Fachgebiet
Philosophie, © istockphoto.com/adomer
Die Philosophie begleitet den Menschen seit Jahrhunderten. Sie hat unsere Kultur tief geprägt und bildet den Ursprung der heutigen Wissenschaftszweige. Philosophie ist die erstaunliche Fähigkeit des Menschen, sich selbst und seine Umwelt zu erforschen und forschend in Frage zu stellen. In Auseinandersetzung mit dem philosophischen Denken von der Antike bis heute diskutiert sie Fragen der Erkenntnis, des Wissens, des Handelns, der Kunst und vieles mehr. Das können Fragen sein wie: Haben wir einen freien Willen oder sind wir von unserer Natur determiniert? Tragen nur Menschen eine Würde oder auch Tiere? Wie können wir Rechte von Personen begründen und wer fällt überhaupt in den Kreis von Personen? Was ist wahr?
Philosophie hinterfragt vermeintlich Selbstverständliches und will den Dingen auf den Grund gehen. Sie liefert keine endgültigen Antworten, aber klärt und erhellt Fragen. Die wichtigste Kernkompetenz der Philosophie ist die Fähigkeit, einen kritischen Dialog zu führen, entweder mit sich selber oder einem Gegenüber. Wo andere Wissenschaften mit Experimenten, Befragungen oder Beobachtungen arbeiten, setzt die Philosophie auf den Dialog. Sie fordert dazu auf, selbständig und unabhängig zu denken und zu urteilen. Und sie bietet immer wieder überraschende Einsichten, die auch aktuelle und brisante Fragestellungen unserer Gegenwart umfassen.
Studium
Das Studium lehrt die wichtigsten philosophischen Methoden sowie ihre Anwendungen. Behandelt werden alle relevanten Themen der praktischen und theoretischen Philosophie:
- Politische Philosophie
-
Ethik
- Philosophie des Geistes
- Erkenntnistheorie
- Wissenschaftstheorie
- Logik
- Metaphysik
- Sprachphilosophie
- Ästhetik
Daneben hat jede Universität ihre Eigenheiten und Schwerpunkte, die auch von den jeweiligen Lehrstühlen und Professuren abhängen.
Ein grosser Teil des Studiums nimmt die Lektüre von Texten bekannter Philosophen ein. Die Lektüre wird von vielfältigen Formen der Wissensvermittlung in Vorlesungen, Übungen, Proseminaren und Seminaren begleitet. Das Auswendiglernen hat im Philosophiestudium einen eher geringen Stellenwert. Der Fokus liegt vielmehr auf dem Verfassen von schriftlichen Arbeiten.
«Etwas vom Wichtigsten ist die Bereitschaft, sich auf Neues und andere Meinungen einzulassen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Wer Philosophie studiert, liest viel und gründlich. Freude am Denken und ein gutes Sprachgefühl sind wichtig. Meist benötigen Studentinnen und Studenten der Philosophie viel Geduld, weil sich ein Text nicht schnell erschliessen lässt. Philosophieren heisst auch formulieren, diskutieren und argumentieren. Wer philosophiert, muss auch die Offenheit und Bereitschaft mitbringen, gewohnte Standpunkte und Perspektiven in Frage zu stellen.
Sprachen
Latein und Altgriechisch haben in den letzten Jahren an den Universitäten an Bedeutung verloren und sind meist keine zwingenden Voraussetzungen für ein Studium mehr. Je nach Thema, Schwerpunkt und persönlichem Interesse kann die Kenntnis dieser Sprachen für ein Philosophiestudium aber dennoch sinnvoll oder gar gefordert sein. Eine genaue Abklärung der aktuellen Bestimmungen der jeweiligen Universität ist auf jeden Fall notwendig.
Forschungsthemen
Forschungsthemen der Philosophie sind z.B.:
- Kognitive Behinderung und Inklusionsansprüche
- L’experience des etats mentaux
- Würde für nichtmenschliche Tiere
- Phenomenal Consciousness and Self-Awareness
- Konzepte kritischen Denkens
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden Sie unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität der italienischen Schweiz USI
Universität Lausanne UNIL
Universität Luzern UNILU
Universität Neuenburg UNINE
Universität Zürich UZH
Theologische Fakultät Lugano FTL
Interdisziplinäre Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und andere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: siehe Unterricht Mittelschulen und Berufsfachschulen
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Bern UNIBE / Université de Lausanne UNIL
- Arts Administration, CAS, Universität Zürich UZH
- Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Zürich UZH
- Fachjournalismus, Kompaktkurs, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule
- Information Science, MAS, Fachhochschule Graubünden FHGR
- Kommunikation für Nonprofit-Organisationen, CAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Kulturmanagement, MAS, Universität Basel UNIBAS