Fachgebiet
Biologie, © Alamy Stock Photo/mayphotography
Die Biologie beobachtet und beschreibt die Erscheinungsformen von Lebewesen und ihre Zusammenhänge. Ziel ist es, die biologischen Prozesse zu verstehen, die dem Leben von der einfachsten Bakterienzelle bis hin zum Menschen zugrunde liegen. Gegenstand der Biologie ist somit die naturwissenschaftliche Erforschung des Lebendigen sowie der Gesetzmässigkeiten lebender Systeme, des Ursprungs, der Entwicklung, der Eigenschaften und der Vielfalt der Lebensformen.
Die Biologie greift teilweise auch aktiv in die Prozesse des Lebens ein. So werden etwa mithilfe der Gentechnik Organismen neue Eigenschaften verliehen, sodass beispielsweise Ziegen und Kartoffeln das Protein der Spinnenseide produzieren. Andere Forschende verändern Zellen zwar nicht, versetzen sie aber in eine andere Umgebung: Sie verknüpfen Nervenzellen mit elektronischen Schaltkreisen und lassen sie so miteinander kommunizieren. Ethische Fragen, das Abwägen von Chancen und Risiken dürfen dabei nicht ausser Acht gelassen werden und erfordern ein tiefes Verständnis für die Prinzipien des Lebens.
Die wissenschaftlichen Fortschritte im Bereich der Biologie sind enorm. Der entsprechende Wissenszuwachs der letzten Jahrzehnte führte notwendigerweise zu Spezialisierungen. Molekularbiologie, Genetik, Neurobiologie aber auch Verhaltensbiologie oder Ökologie sind Teilgebiete der Biologie. Komplexe Fragestellungen und neue Anwendungsmöglichkeiten führen ausserdem dazu, dass sich die Biologie zunehmend mit anderen Wissenschaftsgebieten vernetzt: Chemie, Biochemie, Physik, Life Sciences, Umweltwissenschaften, Mathematik und Informatik.
Studium
Im Bachelorstudium werden die theoretischen Grundlagen vermittelt. Dabei stehen zu Beginn vor allem die naturwissenschaftlichen Grundlagen in den Pflichtfächern Chemie, Physik, Mathematik und Informatik im Vordergrund. In Praktika und Projektarbeiten können Studierende ihr theoretisch erworbenes Wissen frühzeitig umsetzen. Thematisch umfassen die Pflichtvorlesungen ein breites Spektrum von Zoologie, Botanik und Ökologie bis hin zur Entwicklungs-, Zell-, Mikro- und Strukturbiologie. Dementsprechend ist es nicht möglich, tief in die Materie einzudringen. Es geht vielmehr darum, anhand von Beispielen die Grundkonzepte der jeweiligen Gebiete zu erfassen. Gegen Ende des Bachelorstudiums erhalten die Studierenden – beispielsweise in Blockkursen – Einblick in die praktische Arbeitsweise der einzelnen Gebiete.
Im Masterstudium steht dann die eigene Forschungstätigkeit in einer Teildisziplin der Biologie im Zentrum: Abgesehen von relativ wenigen Pflichtvorlesungen geht es darum, an einem eigenen Projekt zu forschen und die Resultate darzustellen. Zahlreiche Masterstudien stehen für eine Vertiefung zur Wahl.
Studieninhalte und Gewichtungen unterscheiden sich von Universität zu Universität. Es empfiehlt sich deshalb, Studienangebote sorgfältig zu vergleichen und den Übergang vom Bachelor- ins gewünschte Masterstudium frühzeitig zu planen.
«Für meine Masterarbeit habe ich ca. 50 Tage im Feld verbracht.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Grundvoraussetzungen für ein Biologiestudium ist das Interesse an biologischen Prozessen und Systemen, an Lebewesen wie Mikroben, Pflanzen oder Tieren, deren Funktionsweise und Verhalten. Zudem kommt ein Biologiestudium ohne die benachbarten Disziplinen nicht aus. Deshalb ist ein Interesse für die Grundlagenfächer Mathematik, Physik und Chemie unabdingbar. Nötig sind auch Informatikkenntnisse bzw. die Bereitschaft, diese zu erwerben und anzuwenden. Nicht zu unterschätzen ist die praktische Arbeit im Studium: Freude an Arbeiten im Labor sollte vorhanden sein. Englisch ist die internationale Arbeitssprache der Biologie. Entsprechende Kenntnisse sind deshalb Voraussetzung für das Lesen von Publikationen, zum Teil aber auch für die eigene Forschungstätigkeit.
Doktorat
Wer eine wissenschaftliche Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat (PHD) ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.
Forschungsthemen
Aktuelle Beispiele für Forschungsthemen der Biologie sind:
- Rolle von Mutationen in der DNA bei der Entstehung von Krebs
- Kommunikation und Kognition bei sozialen Säugetieren
- Raubbakterien als Antibiotikaersatz
- Mithilfe von KI die Reaktion von Pflanzen auf Umwelteinflüsse untersuchen
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität Lausanne UNIL
Universität Neuenburg UNINE
Interdisziplinäre Studiengänge
Universität Basel UNIBAS
Universität Bern UNIBE
Universität Freiburg UNIFR
Universität Genf UNIGE
Universität Lausanne UNIL
Biodiversity conservation
Universität Neuenburg UNINE
Universität Zürich UZH
- Astronomie und Astrobiologie, Nur-Nebenfach, Bachelor
- Bioinformatik, Nur-Nebenfach, Bachelor
- Neuroinformatik, Nur-Nebenfach, Bachelor
- Chemical and Molecular Sciences, Spezialisierter Master
- Computational Biology und Bioinformatics, Joint Master, Spezialisierter Master
- Interdisciplinary Brain Sciences, Joint Master, Spezialisierter Master
- Astronomy and Astrobiology / Astronomie und Astrobiologie, Nur-Nebenfach, Master
- Bioinformatics / Bioinformatik, Nur-Nebenfach, Master
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und andere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: Studienrichtung Unterricht Mittelschulen und Berufsfachschulen Mittelschulen und Berufsfachschulen
- Nutrition and Health / Ernährung und Gesundheit, MAS, ETH Zürich
- Medizinphysik / Medical Physics, MAS, ETH Zürich
- Microbiologie, MAS, Universität Genf UNIGE
- Labormedizin, CAS, Universität Zürich UZH
- Wissenschaftsjournalismus, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule