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In der Lehre

Wer eine berufliche Grundbildung antritt, muss Verantwortung übernehmen, autonom arbeiten lernen und sich auch im Schulunterricht motiviert zeigen. Sowohl im Lehrbetrieb wie in der Berufsfachschule können Schwierigkeiten auftreten. Für diesen Fall gibt es diverse Unterstützungsangebote.

Einsteigen in die Berufswelt

Mit dem Beginn einer beruflichen Grundbildung eröffnet sich eine neue Welt, man erlernt einen Beruf und arbeitet in einem Betrieb mit. Der erste Beruf ist meist das Sprungbrett für die weitere Laufbahn. Später wechselt man dann vielleicht die Stelle, lernt neue Betriebe und Branchen kennen und übt andere Funktionen aus.

Beim Einstieg in eine berufliche Grundbildung befinden sich die Lernenden erstmals unter Erwachsenen. Diese stehen bereits im Beruf und erwarten, dass die Jugendlichen schnell lernen und produktiv arbeiten. Vielleicht bleibt nicht immer genügend Zeit für genaue Erklärungen – dann ist es wichtig, manchmal auch selber einen Weg zur Erledigung von Aufgaben zu finden.

Konkrete Ratschläge

  • Verantwortung übernehmen
    Im Betrieb verlässt man sich auf die Arbeit der Lernenden. Diese müssen sich deshalb auch verantwortungsvoll verhalten. Erwartet wird von ihnen professionelles Benehmen, sei es bei der Beantwortung von Telefonaten oder bei der Begrüssung von Kundinnen und Kunden. All dies gilt vom ersten Tag der Lehre an – weil auch Lernende die Firma gegen aussen vertreten.
  • Selbstständigkeit beweisen
    In vielen Betrieben herrscht eine gewisse Hektik. Alle Angestellten sind sehr beschäftigt und haben viele Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Die Lernenden müssen deshalb oft auf sich gestellt entscheiden, was gemacht werden muss – oder sich selbstständig die nötigen Informationen beschaffen.
  • Sich auch in der Schule engagieren
    Parallel zur Arbeit im Beruf besuchen Lernende wöchentlich die Berufsfachschule. Der Lernstoff im Unterricht hat oft nicht viel mit der Praxis am Anfang der Lehre zu tun. Trotzdem gilt es, die volle Leistung zu erbringen. Wer die Berufsmaturität absolvieren möchte, besucht die Schule in der Regel sogar zwei Tage die Woche.
  • Kontakt zu älteren Lernenden
    Mit Jugendlichen zu sprechen, die bereits in der beruflichen Grundbildung sind, ist sehr hilfreich. So kann man sich aufgrund von deren Erfahrungen bereits auf allfällige Schwierigkeiten vorbereiten.

Schwierigkeiten in der beruflichen Grundbildung

Lernende können im Betrieb oder in der Berufsfachschule auf Schwierigkeiten stossen. Eventuell tauchen Zweifel an der Berufswahl auf oder Probleme in den Beziehungen mit Kollegen und Eltern. Für all diese Herausforderungen bestehen Unterstützungsangebote.

Wo gibts Hilfe und Unterstützung?

Persönliche Probleme

Mithilfe von Freunden, Eltern und anderen Bezugspersonen herausfinden, wo das Hauptproblem liegt. Gelingt dies nicht, bieten die Berufsberatung oder die Jugendberatung des Wohnkantons Unterstützung.
Weitere Informationen: Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung.
Weitere Adressen:
Die Dargebotene Hand, Telefon 143, oder 143.ch
Telefonhilfe für Jugendliche der Pro Juventute, Telefon 147 oder 147.ch.

Ungenügende Schulleistungen

Berufsschülerinnen und -schüler sollten nicht zögern, sich bei Schulschwierigkeiten an die Lehrpersonen zu wenden und sich nach Stützkursen oder anderen Lernhilfen zu erkundigen. Vielleicht können auch Klassenkameradinnen und -kameraden helfen? Ausbildungsbetriebe bieten oft auch Aufgabenhilfen an.

Schwierigkeiten in der Firma

Es ist immer gut, die eigenen Anliegen möglichst zeitnah und direkt zur Sprache zu bringen: Das persönliche Gespräch hilft, Klarheit zu gewinnen. Natürlich braucht dies ein wenig Mut, aber meistens lohnt sich dieser. Wenn ein Gespräch nicht möglich ist, hilft die Berufsberatung oder die Jugendberatung weiter.
Werden die Rechte der Lernenden nicht gewährleistet oder das Ausbildungsreglement nicht eingehalten, können sie sich an die Berufsinspektorat oder die Lehraufsichtskommission des kantonalen Amts für Berufsbildung wenden.

Verbale oder physische Belästigung

Belästigungen können in unterschiedlicher Weise erfolgen: durch Sprüche, Spott, unangemessene Gesten, «zufällige» unerwünschte Berührungen und anzügliche Blicke. Belästigungen können sowohl in der Schule wie im Lehrbetrieb vorkommen. Jede Person hat das Recht auf Respekt und persönliche Integrität. Werden Grenzen überschritten, soll unverzüglich Hilfe gesucht werden.
Beratung und Informationen im Fall von Belästigungen:

  • Kantonale Berufsbildungsämter stellen Informationen zur Verfügung, zum Beispiel die Adressen spezialisierter Institutionen: berufsbildung.ch.
  • Das eidgenössische Gleichstellungsbüro bietet Beratung und eine konkrete Unterstützung im Belästigungsfall an: www.ebg.admin.ch.
  • Die Website belaestigung-in-der-lehre.ch der Gewerkschaft unia informiert über sexuelle Belästigung und bietet Unterstützung an.
  • feel-ok.ch: Beratung, Hilfe, Tipps für Jugendliche, um sich vor sexueller Gewalt zu schützen.
  • berufsbildung.ch informiert allgemein über das Thema sexuelle Belästigung.

Die Lehre abbrechen?

Eine Lehre soll niemals aus einer blossen Laune heraus abgebrochen werden. Es lohnt sich, über die eigenen Beweggründe nachzudenken und sich folgende Fragen zu stellen:

  • Warum will ich meine Lehre abbrechen oder die Lehrstelle wechseln?
  • Liegt die Ursache bei mir oder beim Lehrbetrieb?
  • Habe ich zu viel Arbeit – oder im Gegenteil, zu wenig?
  • Habe ich den falschen Beruf gewählt?

Vor dem Entscheid, die Lehre abzubrechen, wird dringend empfohlen, sich an Berufsberatung und Berufsinspektorat zu wenden. Sie können Lernende bei der Suche nach Lösungen unterstützen.



Informationen

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Wohnen für Schüler/innen, Lernende und Studierende

Während der Lehre, der Mittelschule oder des Studiums aber auch für Kurzaufenthalte bei Kursen gibt es im Kanton Graubünden verschiedene Wohnmöglichkeiten. Das folgende Merkblatt bietet eine Übersicht:

Merkblätter in Romanisch unter www.cussegliaziun.ch.

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Unterstützungsangebote in der Lehre

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Merkblatt Lehrvertragsauflösung [PDF, 73 KB]

Impulsis

Impulsis arbeitet mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auf ihrem Weg ins Berufsleben Unterstützung benötigen.

Fremdsprachenunterricht an Berufsfachschulen

(pjk) Die Broschüre Fremdsprachenunterricht an Berufsfachschulen [PDF, 223 KB] gibt Hinweise über Pflichtfremdsprachen, zuständige Berufsfachschulen und bilingualen Unterricht.

berufsberatung.ch