Fachgebiet
Ernährung und Diätetik, © SDBB/Thierry Porchet
Häufig zwingen Operationen, Essstörungen oder Erkrankungen Menschen dazu, ihr Ernährungsverhalten zu ändern. Ernährung und Diätetik setzt sich mit der Entwicklung und Begleitung dieses Veränderungsprozesses auseinander. Dazu gehört die Analyse der individuellen Situation, der Ziele, der Erwartungen und der Befürchtungen von Patientinnen und Patienten. Neben dem Erkennen von Zusammenhängen zwischen der Krankheit, der verordneten Ernährungstherapie und der damit verbundenen Ernährungsumstellung ist auch die patientengerechte Kommunikation ein zentrales Thema. Im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung und Prävention klärt Ernährung und Diätetik über ungünstiges Essverhalten auf und leitet zu sinnvollem Gewichtsmanagement an.
Studium
Ernährung und Diätetik kann ausschliesslich an Fachhochschulen studiert werden. Das abgeschlossene Bachelorstudium befähigt zur Berufsausübung.
Das Bachelorstudium vermittelt medizinische, naturwissenschaftliche (Biochemie, Anatomie) und sozialwissenschaftliche (Psychologie, Pädagogik) Grundlagen. Es behandelt:
- Fachbezogene Themen wie Humanernährung, Medizin, Lebensmittellehre und Ernährungstherapie
- Fachübergreifende Themen wie Gesundheitsförderung und Prävention, Kommunikation und Beratung oder wissenschaftliches Arbeiten
- Praktika
Die Vermittlung der Inhalte und der Aufbau der Kompetenzen erfolgt in Vorlesungen und Seminaren sowie durch handlungsorientierte Methoden wie Projektarbeiten oder Beratungstrainings. Das Studium umfasst Präsenzveranstaltungen ebenso wie Selbstlernanteile.
Im Masterstudium liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Forschung, intra- und interprofessionelle Zusammenarbeit, Projektmanagement und Lehrtätigkeit. Zudem werden die klinischen und wissenschaftlichen Kompetenzen erweitert und vertieft.
Das Masterstudium "Life Sciences – Food, Nutrition and Health" befasst sich mit Fragen an den Schnittstellen zwischen Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.
Das Masterstudium "Sciences de la santé" der Fachhochschule Westschweiz und Universität Lausanne bietet u.a. eine Vertiefung in Ernährung und Diätetik an. Im Vordergrund stehen die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis sowie die fach- und berufsübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich.
«Im ersten Praktikum durfte ich die Ernährungsanamnese bei Beratungen übernehmen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Angehende Ernährungsberaterinnen und Ernährungstherapeuten sollten ein grosses Interesse an Lebensmitteln und der Interaktion mit verschiedenen Menschen mitbringen. Sie müssen genau beobachten sowie klar und verständlich kommunizieren können.
Um das Studium erfolgreich zu durchlaufen, helfen eine gute Organisation, Selbstdisziplin und eigenständiges Arbeiten, da das Selbststudium einen grossen Teil des Studienalltages ausmacht.
Zudem werden von Studierenden gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen Fächern und gute Englischkenntnisse erwartet.
Zusätzliche Anforderungen
Je nach Vorbildung müssen Kandidatinnen und Kandidaten vor Studienbeginn ein zweimonatiges Pflegepraktikum in einer Institution des Gesundheits- oder Sozialwesens absolvieren.
Die Zulassung zum Studium hängt vom Ergebnis einer obligatorischen Eignungsabklärung ab.
Forschungsthemen
- Einfluss der Ernährung auf die Lebensqualität von Reizdarmsyndrom-Betroffenen
- Healthier or not? A closer look at the quality of plant-based diets
- Prävalenz von Mangelernährung und Sarkopenie in Schweizer Rehabilitationszentren
- Die Qual der Wahl beim Mittagessen – Ernährungsverhalten von Jugendlichen am Gymnasium
- Prävalenz von Essverhaltensstörungen im Eiskunstlauf
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele: