Fachgebiet
Psychomotoriktherapie, © shutterstock.com/Marker Elena
Die Psychomotoriktherapie befasst sich mit der Diagnose, Prävention und Behandlung von psychomotorischen Entwicklungsauffälligkeiten, -störungen und -behinderungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ihr Fokus liegt auf den Wechselwirkungen zwischen dem Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Bewegen und Verhalten sowie dem körperlichen Ausdruck einer Person. Ihr Ziel ist die Förderung der emotionalen, kognitiven, motorischen und sozialen Ressourcen sowie die Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität der betroffenen Personen.
Studium
Das Studium der Psychomotoriktherapie umfasst neben fachspezifischen Inhalten wie Diagnostik, Körpererleben und emotional-soziale Entwicklung, motorisches Lernen oder Selbstregulation. Weiter sind Inhalte aus verschiedenen Bezugswissenschaften relevant:
- Entwicklungspsychologie, Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie Neurowissenschaften
- Heil- und Sonderpädagogik
- Bewegungswissenschaften und Medizin - im Speziellen Entwicklungspädiatrie
Vermittelt werden zudem konkrete therapeutische Interventionen und Werkzeuge. Mehrere integrierte Praktika bieten Gelegenheit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Der Bachelorabschluss der Schweizerischen Hochschule für Heilpädagogik HfH und der Masterabschluss der Fachhochschule Westschweiz HES-SO sind von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK anerkannt. Diese berechtigen zur Berufsausübung in der ganzen Schweiz.
Im Anschluss an das Bachelor-Studium in Psychomotoriktherapie kann ein Masterstudium in Sonderpädagogik absolviert werden.
«Mit anderen Studierenden habe ich die Choreografie für eine Tanzaufführung mit Seniorinnen und Senioren erarbeitet.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Gute Voraussetzungen für das Studium der Psychomotoriktherapie sind soziale und kommunikative Kompetenzen, musische und gestalterische Fähigkeiten, gutes Körperbewusstsein, Einfühlungsvermögen sowie eine gute Beobachtungsgabe und die Bereitschaft zur Selbstreflexion.
Zusätzliche Anforderungen
Für die Zulassung zum Studium muss eine Eignungsabklärung beziehungsweise eine Aufnahmeprüfung absolviert werden.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Forschungsthemen
Die Forschung im Bereich der Psychomotorik ist stark anwendungsorientiert. Einige Beispiele:
- Effets de l’exposition aux écrans chez les enfants de 6 à 36 mois sur le développement sensorimoteur et la qualité du partage émotionnel parent-enfant
- Evaluation des Angebots einer Beratungs- und Unterstützungsstelle bei Störungen der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung und der psychomotorischen Entwicklung (SCAP)
- Settings der Förderung der Grafomotorik. Wirkungen separativer, integrativer und inklusiver Förderung
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Klinische Musiktherapie, MAS, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
- Superviseur dans le domaine de l'action sociale, éducative, psychosociale et de la santé, DAS, Fachhochschule Westschweiz HES-SO
- Psychomotorik Weiterbildungskurse, Kurszertifikat / Kursbestätigung, Pädagogische Hochschule PH Bern
Der Verband der Psychomotoriktherapeutinnen und -therapeuten organisiert ebenfalls Weiterbildungsangebote.