Diese Seite behandelt die Studienrichtung Volkswirtschaftslehre VWL. Verwandte Seite: Betriebswirtschaftslehre BWL / Betriebsökonomie.
Fachgebiet
Volkswirtschaftslehre, © shutterstock.com/Kamonrat
Im Gegensatz zur Betriebswirtschaftslehre hat die VWL nicht Entscheidungen innerhalb eines Unternehmens im Blick, sondern beleuchtet die Wirtschaft aus einer übergeordneten Perspektive. Es werden ganze Volkswirtschaften betrachtet, aber auch modellhafte Haushalte / Konsumenten, Produzenten oder (Branchen-)Märkte, um zu analysieren, wie diese Entscheidungen treffen und auf bestimmte Einflüsse (z.B. Preissenkungen, Regulierungen oder Steuern) reagieren. Mit den Erkenntnissen wird versucht, Gesetzmässigkeiten zu finden und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, etwa zu Ursachen von Arbeitslosigkeit, zur Wirtschaftspolitik, der Funktionsweise von Märkten oder zu internationalen Wirtschaftsbeziehungen.
Studium
Die meisten Studiengänge beinhalten zu Beginn Grundlagen aus den Bereichen Volkswirtschaftslehre, aber auch Betriebswirtschaftslehre. So lernen angehende Ökonominnen auch die Werkzeuge der Betriebswirte zu verstehen und anzuwenden – und umgekehrt. Im Verlaufe der Ausbildung können je nach Studienort unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Wer sich für VWL entscheidet, wird sich unweigerlich mit der Makro- und Mikroökonomie beschäftigen:
- Die Makroökonomie untersucht gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Beispiele für Untersuchungsgegenstände sind gesamtwirtschaftliches Einkommen, Konsum und Investitionen, Arbeitsmarkt, Preisniveau, Inflation, Geldtheorie, Konjunkturtheorie und Wirtschaftswachstum.
- Die Mikroökonomie beschäftigt sich mit dem wirtschaftlichen Verhalten einzelner Haushalte in Abhängigkeit von den staatlichen Rahmenbedingungen, z.B.: Wie wird ein einzelner Haushalt unter den gegebenen Bedingungen (Einkommen, Steuern, Zinsen usw.) seinen Nutzen maximieren? Wie viel wird ausgegeben, wie viel gespart? Und wie ändert sich die Nutzenmaximierung, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern?
Daneben gehören zu einem Studium in VWL auch methodische Grundlagen. Da viel mit Modellen gearbeitet wird, liefern die Mathematik, Statistik und Informatik wichtige Werkzeuge. Zudem kommen sozialwissenschaftliche Methoden wie Experimente und Befragungen zum Einsatz.
«Hilfreich fürs Studium ist ein Flair für logische Abfolgen, mathematische Modelle und Denken in Konzepten.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Freude an abstrakten Modellen, Statistiken und an Zahlen gehören ebenso dazu wie eine analytische Herangehensweise bei Problemstellungen. Wer seine Mathematikkenntnisse vor dem Studium verbessern möchte, findet an einigen Universitäten Vorbereitungskurse.
Da ein Teil der Fachliteratur bereits bei Studienbeginn in englischer Sprache zu lesen ist, helfen gute Sprachkenntnisse.
Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick.
Forschungsthemen
Einige Beispiele für volkswirtschaftliche Forschungsthemen sind:
- The Influence of Global Trade on Political Polarization
- How Much Does Maternity Leave Cost?
- Fast algorithms for the quantile regression process
- Pricing and Supply Chain Transparency to Conscientious Consumers
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Volkswirtschaft wird ausschliesslich an universitären Hochschulen angeboten.
Universitäre Hochschulen
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
- Economics / Volkswirtschaftslehre, Bachelor
- Applied Economic Analysis, Spezialisierter Master
- Business and Economics, Master
- Economics / Volkswirtschaftslehre, Master
- International and Monetary Economics MIME, Joint Master, Spezialisierter Master
- Verwaltungswissenschaft, Nur-Nebenfach, Master
- International and Monetary Economics MIME, Spezialisierter Joint Master
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität der italienischen Schweiz USI
Universität Lausanne UNIL
Universität Luzern UNILU
Universität Neuenburg UNINE
Universität St. Gallen HSG
Universität Zürich UZH
Geneva Graduate Institute
Universitäre Fernstudien Schweiz
Interdisziplinäre Studiengänge
Nach dem Studium
- Berufsmöglichkeiten: Wirtschaftswissenschaften
- Laufbahnbeispiele / Porträts: Wirtschaftswissenschaften (Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Betriebsökonomie)
- Beschäftigungssituation 1 Jahr nach Abschluss
Traineeprogramme, Praktika
Neben dem Direkteinstieg in eine bestimmte Funktion/Branche bieten immer mehr Firmen Trainee-Programme an, die sich an Hochschulabsolventinnen und -absolventen richten. Trainees durchlaufen während ihrer Ausbildung innerhalb des Unternehmens verschiedene Unternehmensbereiche. Dadurch erhalten sie einen vielfältigen Einblick in das Unternehmen sowie ein nützliches Kontaktnetz. Eine Trainee-Ausbildung dauert durchschnittlich 18 Monate und besteht zum überwiegenden Teil aus praktischer Mitarbeit sowie aus internen Weiterbildungen. Traineeprogramme werden vorwiegend von grösseren Unternehmen angeboten.
Weitere Informationen: Qualifizierungsprogramme für Hochschulabsolventinnen /-absolventen.
Weiterbildung
Wenn – wie in den Wirtschaftswissenschaften - unzählige Weiterbildungen zur Wahl stehen, empfiehlt es sich herauszufinden, welche Angebote im angestrebten Tätigkeitsfeld bekannt und bewährt sind.
Hier einige Beispiele:
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Lehrdiplom für Maturitätsschulen (in Kombination mit Rechtswissenschaft): siehe Unterricht Mittel- und Berufsfachschulen
- Change Management, Organisationsberatung & -entwicklung, CAS, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
- Controlling & Consulting, MAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Executive MBA (EMBA), MAS, Universität Bern UNIBE