Zum Titel springen

Branche Kulturerhaltung

Die Kulturerhaltung versucht, die kulturelle Vielfalt zu bewahren. Diese Branche übernimmt verschiedene Aufgaben: von der Dokumentation über die Forschung bis hin zur Konservierung und Erschliessung von Kulturgütern aller Epochen.

Überblick über die Branche Kulturerhaltung

Drei Berufsleute betrachten den Boden in einem historischen Gebäude.
© SDBB I CSFO, Foto Thierry Parel

Die Kulturerhaltung kümmert sich um den Fortbestand von Ortschaften, Gegenständen und Denkmälern aus naher und ferner Vergangenheit. In Archiven, Museen, historischen Gebäuden und an archäologischen Fundorten pflegen die Berufsleute das Erbe, machen es für Interessierte zugänglich und geben es an zukünftige Generationen weiter.

Drei Berufsleute betrachten den Boden in einem historischen Gebäude.

© SDBB I CSFO, Foto Thierry Parel

Ausbildungen: Übersicht der Möglichkeiten

Tätigkeitsbereiche: Vom Manuskript bis zum Baudenkmal

Die Kulturerhaltung lässt sich in folgende sieben Tätigkeitsbereiche unterteilen:

  • Architektur, Innenausstattung
  • Kulturgüter
  • Malerei, Bildhauerei, Mobiliar
  • Grafische Kunst, Bücher, Fotografie
  • Zeitgenössische Kunst
  • Kunstperformance
  • Archäologische, ethnologische, wissenschaftliche und technische Objekte sowie Uhrwerke

In Zahlen: 75'000 geschützte Baudenkmäler

Zahlen von 2022 über die Kino- und Museumseintritte, die Fernsehnutzungszeit, die Datenflussmenge im Internet, die geschützten Baudenkmäler, die Bibliotheken und die öffentlichen Ausgaben für Kultur.
© BFS/OFS/UST/FSO

Arbeitsmarkt: Kulturerhaltung

Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig: Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wie ist die Beschäftigungslage in dieser Branche?

Kompetenzen: Wissenschaftliches Arbeiten und praktisches Know-how

Für Tätigkeiten in dieser Branche sind sowohl praktische als auch technische Fähigkeiten erforderlich. Um die Wechselwirkung von Materialien und Zeit zu verstehen, sind insbesondere Kenntnisse in Chemie und Physik wichtig. Die Berufsleute müssen mit grossen Datenmengen umgehen und ihre Arbeit dokumentieren können. Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachleuten ist zentral. Die Digitalisierung, die Kommunikation und die Kulturvermittlung gewinnen an Bedeutung und erleichtern den Zugang zum Kulturerbe.

Beschäftigung: Gute Vernetzung entscheidend

Ob die Berufsleute selbstständig erwerbend sind oder angestellt, hängt vom Fachgebiet und der Spezialisierung ab. Arbeit- und Auftraggeber sind kulturelle Einrichtungen, öffentliche oder private Museen, archäologische Institutionen, Restaurationswerkstätten oder Behörden. Da der Arbeitsmarkt klein ist, spielt das berufliche Netzwerk eine wichtige Rolle.

Aline Michel und Anjo Weichbrodt, Konservatorinnen-Restauratorinnen FH, Mitglieder des Schweizerischen Verbands für Konservierung und Restaurierung

«Bei der Konservierung bewertet man die Risiken für ein Objekt und legt die Schutzmassnahmen fest.»

Weitere Informationen zum Arbeitsmarkt Kulturerhaltung: Interview mit Aline Michel und Anjo Weichbrodt, Konservatorinnen-Restauratorinnen FH

Porträts: Kulturerhaltung

Berufsleute aus der Branche erklären, was ihre Arbeit beinhaltet und sprechen über ihre Laufbahn.

Johanna Vogelsang, Handwerkerin in der Denkmalpflege BP

«Ich führe meine Tätigkeit an ganz unterschiedlichen Orten aus: mal in einem Hotel oder in einem Bauernhaus, mal in modernisierten Räumen einer Villa oder einer normalen Wohnung.»

Siehe Porträt Kulturerhaltung: Denkmalpflege
Tobias Hotz, Konservator-Restaurator FH

«Ich arbeite eng zusammen mit Fachleuten aus Architektur, Bauführung, Denkmalpflege und weiteren Bereichen, um Termine und Abläufe abzugleichen.»

Siehe Porträt Kulturerhaltung: Restaurierung
Camille de Alencastro, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Kunstmuseum

«In einem Museum muss man exakt sein und gerne im Team arbeiten.»

Siehe Porträt Kulturerhaltung: Museum

Sich aus- und weiterbilden: Kulturerhaltung

In der Schweiz erlauben Aus- und Weiterbildungen auf diversen Stufen, in diese Branche einzusteigen und sich weiterzuentwickeln. Jeder Bildungsweg hat eigene Zulassungsbedingungen.

Bildungsstufen: Höhere Ausbildung erforderlich

Nach einer beruflichen Grundbildung stehen Interessierten verschiedene höhere Berufsbildungen zur Auswahl, etwa Handwerker/in in der Denkmalpflege BP oder Archäologische/r Grabungstechniker/in BP. Die Fachhochschulen bilden zum Konservator-Restaurator FH oder zur Informations- und Dokumentationsspezialistin FH aus. An universitären Hochschulen bieten sich Studiengänge in Kunstgeschichte oder Archäologie an. Es gibt auch mehrere Weiterbildungsstudiengänge CAS, DAS oder MAS, vor allem in den Bereichen Denkmalpflege, Heimatschutz oder Kulturvermittlung.

Sie haben langjährige Berufspraxis in der Denkmalpflege, aber keinen anerkannten Abschluss?

Mit mindestens sechs Jahren Berufspraxis im Gartenbau, Holzbau, Malerei, Mauerwerk/Verputz, Möbel/Innanausbau, Naturstein, Pflästerung/Trockenmauerwerk oder Stuck können Sie auch ohne Berufsabschluss zum Vorbereitungslehrgang auf die Berufsprüfung Handwerker/in in der Denkmalpflege BP zugelassen werden. Informieren Sie sich beim Bildungsanbieter Handwerk in der Denkmalpflege.

Weitere Informationen zum Schweizer Bildungssystem: Bildungswege und Abschlüsse im Überblick



berufsberatung.ch