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Studienrichtung Chiropraktik

Die Chiropraktik befasst sich mit Funktionsstörungen und schmerzhaften Syndromen des Bewegungsapparates. Dazu gehören Diagnose und Behandlung, aber auch Prävention und Rehabilitation.

Fachgebiet

Chiropraktik
Chiropraktik, © istockphoto.com/Albina Gavrilovic

Chiropraktik beschäftigt sich mit den Funktionsstörungen des Bewegungsapparates des Menschen und deren Behandlung. Dabei kann es sich beispielsweise um Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder Verkrampfungen handeln. Ziel der Chiropraktorin oder des Chiropraktors ist es, diese Beschwerden durch Manipulation mit den Händen zu lindern oder ganz zum Verschwinden zu bringen. Die Chiropraktik ist oft eine Alternative zu medikamentösen oder chirurgischen Behandlungsarten.

Auch Weichteile und innere Organe können chiropraktisch behandelt werden. Prävention rundet die chiropraktische Behandlung ab.

Chiropraktik

Chiropraktik, © istockphoto.com/Albina Gavrilovic

Studium

Das gesamte Bachelorstudium und das erste Jahr im Masterstudium sind identisch mit jenem der Humanmedizin. Zusätzlich besuchen die Chiropraktik-Studierenden das Mantelstudium «Chiropraktische Medizin» im Umfang von zwei bis acht, je nach Studienjahr. Der Fokus liegt hier unter anderem auf den manuellen Fähigkeiten, der Biomechanik des Bewegungsapparates und der Radiologie.

Die Struktur der ersten vier Jahre:

  • 1. und 2. Studienjahr: Vormittags theoretische Vorlesungen, nachmittags praktische Übungen, Kurse, Anschauungsunterricht mit Organen, Leiche sezieren und so weiter
  • 3. und 4. Studienjahr: Vormittags theoretische Vorlesungen, nachmittags praktische Übungen. Die Studierenden sind bereits in Kliniken und Spitälern und üben unter Anleitung von ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten an richtigen Patientinnen oder Patienten zum Beispiel das Erheben der Anamnese oder die Untersuchung des Körpers durch Betasten, die sogenannte Palpation.

Die letzten zwei Jahre unterscheiden sich dann vom Studium der Humanmedizin:

  • 5. Jahr: Chiropraktische Diagnostik und Therapie
  • 6. Jahr: Klinisches Ausbildungsjahr an der Uniklinik Balgrist, Vorbereitung auf die eidgenössische Prüfung

Eidgenössische Prüfung

Nach dem Studienabschluss findet die eidgenössische Prüfung in Chiropraktik statt. Sie stellt sicher, dass die Studierenden über jene Kompetenzen verfügen, die sie zur Ausübung des Berufes benötigen. Bei erfolgreicher Prüfung wird ein eidgenössisches Diplom erteilt, das auch als Voraussetzung für die berufliche Weiterbildung gilt.

«Die Chiropraktik rettet zwar kein Leben, aber sie kann extrem viel Lebensqualität zurückgeben.»

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Anforderungen

Wer als Chiropraktorin oder Chiropraktor arbeiten will, darf keine Berührungsängste gegenüber Menschen unterschiedlichsten Alters und in verschiedensten Lebenslagen haben. Dies ist sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn zu verstehen, da die Behandlung stark mit körperlichem Kontakt verbunden ist. Darüber hinaus braucht es ausgeprägte taktile Fähigkeiten sowie viel Einfühlungsvermögen und gute Kommunikationsfähigkeiten. Weitere Anforderungen sind Selbstständigkeit, Selbstkontrolle, Organisationstalent, Geduld, Mitgefühl, gute Gesundheit und vor allem der Wille, anderen zu helfen.

Zusätzliche Anforderungen

Pro Jahr stehen 20 Studienplätze zur Verfügung. Die Universität Zürich verlangt aufgrund der jährlich hohen Anmeldequoten das Absolvieren eines Eignungstests für das Studium der Chiropraktik. Die Anmeldung zum Studium erfolgt zentral bei der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten jeweils bis zum 15. Februar des beginnenden Studienjahres unter swissuniversities.ch > Service > Anmeldung zum Medizinstudium. Verspätete Anmeldungen werden nicht berücksichtigt. Details zum EMS finden sich unter Numerus Clausus, Zulassungsbeschränkungen > Universitäre Hochschulen UH: Medizin.

Forschungsthemen

An der Universität Zürich und der ihr angeschlossenen Klinik Balgrist werden Mechanismen erforscht, die akuten und chronischen Rückenschmerzen zu Grunde liegen: von genetischen Mechanismen und biomechanischen Aspekten zur kortikalen Repräsentation der Wirbelsäule sowie deren Veränderung bei wiederkehrenden Schmerzen. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt befasst sich mit klinischen Verläufen von Patientinnen und Patienten, die in der chiropraktischen Poliklinik behandelt werden, und möglichen Mechanismen chiropraktischer Behandlungsmethoden.

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Weiterbildung

Fachchiropraktor/Fachchiropraktorin

Wer eine selbstständige Tätigkeit anstrebt, muss sich zur Fachchiropraktorin beziehungsweise zum Fachchiropraktor weiterbilden.

Die Weiterbildung dauert zwei bis drei Jahre. In dieser Zeit assistieren die Anwärterinnen und Anwärter in einer anerkannten Praxis und besuchen wöchentlich Weiterbildungskurse in Bern. Zudem absolvieren sie eine medizinische Unterassistenz von mindestens vier Monaten in Rheumatologie und Orthopädie. Weitere Informationen: Swiss Chiropractic Academy, swiss-chiropractic-academy.ch.

Alternativen

Es sind auch andere Weiterbildungen möglich. Einige Beispiele:

Lebenslange Fortbildung

Das Medizinalberufegesetz verpflichtet alle Chiropraktorinnen und Chiropraktoren, sich kontinuierlich fortzubilden. Die lebenslange Fortbildung gewährleistet die Aktualisierung des Wissens und der beruflichen Kompetenz.



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