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Branche: Druck, Papier

Die Druck- und Papierbranche wandelt sich. Wie sieht der Arbeitsmarkt in der Branche aus? Welche Fähigkeiten sind gefragt? Finden Sie heraus, welche Aus- und Weiterbildungen es gibt.

Überblick über die Branche Druck, Papier

Ein Mann steht vor einer Druckmaschine.
© SDBB I CSFO, Foto Dominique Meienberg

Die Druck- und Papierindustrie umfasst alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Herstellung von Papier und Karton sowie der Gestaltung und Produktion von Druckerzeugnissen. Sie umfasst zunehmend auch die Gestaltung von digitalen Medien wie Websites oder Apps.

Ein Mann steht vor einer Druckmaschine.

© SDBB I CSFO, Foto Dominique Meienberg

Ausbildungen: Übersicht der Möglichkeiten


Tätigkeitsfelder: Technische und kreative Aufgaben

Die Berufe der Branche Druck, Papier lassen sich in die folgenden sechs Tätigkeitsbereiche unterteilen:

  • Papierherstellung: Bedienung von automatisierten Maschinen, Technik und Wartung, Forschung und Entwicklung
  • Planung und Layout von Printmedien und Büchern
  • Aufbereitung von Druckdaten
  • Herstellung von Printmedien (verschiedene Drucktechnologien)
  • Grafikdesign und Gestaltung von Werbung
  • Gestaltung von digitalen Medien

Arbeitsmarkt: Druck, Papier

Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig: Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wie ist die Beschäftigungssituation in dieser Branche?

Kompetenzen: Innovations- und Anpassungsfähigkeit

In der Papierproduktion erfordern die automatisierten Herstellungsverfahren Kenntnisse in Computertechnologien. Man muss sich an immer leistungsfähigere Maschinen und Geräte anpassen können. Mit über 80 % recycelten Rohstoffen und der Entwicklung neuer Umweltstandards ist Nachhaltigkeit ein allgegenwärtiges Thema. Das Interesse an klimaneutralen Produktionsverfahren ist in dieser Branche Voraussetzung.

In der Branche Druck erfordert das Aufkommen digitaler Medien als Alternative zu Printmedien neue Kompetenzen in den Bereichen Grafikdesign, 3D-Design, Applikationsentwicklung usw. Der Beruf Interactive Media Designer/in EFZ entspricht diesen neuen Anforderungen.

Beschäftigung: Qualifizierte Arbeitskräfte sind gefragt

Rund 2000 Personen arbeiten in der Papierindustrie. Die Branche hat Schwierigkeiten, gut ausgebildetes Personal zu finden. Junge qualifizierte Fachkräfte finden leicht eine Stelle in einem Produktionsteam. Papiertechnologinnen und Papiertechnologen EFZ können auch in anderen Industriezweigen, zum Beispiel in der Pharmaindustrie, tätig sein.

Die Druckbranche beschäftigt über 10'000 Personen in mittelgrossen Betrieben. Druckereien suchen vor allem in der Ausrüstung von Büchern, Broschüren, Kalendern usw. Bindetechnologinnen und -technologen EFZ wie auch Printmedienpraktikerinnen und -praktiker EBA.

Schweizerischer Verband der Papier-, Karton- und Folienhersteller

«Die Industrie reagiert auf die Produkteverlagerung: Von Zeitungspapier zu Verpackungspapier.»

Mehr Informationen über den Arbeitsmarkt der Papierindustrie: Interview mit Peter Henz, Präsident des Verbandes Schweizerischer Papier-, Karton- und Folienfabrikanten.

dpsuisse

«Viele Druckereien haben die Zeichen der Zeit erkannt und entwicklen sich zu Multimedia-Agenturen.»

Mehr Informationen über den Arbeitsmarkt der Branche Druck: Interview mit Marcel Weber, Ausbildungsverantwortlicher bei dpsuisse, dem Dachverband der Schweizer Druckindustrie.

Aus- und Weiterbildung: Druck, Papier

In der Schweiz gibt es Ausbildungen auf verschiedenen Niveaus, die es ermöglichen, sich in dieser Branche beruflich einzugliedern und weiterzuentwickeln. Jeder Ausbildungsweg hat seine besonderen Zulassungsbedingungen.

Bildungsniveaus: Weiterbildungen im nahen Ausland

Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Papiertechnologe/-login ist die einzige berufliche Grundbildung in der Papierbranche. Der Berufsschulunterricht findet in Deutschland statt. Das EFZ wird in der Schweiz und in den Ländern der Europäischen Union anerkannt. In der höheren Berufsbildung gibt es in Frankreich, Deutschland und Österreich Bildungsangebote wie z.B. zur Technikerin oder zum Techniker Fachrichtung Papiertechnik. In der Schweiz gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten in verwandten Tätigkeitsbereichen, um seine Kenntnisse in Produktionsprozessen oder Unternehmensführung zu vertiefen.

Für ein Studium an einer Fachhochschule muss man sich auch im Ausland umsehen, insbesondere in Deutschland und Frankreich. Spezielle Studiengänge für die Papierindustrie bieten beispielsweise Zugang zu Tätigkeiten in der Forschung.

Der Bereich Druck bietet ein eidgenössisches Berufsattest (EBA) als Printmedienpraktiker/in und eidg. Fähigkeitszeugnisse (EFZ) in verschiedenen Bereichen an: Verpackungsdruck, Bedienen von automatisierten Maschinen, Gestaltung von Druck- und Werbeprodukten. Die höhere Berufsbildung bildet ebenfalls in verschiedenen Bereichen aus wie  zum Beispiel Druckhandel, Drucktechnik, Grafikdesign, Verlagswesen oder Medien und Design in der visuellen Kommunikation. Die Fachhochschulen bieten Studiengänge in Konservierung-Restaurierung von Medien und in Medientechnik an. Insbesondere zur Beherrschung von Layout- und Bildbearbeitungsprogrammen werden zahlreiche Kurse angeboten.

Sie möchten als Quereinsteiger in der Branche Druck, Papier arbeiten?

Das Papierzentrum Gernsbach (D) bietet eine modulare Seminarreihe Papiertechnologie für Quereinsteigende an. In den kantonalen Berufsinformationszentren (BIZ) können Sie sich ebenfalls über die Möglichkeiten eines Quereinstiegs informieren. Der Verband der Schweizer Druckindustrie VSD sowie der Dachverband der schweizerischen grafischen Industrie geben interessierten Personen Auskunft, wie sie in die Branche Druck einsteigen können. In den kantonalen Berufsinformationszentren (BIZ) können Sie sich ebenfalls über die Möglichkeiten eines Quereinstiegs informieren.

Sie haben langjährige Berufspraxis in der Branche Druck, Papier, aber keinen anerkannten Abschluss?

Auch als erwachsene Person können Sie ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder ein eidg. Berufsattest (EBA) z.B. als Printmedienpraktiker/in EBA erlangen. Kontaktieren Sie das Eingangsportal ihres Kantons für eine individuelle Beratung.

Mit langjähriger Berufspraxis in der Branche können Sie auch ohne Berufsabschluss zum Vorbereitungslehrgang auf folgende Berufsprüfungen (BP) zugelassen werden:

Informieren Sie sich direkt bei den Bildungsanbietern.

Mehr Informationen über das Schweizer Bildungssystem: Überblick über die Bildungswege und Zulassungsbedingungen



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