Diese Seite behandelt die Studienrichtung Informatik. Verwandte Seite: Wirtschaftsinformatik
Fachgebiet
Informatik, © shutterstock.com/TippaPatt
Informatik steht im Zentrum der Informationsgesellschaft: Sie entwickelt Informations- und Kommunikationstechnologien für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Als Wissenschaft unterscheidet sie die theoretische, technische, praktische und angewandte Informatik.
- Theoretische Informatik ist eng verbunden mit der Mathematik und der Logik. Sie befasst sich mit den mathematisch-logischen Grundlagen der Informatik, entwickelt Theorien und Modelle und sucht Antworten auf Fragestellungen, die mit der Struktur, Verarbeitung, Übertragung und Wiedergabe von Informationen in Zusammenhang stehen. Sie bildet die Basis der Programmierung und ihre Erkenntnisse können als Grundlage für die anderen Informatikbereiche betrachtet werden.
- Technische Informatik setzt Erkenntnisse der Theoretischen Informatik in logische, elektronische Bauelemente um. Sie befasst sich mit den Grundlagen der Informatik auf Ebene der Hardware. Es geht um Architektur, Entwurf, Realisierung, Bewertung und Betrieb von Rechner-, Kommunikations- und eingebetteten Systemen. Dazu zählen Mikroprozessortechnik, Rechnerarchitekturen und Rechnerkommunikation. Technische Informatik wird gelegentlich als Schnittstelle von Elektrotechnik und Informatik beschrieben.
- Praktische Informatik ist zwischen Theoretischer und Angewandter Informatik angesiedelt und beschäftigt sich mit der Lösung konkreter Probleme. Es werden beispielsweise Konzepte zur Lösung von Standardaufgaben wie etwa die Speicherung und Verwaltung von Information mittels Datenstrukturen erstellt. Insbesondere geht es um die Entwicklung von Computerprogrammen in der Softwaretechnik. Produkte der anderen Informatikbereiche, wie Programmiersprachen und Algorithmen, werden eingesetzt. Algorithmen beschreiben Handlungsvorschriften und Musterlösungen für häufige oder schwierige Aufgaben.
- Angewandte Informatik beschäftigt sich mit der Anwendung von Methoden der oben aufgeführten Teilgebiete und Problemstellungen informatikfremder Gebiete. Dadurch unterscheidet sie sich von der Praktischen Informatik, die sich mit informatikeigenen Problemstellungen beschäftigt. Sie findet beispielsweise Anwendung in modernen interdisziplinären Wissenschaften wie Wirtschaftsinformatik, Bioinformatik, Geoinformatik, Medieninformatik, Digital Humanities oder Medizininformatik. Ohne die Angewandte Informatik könnten viele Wissenschaften viele ihrer Aufgaben nicht lösen.
Studium
Zu Beginn werden die mathematischen und naturwissenschaftlichen sowie die Grundlagen der technischen, theoretischen und praktischen Informatik gelehrt. Je weiter fortgeschritten das Studium, desto intensiver setzen sich die Studierenden mit verschiedenen Teilgebieten auseinander. Wahlmodule ermöglichen, eigene Schwerpunkte zu setzen; je nach Studienort bieten sich mehr oder weniger Wahlfreiheiten.
Informatik und Kommunikationstechnologien entwickeln sich stetig und rasant weiter. Das beeinflusst die Studieninhalte und die zahlreichen Spezialisierungsmöglichkeiten der Hochschulen: Es entstehen neue Wahlmodule und Schwerpunkte in Lehre und Forschung, andere verschwinden. Ein Vergleich der einzelnen Studiengänge an den verschiedenen Hochschulen lohnt sich.
Im Studium geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch ums Kreieren und Experimentieren. Neben Vorlesungen sind Übungen zentrales Element. Sie dienen der Vertiefung und praktischen Anwendung, indem Lösungen zu praktischen Problemen gesucht und entwickelt werden.
Praxisintegriertes Bachelorstudium PiBS
An Fachhochschulen bietet das PiBS ein alternatives Studienmodell für Personen, die einen Hochschulabschluss anstreben und gleichzeitig ins Berufsleben einsteigen möchten. Theorie und Praxis sind eng kombiniert, denn ein grosser Teil der Ausbildung wird in einem Betrieb absolviert. Das Studium dauert vier Jahre und schliesst mit dem Bachelor ab.
«Wir lernen, uns eine analytische Denkweise anzueignen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Für ein Informatikstudium sind gute Mathematikkenntnisse notwendig. Eine Matura mit Schwerpunkt Mathematik wird nicht vorausgesetzt. Verschiedene Hochschulen bieten vor Studienbeginn Mathematikvorbereitungskurse an. Vorkenntnisse in Informatik und Programmierung werden nicht vorausgesetzt, erleichtern aber den Einstieg ins Studium.
Ein Flair für Mathematik und logisch-analytisches Denkvermögen sind unabdingbar. Ebenso Freude am Lösen komplexer Probleme, Neugier und Kreativität auf der Suche nach der besten Lösung, selbstständiges und systematisches Arbeiten, Ausdauer und die Bereitschaft, sich fortwährend weiterzuentwickeln und mit neuen Technologien zu befassen. Teamgeist, gute Kommunikationsfähigkeiten und Durchsetzungsvermögen sind in Studium und Beruf wichtig, denn es wird häufig in Teams und in einem zunehmend globalisierten Umfeld gearbeitet.
