Fachgebiet
Internationale Studien, © Alamy Stock Foto/imageBROKER.com
Globale Herausforderungen wie Migration, Klimawandel, Umweltzerstörung, Armut und Hunger können von keinem Staat allein bewältigt werden. Die Internationalen Studien haben sich diese globalen Verflechtungen zum Gegenstand gemacht und beschäftigen sich mit politischen, wirtschaftlichen, sozialen, umweltbezogenen, rechtlichen und gesundheitlichen Themen. Sie schauen über Landesgrenzen hinaus und kombinieren dabei verschiedene Ansätze aus Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Sozial- und Kulturanthropologie, Recht, Geschichte, Geographie, Umweltwissenschaften und verwandten Wissenschaften.
Studium
Das Angebot an Bachelorstudien ist überschaubar. Zu den klassischen Studiengängen zählen der Bachelor in Relations Internationales, genannt BARI, in Genf und der Bachelor in International Affairs (BIA) in St. Gallen. Auf Masterstufe ist die Auswahl deutlich grösser. Dabei ist das Angebot an Studiengängen, welche sich den Weltthemen widmen, in Genf am grössten.
Die Bachelorangebote zielen thematisch darauf ab, das Verständnis für verschiedene strategische Fragen, die der Globalisierung zu Grunde liegen, zu fördern. Zudem erhalten die Studierenden ein Bewusstsein für die Aussenpolitik der Staaten sowie für die Akteure auf der internationalen und globalen Bühne. Der Ausbau der sozialen und kulturellen Kompetenzen, beispielsweise Präsentations- und Kommunikationstechniken, Fremdsprachkenntnisse, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Studiums.
Die Masterstudiengänge unterscheiden sich inhaltlich relativ stark. Je nach Studiengang können eher globale, regionale oder thematische Aspekte im Fokus stehen. Vielfach werden sie als spezialisierte Maserstudiengänge angeboten. Dadurch stehen sie Personen mit verschiedenen Bachelorabschlüssen offen, aber es kann Zulassungsbeschränkungen geben.
Studiengänge mit schwerpunktmässig globalem Fokus beschäftigen sich unter anderem mit zwischenstaatlichen Beziehungen und mit Beziehungen von Staaten zu nichtstaatlichen Akteuren. Das heisst sie vermitteln umfassende und fundierte Kenntnisse über Globalisierungsprozesse.
Studiengänge mit regionalem Fokus beleuchten unterschiedliche Weltgegenden. Es gibt zum Beispiel Studiengänge, die sich mit Europa in globaler Perspektive beschäftigen. Im Zentrum kann die Analyse gesellschaftlicher, politischer, rechtlicher und ökonomischer Beziehungsnetze innerhalb und ausserhalb Europas stehen. Andere Studiengänge haben einen eher thematischen Fokus. So kann der Fokus auf dem Thema Globale Gesundheit oder Nachhaltigkeit liegen.
Studiengänge mit thematischem Fokus setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Development Studies beleuchten lokale und globale Prozesse, die die Politik und Praxis der internationalen Entwicklung definieren. Global Health befasst sich mit gesundheitsrelevanten Herausforderungen, die sich der Weltgemeinschaft stellen. Standardization, social regulation and sustainable development widmet sich den Regulierungs- und Standardisierungsprozessen, an denen die Internationale Organisation für Normung (ISO) massgeblich beteiligt ist.
«Ich genoss beispielsweise die Möglichkeit, im Studium eine UNO Session nachzustellen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Die Internationalen Studien richten sich an Studierende, die einen ausgeprägt internationalen Blickwinkel besitzen sowie über intellektuelle und kritische Neugier verfügen. Es braucht das Bedürfnis, die komplexen Problemstellungen der heutigen Welt aus unterschiedlichen wissenschaftlichen sowie gesellschaftlichen Perspektiven beleuchten zu wollen. Angehende Studierende zeichnen sich zudem durch Offenheit, Kommunikationsfähigkeit und Beharrlichkeit aus. Sie wollen ständig dazulernen, beherrschen mehrere Sprachen und haben sich idealerweise bereits länger im Ausland aufgehalten.
Zusätzliche Anforderungen
Der Übertritt in ein Masterstudium der Internationalen Studien ist teils an Bedingungen geknüpft. Dazu zählen sehr gute Noten oder ein Aufnahmegespräch.
Forschungsthemen
Forschung wird beispielsweise in folgenden Themenbereichen betrieben:
- Konflikt, Entwicklung & Friedensförderung
- Soziale, ökonomische und politische Aspekte globaler Umweltherausforderungen
- Globale Migration
- Internationaler Handel
- Globale Gesundheit
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ
Universität Basel UNIBAS
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
- Relations internationales, Bachelor
- Europe centrale et orientale, Asie centrale et Caucase, Master spécialisé
- Études africaines, Master spécialisé
- Études européennes, Master spécialisé
- Global Health / Santé globale, Études européennes, Master spécialisé
- Global Studies / Études globales, Master spécialisé
- Innovation, Human Development and Sustainability, Master
- Moyen-Orient, Master spécialisé
- Europe centrale et orientale, Asie centrale et Caucase, Master spécialisé
- Sustainable Societies and Social Change / Sociétés durables et changement social, Master spécialisé
Universität der italienischen Schweiz USI
Universität Luzern UNILU
Universität St. Gallen HSG
Universität Zürich UZH
Graduate Institute Geneva
- International and Development Studies / Études internationales et du développement, Master spécialisé
- International History and Politics / Histoire et politique internationales, Master spécialisé
- International Relations/Political Science / Relations internationales/science politique, Master spécialisé
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und andere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- African Affairs, CAS, Universität Basel UNIBAS
- Certified Global Negotiator, CAS, Universität St.Gallen HSG
- Global Cooperation and Sustainable Development, MAS, Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich ETHZ
- Humanitarian Action, MAS, Centre d'enseignement et de recherche en action humanitaire CERAH
- Foreign Affairs & Applied Diplomacy, CAS, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
- Peace & Conflict, MAS, swisspeace / Universität Basel UNIBAS