Jede Ausstellung braucht neue Lösungen
Berufslaufbahn
Alter | Tätigkeit/Ausbildung |
18 | Gymnasiale Maturität. Start und Abbruch des Bachelorstudiums ETH in Architektur: Eidg. Technische Hochschule Lausanne EPFL |
22 | Bachelor of Science in Information und Kommunikation und in Kunstgeschichte: Universität Neuenburg UNINE |
25 | Master UH in Museum Studies: UNINE, Neuenburg. Hilfsassistentin : UNINE, Neuenberug. Praktikantin: Musée d’art et d’histoire, Neuenburg. Assistentin: Exposition suisse de sculpture, Biel |
26 | Praktikantin, Vorbereitung einer Ausstellung: Bibliothèque de Fribourg |
27 | Assistentin Konservierung dann Wissenschaftliche Mitarbeiterin, spezialisiert auf alte und zeitgenössische Kunst: Musée cantonal des Beaux-Arts MCBA, Lausanne |
Wie sind Sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig?
Ich unterstütze den Kurator oder die Kuratorin bei der Ausstellungsplanung. So helfe ich bei der Suche nach Werken und der Organisation ihres Transports, bei der Anfrage für Leihgaben, bei der Suche nach Bildern und Texten für die Ausstellung. Ich arbeite mit bei der Szenografie, der Gestaltung und dem Aufbau sowie an der Vorbereitung des Katalogs. Für die Museumssammlung bin ich ebenfalls tätig. Dort kümmere ich mich um die Inventarisierung der Werke, Neuanschaffungen, Dokumentation und Forschung. Jedes Ausstellungsprojekt wirft neue Fragen auf: Wie kann man eine Skulptur räumlich hervorheben? Wie kann man lichtempfindliche Zeichnungen schützen? Wie dunkelt man den Raum ab, um Videos zu zeigen? Wie gestaltet man den Besuch für das Publikum lebendig, interessant und angenehm? Die Wünsche der Künstlerinnen und Künstler, aber auch die Beschaffenheit der Werke, die Lichtverhältnisse oder die Sicherheitsvorgaben beeinflussen die Umsetzung.
«Für die Museumssammlung bin ich ebenfalls tätig.»
Welche Fähigkeiten braucht es für Ihre Tätigkeiten?
An erster Stelle steht das Interesse an Kunst und Kulturgütern. Und ganz allgemein ein Interesse an Projektgestaltung. Man muss exakt sein und gerne im Team arbeiten. In unserem Museum sind das rund 40 Personen: Kuratoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Verwalter, Fotografinnen, Schreiner, Kunstrestauratorinnen usw. Dazu kommen Aufsichts-, Empfangs- und Verkaufspersonal, die Verwaltung, die Kommunikation und die Kunstvermittlung.
Vor welchen Herausforderungen steht Ihre Branche?
Die Schliessung der Museen aufgrund der Covid-19-Pandemie warf die Frage auf, wie es weitergehen soll. Es wurden mehrere Online-Projekte ins Leben gerufen, darunter auch kreative Aktivitäten. Dennoch bleibt das Museum der einzige Ort, an dem man den Werken "physisch" begegnen kann. Der ökologische Fussabdruck ist eine weitere Herausforderung. Für jede Ausstellung werden bestimmte Elemente wie Rahmen, Sockel usw. extra hergestellt. Dabei versucht die Branche vermehrt, diese Elemente wiederzuverwenden und Materialien zu recyceln. Es stellt sich auch die Frage, ob wir es uns aus klimatischen und ökonomischen Gründen in Zukunft überhaupt noch leisten können, Kunstwerke von weit her ins Museum zu transportieren.
Was raten Sie Personen, die sich für Museumsarbeit interessieren?
Nicht aufgeben und durchhalten! In den Praktika konnte ich mir viele Fähigkeiten aneignen, Vorlieben entwickeln und mich in meinem derzeitigen Tätigkeitsbereich spezialisieren. Ein Praktikum ist auch eine Gelegenheit, Kontakte zu Berufsleuten und Institutionen zu knüpfen.
Weitere Informationen
- Beruf: Museumskonservator/in UNI (in Französisch)
- Ausbildung: Bachelor / Master UH in Kunstgeschichte
- Studienrichtung: Kunstgeschichte