Sprachen
Englisch ist die Sprache der Informatik und zum Verständnis von Fachliteratur und für den Besuch englischsprachiger Veranstaltungen unerlässlich. Englischkenntnisse auf Maturitätsniveau reichen für den Studienbeginn gewöhnlich aus.
Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
Universitäten und die beiden ETH betreiben vorwiegend wissenschaftliche Grundlagenforschung. Der Grad der Praxisorientierung innerhalb des Informatikstudiums unterscheidet sich je nach Studienort.
Das Studium an den Fachhochschulen ist praxisorientiert und setzt die Lerninhalte in Projektarbeiten um. Die Fachhochschulen arbeiten eng mit Privatwirtschaft, öffentlichen Institutionen und anderen Auftraggebenden zusammen.
An manchen Universitäten kann Informatik im Haupt- sowie im Nebenfach studiert werden. An anderen Universitäten und insbesondere an den beiden ETH und den Fachhochschulen wird Informatik als Monofach studiert. Die Grösse der Institute und die Anzahl der Studierenden variieren je nach Studienort.
Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick.
Forschungsthemen
Einige Beispiele:
- Software Engineering
- Distributed Systems
- Mobile Computing
- Data Science and Data Engineering
- Web and Business Application
- Computer Perception and Virtual Reality
- Visual Computing
Neben der klassischen Informatik bestehen viele Anwendungsgebiete und interdisziplinäre Forschungszweige wie beispielsweise Bioinformatik, Medizininformatik, Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik oder Medieninformatik.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Fachhochschulen
Berner Fachhochschule BFH
Fachhochschule Graubünden FHGR
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Data Science, Bachelor
- Informatik, Bachelor
- Information Communication Systems trinational, Bachelor
- Life Sciences, Studienrichtung Medizininformatik, Bachelor
- Engineering – Profil Computer Science, Master
- Engineering – Profil Data Science, Master
- Life Sciences, Spezialisierung Data Science, Master
- Medical Informatics, Master
Fachhochschule Südschweiz SUPSI
Fachhochschule Westschweiz HES-SO
Hochschule Luzern HSLU
- Artificial Intelligence & Machine Learning, Bachelor
- Digital Engineering, Bachelor
- Immersive Technologies, Bachelor
- Informatik, Bachelor
- Information & Cyber Security, Bachelor
- Applied Information and Data Science, Master
- Engineering, Profil Computer Science, Master
- Engineering, Profil Data Science, Master
- Engineering, Profil Information and Cyber Security, Master
OST - Ostschweizer Fachhochschule
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Kalaidos Fachhochschule
Fernfachhochschule Schweiz FFHS
Universitäre Hochschulen
Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne EPFL
- Informatique, Bachelor
- Systèmes de communication, Bachelor
- Communication systems / Systèmes de communication, Master
- Computer Science / Informatique, Master
- Computer Science / Informatik, Vertiefung in Cyber Security, Joint Master
- Data Sciene, Master
- Digital Humanities / Humanités digitales, Master spécialisé
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
- Informatique pour les sciences humaines, Bachelor
- Mathématiques, informatique et sciences numériques, Bachelor
- Sciences informatiques, Bachelor
- Systèmes d'information et science des services, Bachelor
- Informatique pour les sciences humaines, Master of Arts
- Mathématiques, informatique et sciences numériques, Master
- Sciences informatiques, Master
- Systèmes et services numériques, Master
Universität der italienischen Schweiz USI
Universität Lausanne UNIL
Universität Neuenburg UNINE
Universität St. Gallen HSG
Universität Zürich UZH
- Bioinformatik, Nur-Nebenfach, Bachelor
- Computerlinguistik und Sprachtechnologie, Bachelor
- Informatik, Bachelor
- Neuroinformatik, Nur-Nebenfach, Bachelor
- Bioinformatics / Bioinformatik, Nur-Nebenfach, Master
- Computational Linguistics and Language Technology, Master
- Informatik, Master
- Digital Linguistics / Digitale Linguistik, Nur-Nebenfach, Master
Hochschulinstitut Schaffhausen HSSH
FernUni Schweiz
Interdisziplinäre Studiengänge
Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich ETHZ
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
- Artificial Intelligence in Medicine / Künstliche Intelligenz in der Medizin, Spezialisierter Master
- Bioinformatics and Computational Biology / Bioinformatik und computationale Biologie, Joint Master
- Biomedical Engineering, Joint Master
- Statistics and Data Science / Statistik und Data Science, Master
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität Lausanne UNIL
Nach dem Studium
Weiterbildung
Einige Beispiele:
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: siehe Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen
- Agile Leadership in IT, CAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Blockchain, CAS, Universität Zürich UZH
- IT Network Manager, MAS, Hochschule Luzern HSLU
- Software Engineering, CAS, Zürcher Fachhochschule ZFH
- Software Engineering, MAS, Fachhochschule Ostschweiz FHO