Gymnasiale Maturität für Erwachsene
Erwachsene können die Maturität auf dem 2. Bildungsweg nachholen. Mit dem Bestehen der Maturität öffnet sich der direkte Zugang zum Studium an den Schweizer Universitären und Pädagogischen Hochschulen sowie, bei entsprechender Berufserfahrung, auch der Zugang zu den Fachhochschulen.
Die Zulassung zur Maturität auf dem 2. Bildungsweg ist von Schule zu Schule sehr unterschiedlich geregelt. Oft ist eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.
Wer eine Berufsmaturität absolviert hat, kann die gymnasiale Maturität in einem gegebenenfalls verkürzten Ausbildungsgang erwerben oder eine spezielle Ergänzungsprüfung ("Passerelle") ablegen.
Ergänzungsprüfung Passerelle ’Berufsmaturität – universitäre Hochschulen‘
Maturität mit verschiedenen Schwerpunktfächern
Die gymnasiale Maturität auf dem 2. Bildungsweg wird von verschiedenen privaten und öffentlichen Schulen angeboten. Dabei können je nach Schule verschiedene Schwerpunktfächer gewählt werden. Solche Schwerpunktfächer sind z. B. alte Sprachen, moderne Sprachen, Biologie und Chemie, Physik und Anwendungen der Mathematik, Wirtschaft und Recht, und weitere.
Vollzeit-, Teilzeit- oder Fernunterricht
Die Schulen bieten grundsätzlich drei Möglichkeiten an. Je nach Ausbildungsart unterscheiden sich Dauer (meist drei bis vier Jahre) und Kosten.
Für die Schweizerische Maturitätsprüfung ist ein vorgängiger Schulbesuch nicht zwingend vorgeschrieben. Die Dauer der individuellen Vorbereitungszeit ist unterschiedlich.
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Vollzeitunterricht:
Der Unterricht erfolgt in Klassen und in Ganztagesschulen. -
Teilzeitunterricht:
Der Unterricht erfolgt berufsbegleitend während einzelner Tage in der Woche und am Abend. Es ist möglich, parallel dazu einer Teilzeitarbeit nachzugehen. -
Fernunterricht:
Die Studierenden eignen sich den Maturitätsstoff weitgehend im Selbststudium an. Blockkurse vertiefen die Fächer und ermöglichen ein Feedback zum Stand des eigenen Lernens.
Hausmatura oder externe Maturität
Die Schulen bieten entweder eine schweizerisch anerkannte kantonale gymnasiale Maturität oder eine externe Maturität an, die Schweizerische Maturität (Eidgenössische Maturitätsprüfung).
Schulen mit Hausmaturität
Alle öffentlichen Maturitätsschulen für Erwachsene und einige private bieten einen für alle Studierenden verbindlichen Lehr- und Stundenplan mit Erfahrungsnoten, die auch für den Maturaabschluss zählen. Die laufende Einschätzung der eigenen Leistungen und damit des Prüfungserfolgs gelingen dadurch meist leichter.
Die Maturitätsprüfungen werden von schulinternen Lehrkräften abgenommen, was oft als Erleichterung erlebt wird. Bestimmte Fächer können bereits vor Ende der Gesamtschulzeit abgeschlossen werden.
Die Maturitäts-Anerkennungsverordnung (MAV) regelt den Rahmenlehrplan, der ein Wahlfachsystem ermöglicht: 7 Grundlagenfächer, 1 Schwerpunktfach und 1 Ergänzungsfach bilden die Maturitätsfächer; vor der Maturitätsprüfung schreiben Gymnasiastinnen und Gymnasiasten eine Maturaarbeit.
Externe Maturität - Schweizerische Maturitätsprüfung
Studierende einer Maturitätsschule, die keine Berechtigung zum Ausstellen einer Hausmaturität besitzt, müssen die Maturitätsprüfung ausser Haus bei der Schweizerischen Maturitätskommission absolvieren. Die Maturitätsschulen für Erwachsene ohne Hausmaturität bereiten ihre Studierenden für diese Maturität vor. Die Maturitätsprüfung wird dann extern vor fremden Experten abgelegt.
Diese Schweizerische Maturitätsprüfung kann auch von Personen abgelegt werden, die keine Maturitätsschule besucht haben und sich im Selbststudium darauf vorbereiten wollen. Zur Prüfung ist in der Regel zugelassen, wer im Jahr der Prüfung mindestens 18 Jahre alt ist. Bei der Anmeldung sind die vorbereiteten Spezialgebiete anzugeben und die Maturaarbeit einzureichen.
Das ermöglicht eine individuellere Vorbereitung, was Zeitmanagement und Lernrhythmus betrifft. Der Maturaerfolg hängt allerdings ausschliesslich von den Schlussprüfungen ab. Vornoten gibt es nicht.
Studieren ohne Maturität
An gewissen universitären Hochschulen ist die Zulassung zum Bachelorstudium ohne anerkannten Vorbildungsausweis möglich. Oft wird ein bestimmtes Mindestalter vorausgesetzt. Daneben ist überall mit spezifischen Aufnahmeverfahren wie Bewerbungs- und Motivationsschreiben oder Aufnahmeprüfungen zu rechnen. Das können fakultätsgebundene Aufnahmeprüfungen sein wie beispielsweise an der Universität Luzern, d.h. die Zulassung ist begrenzt auf die Studiengänge derjenigen Fakultät, für welche die Aufnahmeprüfung erfolgreich absolviert worden ist.
Weitere Informationen: Zulassung Universitäre Hochschulen UH