Überblick über die Branche
© SDBB I CSFO, Foto Fabian Stamm
Die Fahrzeugbranche beschäftigt Personal, welches Fahrzeuge wartet, repariert, diagnostiziert und verkauft. Bestimmte Entwicklungen wie die Elektromobilität und Trends wie der multimodale Verkehr, also die Nutzung mehrerer Verkehrsmittel, wirken sich auf die im Verkauf erforderlichen Fähigkeiten aus. Das Verkaufspersonal beratet zunehmend bei Mobilitätsfragen. In den Reparaturwerkstätten erfordern technische Entwicklungen (Antriebsart, Fahrerassistenzsysteme), dass sich das Personal ständig weiterbildet.
Ausbildungen: Übersicht der Möglichkeiten
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Bildungsschema: Fahrzeuge (PDF)
Übersicht über die wichtigsten Bildungswege in Form eines zusammenfassenden Schemas, ohne EFZ und EBA -
Aus- und Weiterbildungen: Fahrzeuge (PDF)
Liste der möglichen Aus- und Weiterbildungen, sortiert nach Bildungstypen, inkl. EFZ und EBA -
Berufe: Fahrzeuge
Beschreibung der Tätigkeiten, der Ausbildung und der Perspektiven pro Beruf
Tätigkeitsfelder: Von technischer Expertise bis hin zu Mobilitätsberatung
Berufe, die mit Fahrzeugen zu tun haben, lassen sich in die folgenden sechs Tätigkeitsbereiche unterteilen:
- Grosshandel mit Teilen und Zubehör
- Einzelhandel mit Fahrzeugen, Zubehör und Ersatzteilen
- Mobilitätsdienstleistungen, zum Beispiel Autoabonnements
- Instandhaltung von Fahrzeugen, einschliesslich Reparatur und Lackierung von Karosserien
- Zusammenbau von Fahrrädern in der Werkstatt
- technische Expertise für Verkehrsämter und Verbände, zum Beispiel TCS
Arbeitsmarkt: Fahrzeuge
Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig. Welche Fähigkeiten sind gefragt? Wie ist die Beschäftigungssituation in dieser Branche?
Kompetenzen: Ein immer breiteres technisches Wissen
Autos mit alternativen Antrieben, unter anderem Hybrid- und Elektroautos, Elektrofahrräder oder Landmaschinen mit GPS-Ortungssystemen zeigen, dass Fahrzeuge zu Hightech-Produkten geworden sind. Die Fachleute müssen ein breites technisches Wissen aufweisen, um mit den verschiedenen Technologien auf dem Markt umgehen zu können. Die zahlreichen Fortbildungen, die vor allem von den Fahrzeugimporteuren angeboten werden, helfen dabei, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Im direkten Kontakt mit der breiten Öffentlichkeit entwickeln sich Fahrzeugverkäuferinnen und -verkäufer immer mehr zu Mobilitätsberaterinnen und -beratern. Dies erfordert ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und eine gute Kenntnis der Fahrzeuge, aber auch der von den Autowerkstätten angebotenen Dienstleistungen.
Beschäftigung: Langfristige Aussichten
Elektrofahrräder und andere elektrische Zweiräder spielen eine wichtige Rolle in der aktuellen Politik zur Reduzierung der Emissionen bis 2050. Die Branche bietet nachhaltige Arbeitsplätze mit einem Trend zu flexiblen Arbeitszeiten. Da Zweiräder hauptsächlich in Asien hergestellt werden, beschränken sich die Produktionsaktivitäten in der Schweiz auf Aufgaben wie die Montage. Die 6500 Fachleute in der Fahrradbranche und die 6000 in der Motorradbranche sind mehrheitlich in Fachgeschäften und Reparaturwerkstätten für Zweiräder beschäftigt.
Mit fast 90'000 Berufsleuten und dem Bevölkerungswachstum bleibt die Automobilbranche trotz der Entwicklung der Mikromobilität und dem Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 ein wichtiger Arbeitgeber. Karosserie- und Autogaragenbetriebe bieten Perspektiven sowohl für Lernende der beruflichen Grundbildung als auch für erfahrene Berufsleute mit einem Abschluss der höheren Berufsbildung. Je nach Studiengang können Personen mit einem Hochschulabschluss in die Verwaltungs- oder Managementabteilungen grosser Garagen oder in die Prüfzentren und Labors von Zulieferbetrieben der Automobilindustrie eintreten.
«Die klassische Garage entwickelt sich zum Mobilitätsdienstleister.»
«Zweiradberufe sind nachhaltige Berufe.»
Mehr Informationen zum Arbeitsmarkt Fahrzeuge: Interview mit Olivier Maeder, Geschäftsleiter Bildung beim Auto Gewerbe Verband der Schweiz AGVS, und Daniel Schärer, Direktor von 2rad Schweiz, dem Berufsverband der Zweiradbranche.
Sich aus- und weiterbilden: Fahrzeuge
In der Schweiz gibt es Ausbildungen auf verschiedenen Niveaus, um in diese Branche beruflich einzusteigen und sich weiterzuentwickeln. Jeder Ausbildungsweg hat seine Zulassungsbedingungen.
Ausbildungsniveaus: spezifische Lehrpläne für jeden Fahrzeugtyp
Für jeden Fahrzeugtyp werden berufliche Grundausbildungen, hauptsächlich eidgenössische Fähigkeitszeugnisse (EFZ), angeboten. Der Automobilbereich bietet vier verschiedene eidgenössische Berufsatteste (EBA) an, welche zwei Jahre dauern. Die höhere Berufsbildung bietet Weiterbildungen in weitreichenden Bereichen wie Fahrzeugrestauration, Diagnosetechniken, Mechanik, Automobilverkauf oder Unternehmensführung. Höhere Fachschulen bilden Technikerinnen und Techniker aus und Fachhochschulen bieten Studiengänge an, zum Beispiel im Maschinenbau, Ingenieurwesen oder in industriellen Systemen. Der Automobilbereich bietet Weiterbildungen auf Tertiärstufe in den Bereichen Diagnose, Restauration, Beratung, Verkauf und Management an. Zahlreiche Kure ermöglichen es, in technischen Bereichen und Fahrzeugkenntnissen auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Sie möchten als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger in der Branche Fahrzeuge arbeiten?
Die Branchenverbände wie z.B. 2radschweiz oder Auto Gewerbe Verband Schweiz , geben interessierten Personen Auskunft, wie sie in die Branche einsteigen können. In den kantonalen Berufsinformationszentren (BIZ) können Sie sich ebenfalls über die Möglichkeiten eines Quereinstiegs informieren.
Sie haben langjährige Berufspraxis in der Fahrzeugbranche, aber keinen anerkannten Abschluss?
Auch als erwachsene Person können Sie ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder ein eidg. Berufsattest (EBA) z.B. als Bootfachwart/in EFZ oder als Automobil-Assistent EBA erlangen. Kontaktieren Sie das Eingangsportal ihres Kantons für eine individuelle Beratung.
Mit langjähriger Berufspraxis in der Branche Fahrzeuge können Sie auch ohne Berufsabschluss zum Vorbereitungslehrgang auf folgende Berufsprüfungen zugelassen werden:
Automobil-Verkaufsberater/in BP, Reifenfachmann/frau BP. Informieren Sie sich direkt bei den Bildungsanbietern.
Mehr Informationen über das Schweizer Bildungssystem: Überblick über die Bildungswege und Zulassungsbedingungen