Überblick über die Branche Medizin, Pflege, Therapie
Ausbildungen: Übersicht der Möglichkeiten
- Bildungswege: Pflege, Betreuung (PDF): Übersicht über die wichtigsten Ausbildungen in Form eines zusammenfassenden Schemas, ohne EFZ und EBA
- Aus- und Weiterbildungen: Pflege, Betreuung (PDF): Liste der möglichen Aus- und Weiterbildungen, sortiert nach Bildungstypen, inkl. EFZ und EBA
- Bildungswege: Medizinische Therapie, Naturheilkunde (PDF): Übersicht über die wichtigsten Ausbildungen in Form eines zusammenfassenden Schemas, ohne EFZ und EBA
- Aus- und Weiterbildungen: Medizinische Therapie, Naturheilkunde (PDF): Liste der möglichen Aus- und Weiterbildungen, sortiert nach Bildungstypen, inkl. EFZ und EBA
- Berufe: Pflege, Betreuung: Beschreibung der Tätigkeiten, der Ausbildung und der Perspektiven pro Beruf
Tätigkeitsfelder: Unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Angebote
Die Branche Medizin, Pflege und Therapie lässt sich in folgende acht Arbeitsbereiche unterteilen:
- ambulante Behandlungen
- stationäre Behandlungen
- andere Bereiche der Medizin, zum Beispiel Pharmaindustrie, medizinische Biotechnologie, Verwaltung oder Versicherungen
- Intensivpflege in Kliniken
- Langzeitpflege in Alters- und Pflegeheimen
- Spitexdienste (Hilfe, Pflege und Beratung bei den Menschen zu Hause)
- medizinische Therapien
- alternativmedizinische Therapien
Arbeitsmarkt: Medizin, Pflege, Therapie
Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig: Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wie ist die Beschäftigungssituation in dieser Branche?
Kompetenzen: ein breites Spektrum an Know-how
Bei Ärztinnen und Ärzten sind Kommunikationsfähigkeiten sehr wichtig. Sie müssen Informationen verständlich erklären. Auch die Belastbarkeit ist eine zentrale Kompetenz. Sie hilft den Fachkräften, sich an Veränderungen anzupassen, zum Beispiel im Bereich des technischen Fortschritts oder bei herausforderndem Verhalten der Patientinnen und Patienten. Es ist ausserdem wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte mit anderen Fachpersonen zusammenarbeiten können. Wer in nicht-klinischen Arbeitsbereichen arbeitet, zum Beispiel in der Produktentwicklung, übernimmt oft eine leitende Position. Hier sind Führungseigenschaften gefragt.
Pflegekräfte benötigen eine gute Beobachtungsgabe, damit sie in der Hektik des Alltags die richtigen Prioritäten setzen. Es ist wichtig, auch in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Bei neueren Berufen, zum Beispiel als Physician Associate (PA), übernehmen die Fachleute bestimmte Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten. Dabei sind verschiedene Kompetenzen gefordert, insbesondere berufsübergreifend zu arbeiten.
Berufsleute im therapeutischen Bereich sollten den Menschen zuhören können und den Wunsch haben, ihnen zu helfen. Zudem ist es wichtig, Situationen, Bedürfnisse und Probleme richtig zu analysieren, um geeignete Therapiemassnahmen anzuwenden.
Beschäftigung: Arbeitsplätze sind garantiert
Beispielsweise in der Pflege, der Operationstechnik oder im therapeutischen Bereich werden auch künftig weitere Arbeitsplätze geschaffen. Im ambulanten Bereich wird dies noch stärker der Fall sein.
Die stationäre Langzeitpflege bietet zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. Generell und für alle Arten von Einrichtungen gilt: Je höher das erforderliche Qualifikationsniveau, desto grösser sind die Chancen, rasch eine Anstellung zu finden. Dies gilt insbesondere für hochspezialisiertes Personal, zum Beispiel für Expertinnen und Experten in den Bereichen Notfallversorgung, Reanimation und Anästhesie, aber auch für Fachkräfte in der Chirurgie in Spitälern oder in der häuslichen Wundversorgung.
Auch im Bereich der Übernahme von Praxen braucht es künftig mehr Fachkräfte. Zahlreiche Arztpraxen werden in den kommenden Jahren eine Nachfolge suchen.
«Die Arbeitszeiten von Ärztinnen und Ärzten nähern sich allmählich denen anderer Berufe an.»
Mehr Informationen zum Arbeitsmarkt Medizin: Interview mit Dr. med. Philippe Eggimann, Vizepräsident der FMH, dem Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte.
