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Branche Mikrotechnik, Uhren

Wie sieht der Arbeitsmarkt in der Branche aus? Welche Fähigkeiten sind wichtig? Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Entdecken Sie die verschiedenen Facetten der Berufe in der Mikrotechnik und Uhrenindustrie.

Überblick über die Branche Mikrotechnik, Uhren

Ein Mann betrachtet eine Uhr mit einer Lupe.
© SDBB I CSFO, Foto Susi Lindig

Das Know-how der Schweizer Uhrenindustrie steht für Tradition, Präzision und Innovation. Die Uhrenindustrie bietet eine breite Palette luxuriöser bis preisgünstiger Produkte, die handwerklich oder industriell gefertigt werden. Dank der Innovationen in der Mikrotechnik entwickelt sich die Schweizer Uhrenindustrie stetig weiter.

Ein Mann betrachtet eine Uhr mit einer Lupe.

© SDBB I CSFO, Foto Susi Lindig

In der Uhrenindustrie gibt es viele verschiedene Berufe: Von Planung und Design über die Herstellung und Montage von Einzelteilen bis zum Gravieren, Polieren und Verkaufen der fertigen Uhren.

Ausbildungen: Übersicht über die Möglichkeiten

Tätigkeitsfelder: Von der Produktentwicklung bis zum Kundendienst

Die Berufe in der Mikrotechnik und der Uhrenindustrie verteilen sich auf die folgenden sechs Tätigkeitsbereiche:

  • Mikrotechnik (ohne Uhrenindustrie): Materialwissenschaft, Elektrotechnik, Steuerungssysteme, Elektronik usw.
  • Herstellung von Rohlingen, mechanischen und Quarz-Uhrwerken
  • Herstellung von Uhrenbestandteilen
  • Zusammenbau und Fertigstellung
  • Galvanoplastiken, Polieren und andere Oberflächenbehandlungen, Verzierungen, Gravuren und Emaillebeschichtungen
  • Tätigkeiten im Uhrenhandel: Verkauf, Kundendienst, Marketing usw.

Arbeitsmarkt: Mikrotechnik, Uhren

Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig: Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wie ist die Beschäftigungssituation in dieser Branche?

Kompetenzen: Geduld und Präzision

Geduld, Sorgfalt und Liebe zum Detail sind die Schlüsselbegriffe in der Uhren- und Mikrotechnikbranche. Die Aufgaben variieren je nach Grösse und Industrialisierungsgrad des Unternehmens.

Um zusammenarbeiten zu können, müssen die Fachleute aus der Mikrotechnik und der Uhrenindustrie die jeweiligen Themen, Herausforderungen sowie Produkte, Produktionsprozesse und praktischen Anforderungen voneinander kennen.

Beschäftigung: Viele Arbeitsplätze im Jura

Die Uhrenindustrie beschäftigt in der Schweiz rund 65'000 Personen. Die meisten Arbeitsplätze in der Uhrenindustrie betreffen die Herstellung von Uhrenbestandteilen sowie deren Zusammenbau und Fertigstellung. Der Arbeitsmarkt ist stabil. Qualitätsprüferinnen und Qualitätsprüfer in der Fertigstellung von Uhren und sowie qualifizierte Berufsleute in der Mikrotechnik sind gefragt.

Es gibt alle Grössen von Unternehmen: Uhrenfabriken mit bis zu 500 Beschäftigte, Zulieferfirmen, Handwerksbetriebe oder Nischenproduzenten. 85% sind in den Kantonen Neuenburg, Bern, Genf, Jura und Waadt angesiedelt. Es ist möglich, sich selbstständig zu machen, indem man eine Reparaturwerkstatt oder eine kleine Marke für personalisierte Produkte gründet oder mit einem Juweliergeschäft zusammenarbeitet. Die Uhrenindustrie ist eine eher konservative Branche, was die Arbeitsformen betrifft, hingegen ist der Anteil Frauen und Männer ziemlich ausgeglichen.

Alexandra Wenger, Leiterin der Abteilung Berufsbildung des Arbeitgeberverbands der Uhrenindustrie

«Eine der grössten Herausforderungen ist die Rekrutierung von qualifiziertem Personal und die Ausbildung des Nachwuchses, um das Know-how dauerhaft zu sichern.»

Mehr Informationen über den Arbeitsmarkt für Mikrotechnik, Uhren: Interview mit Alexandra Wenger, Leiterin der Abteilung Berufsbildung des Arbeitgeberverbands der Schweizerischen Uhrenindustrie.

Sich aus- und weiterbilden: Mikrotechnik, Uhren

In der Schweiz gibt es Ausbildungen auf verschiedenen Niveaus, die es ermöglichen, in dieser Branche zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Jeder Ausbildungsweg hat seine besonderen Zulassungsbedingungen.

Bildungsstufen: viele Möglichkeiten auf allen Bildungsniveaus

Diese Branche bietet verschiedene berufliche Grundbildungen mit eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) in den Bereichen Design, Herstellung oder Qualitätskontrolle an. Stärker praxisorientiert sind die Grundbildungen mit eidg. Berufsattest (EBA) wie beispielsweise Uhrenarbeiter/in EBA. Der Abschluss einer beruflichen Grundbildung in Mikrotechnik und Uhrenindustrie bietet Zugang zu verschiedenen höheren Berufsausbildungen, wie zum Beispiel dem eidgenössischen Fachausweis als Kundenberater/in im Uhrenverkauf BP oder dem eidgenössischen Diplom als Mikrotechniker/in HF.

Auch Ausbildungen an Hochschulen, Fachhochschulen und technischen Hochschulen sind möglich, insbesondere im Bereich der Mikrotechnik. Es werden mehrere modulare Ausbildungen angeboten, wie beispielsweise der Master of Advanced Studies in Uhrendesign.

Massgeschneiderte Ausbildungen für Unternehmen mit internen Schulungen werden vom Arbeitgeberverband der Schweizerischen Uhrenindustrie (CPIH), der Fondation de la Haute Horlogerie, der Fondation Wostep, der Haute École Arc oder auch von privaten Schulen angeboten.

Sie möchten als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger in der Branche Mikrotechnik, Uhren arbeiten?

Die Branchenverbände wie Arbeitgeberverband der Schweizerischen Uhrenindustrie geben interessierten Personen Auskunft, wie sie in die Branche einsteigen können. In den kantonalen Berufsinformationszentren (BIZ) können Sie sich ebenfalls über die Möglichkeiten eines Quereinstiegs informieren.

Sie haben langjährige Berufspraxis in der Branche Mikrotechnik, Uhren, aber keinen anerkannten Abschluss?

Auch als erwachsene Person können Sie ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder ein eidg. Berufsattest (EBA) zum Beispiel als Oberflächenveredler/in Uhren und Schmuck EFZ oder als Polisseur/Polisseuse EBA erlangen. Kontaktieren Sie das Eingangsportal Ihres Kantons für eine individuelle Beratung.

Mit langjähriger Berufspraxis in der Branche Mikrotechnik, Uhren können Sie auch ohne Berufsabschluss zum Vorbereitungslehrgang auf die Berufsprüfung Kundenberater/in im Uhrenverkauf BP zugelassen werden. Informieren Sie sich direkt beim Bildungsanbieter.



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