen einstigen Arbeitskollegen.

Verschicken des Dossiers

Für die Bewerbung gibt es keine allgemein gültigen Rezepte. Es gibt verschiedende Bewerbungsarten und die Spielregeln variieren je nach Beruf und Position. Nützlich sind Abklärungen über die gebräuchliche und gewünschte Art der Bewerbung im anvisierten Berufsfeld im Vorfeld eines Stellenwechsels. Ausserdem können auch bei diesem Schritt Beziehungen hilfreich sein: Familie, Freunde, Freundinnen und Bekannte.

Elektronisch?

Der Trend ist eindeutig: Online-Bewerbungen werden immer beliebter, auch auf Seiten der Stellenanbietenden. Manche akzeptieren sogar nur noch Bewerbungen über ihre Online-Plattform. Wo eine Unsicherheit besteht, kann beim betreffenden Unternehmen angefragt werden, in welcher Form die Stellenbewerbung erwünscht ist.

Vorteile

  • Fürs Unternehmen: Geringerer administrativer Aufwand, Daten können schneller verarbeitet werden.
  • Für die Arbeitnehmer/innen: Schnelles Zusammenstellen eines zielgerichteten Dossiers.

Nachteile

  • Gefahr, dass Fehler und Unsorgfältigkeiten entstehen. Dies kann einen negativen Eindruck hinterlassen.
  • Auch bei einer elektronischen Bewerbung gilt daher: sorgfältig und überlegt arbeiten!
  • Oft gibt es Vorgaben in Bezug auf die Dokumentengrösse und/oder -zahl. Daher müssen Anhänge entweder komprimiert oder umorganisiert werden.

Checkliste

Folgende Checkliste kann helfen, Fehler zu vermeiden:

  • Neutrale, seriöse E-Mail-Adresse verwenden.
  • Aussagekräftige Betreffzeile formulieren.
  • Ansprechpartner recherchieren.
  • Das Bewerbungsschreiben ebenso sorgfältig formulieren wie für eine herkömmliche Bewerbung und als E-Mail-Text oder als erste Seite des angehängten Dokuments einfügen.
  • Alle Unterlagen, also Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, in einem Dokument im PDF-Format abspeichern.
  • Die Toleranzgrenze für die Grösse des Anhangs schwankt zwischen 1 und 3 MB – sicherheitshalber nachfragen.
  • Vorsicht bei Word-Dokumenten: Persönliche Daten werden mit Vorteil entfernt. Anleitung Microsoft Word.  Anschliessend die Datei in ein PDF umwandeln. Im Internet finden sich zahlreiche kostenlose Werkzeuge.
  • Auf keinen Fall wahllos Serienbriefe verschicken!


Informationen

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Berufsinformation «Schreibdienste im Kanton Bern» [PDF, 182 KB]: Unterstützung beim Verfassen von Bewerbungen, Zugang zu einem Computerarbeitsplatz etc.

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(pmb) Im Downloadbereich dieser Seite befindet sich ein Merkblatt mit ausführlichen Hilfestellungen zur Online-Bewerbung.

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