«Alters- und Pflegeheime haben am meisten Mühe, Personal zu finden.»
Mehr Informationen zum Arbeitsmarkt Pflege: Interview mit Luca D'Alessandro, Kommunikationsverantwortlicher von OdASanté, der nationalen Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit.
Sich aus- und weiterbilden: Medizin, Pflege, Therapie
In der Schweiz gibt es Ausbildungen auf verschiedenen Niveaus, um in diese Branche einzusteigen oder sich weiterzuentwickeln. Jeder Bildungsweg hat eigene Zulassungsbedingungen.
Bildungswege: Ausbildungsmöglichkeiten auf allen Bildungsstufen
Medizin
Für die Ausübung des Arztberufes sind ein Mastertitel in Medizin und das eidgenössische Arztdiplom nach dem Medizinalberufsgesetz (MedBG) erforderlich. Eine Weiterbildung zum Facharzt ist nach dem Erwerb des eidgenössischen Arztdiploms möglich. Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) informiert über Details zur Vor- und Weiterbildung.
Nach dem Master of Medicine können die Berufsleute den Doktortitel (Dr. med.) erwerben.
Eine Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt ist in einem der 45 anerkannten Fachgebieten möglich.
Pflege
Eine Lehre als Fachmann/-frau Gesundheit EFZ ist der klassische und direkte Weg, um in der Pflege zu arbeiten. Verschiedenen Online-Lernplattformen bieten flexibel zusammenstellbare Prüfungsvorbereitungskurse an.
Nach dem EFZ gibt es zahlreiche Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Wer sich spezialisiert, kann eine Fachfunktion in einem bestimmten Bereich übernehmen. Mögliche Weiterbildungen sind zum Beispiel Berater/in für respiratorische Erkrankungen mit eidgenössischem Fachausweis oder Fachexperte/-expertin für Infektionsprävention im Gesundheitswesen mit eidgenössischem Diplom.
Um Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zu werden, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Das Diplom Pflegefachmann/-frau HF an einer Höheren Fachschule (HF) erwerben. Die Berufsbeschreibung Pflegefachmann/-frau HF informiert über die Zulassungsbedingungen.
- Eine Ausbildung an einer Fachhochschule (FH), um den Bachelor of Science FH in Pflege zu erlangen. Die Berufsbeschreibung Pflegefachmann/-frau FH informiert über die Zulassungsbedingungen.
Die Fachhochschulen bieten zahlreiche Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen wie Ergotherapie oder Ernährungswissenschaften an. Es gibt ausserdem verschiedene Nachdiplomstudiengänge, zum Beispiel in Gesundheitsförderung.
Sind Sie in einem anderen Arbeitsbereich tätig?
Der Lehrgang Pflegehelfende des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) ist auch ohne Berufserfahrung in der Pflege möglich. Im ambulanten Bereich bieten Spitex-Organisationen einen Basiskurs für Haushelferinnen und Haushelfer an. Über die verschiedenen Einstiegswege in die Branche informieren auch die Fachleute in den Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungsstellen.
Sie haben langjährige Berufspraxis in der Pflege, aber keinen anerkannten Abschluss?
Auch als erwachsene Person können Sie ein eidg. Fähigkeitszeugnis als Fachmann/-frau Gesundheit EFZ oder ein eidg. Berufsattest als Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA erlangen. Kontaktieren Sie das Eingangsportal ihres Kantons für eine individuelle Beratung.
Therapie
Zahlreiche Kurse an Privatschulen bieten die Möglichkeit, sich im Bereich der medizinischen und alternativmedizinischen Therapien weiterzubilden. Die Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin (ASCA) listet anerkannte Ausbildungen. Einige werden mit einem eidgenössischen Diplom abgeschlossen.
Die Organisation der Arbeitswelt Komplementär Therapie (OdA KT) nennt die verschiedenen Methoden, die in der Ausbildung zum/zur Komplementärtherapeut/in HFP unterrichtet werden. Wer das eidgenössische Diplom Naturheilpraktiker/in HFP erlangen will, wählt eine Fachrichtung, zum Beispiel Homöopathie, Naturmedizin oder traditionelle chinesische Medizin.
Die Fachhochschulen bieten Studiengänge in zahlreichen Fachrichtungen wie Ergotherapie, Ernährungswissenschaften, Physiotherapie oder Psychomotorik an.
Weitere Informationen zum Schweizer Bildungssystem: Bildungswege und Abschlüsse im Überblick