Zum Titel springen

Studienrichtung Biomedizinische Wissenschaften und Technologie

Die interdisziplinären Fachgebiete der Biomedizinischen Wissenschaften verbinden naturwissenschaftliche, medizinische und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen und Methoden mit spezifischen Fragestellungen aus den Bereichen Gesundheit und Krankheit, Prävention und Rehabilitation.

Diese Seite behandelt Biomedizinische Wissenschaften und Technologie. Verwandte Seite: Medizintechnik

Fachgebiet

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie
Biomedizinische Wissenschaften und Technologie, © Keystone/Rupert Pberhauser

Forschende aus den Biomedizinischen Wissenschaften und der Medical Biology (der Medizinischen Biologie) bearbeiten Fragestellungen der Medizin mit Methoden aus Gentechnik, Molekular-, Mikro- und Zellbiologie. Die Erkenntnisse zu den molekularen Vorgängen in Zellen und Organismen sind die Voraussetzung, um komplexe Krankheiten wie Covid-19, Krebs, Diabetes oder Immunschwächen zu erforschen sowie therapeutische und präventive Behandlungen zu entwickeln.

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie, © Keystone/Rupert Pberhauser

Wissenschaftler/innen aus der Biomedizinischen Technologie oder dem Biomedical Engineering wenden ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse im medizinischen Bereich an und entwickeln Geräte aller Art zur Unterstützung von Arzt/Ärztin und Patient/in: Dazu gehören beispielsweise Hör- oder Glukosemessgeräte, Mikroskope, Roboter für chirurgische Eingriffe oder zur Wiederherstellung von Bewegungsabläufen in der Rehabilitation sowie zur Erhöhung der Mobilität von Behinderten.

Alternativen zu Tierversuchen

Für einige Versuche müssen in der biomedizinischen Forschung nach wie vor Tiermodelle eingesetzt werden. Die Haltung und Nutzung der Tiere erfolgt nach strengen Bestimmungen. Daneben werden so genannte 3R-Methoden mit Zellen, Geweben und Computersimulationen verwendet, welche Tierversuche ersetzen, reduzieren oder verfeinern (replace, reduce, refine).

Studium

Die Studiengänge im Bereich der Biomedizinischen Wissenschaften und Technologie vermitteln interdisziplinäres Wissen von den Grundlagen des menschlichen Organismus bis hin zur molekularen Ebene unter Einbezug neuester technologischer Ansätze. Sie eignen sich für alle, die sich für den menschlichen Organismus in Gesundheit und Krankheit interessieren, aber nicht praktizierende Ärztin oder Mediziner am Krankenbett werden wollen.

Je nach gewähltem Studienprogramm liegen die Schwerpunkte auf humanmedizinischen, biologischen oder ingenieurwissenschaftlichen Fächern. So stehen bei den Biomedical Sciences beispielsweise Veranstaltungen wie Tumorbiologie, Molekularbiologie der Entzündung, Systembiologie der Organerkrankung oder angewandte Forschungsmethodik auf dem Programm. Bei der Biomedizinischen Technologie sind es Veranstaltungen wie Technische Mechanik, Materialwissenschaften und Biomaterialien, Biomechanik der Gewebe, Programmierung von Mikrocontrollern oder technische Produktgestaltung.

M.O., Biomedizinische Wissenschaften im 5. Semester Bachelor an der Universität Freiburg UNIFR.

«Wir erwerben breites Wissen in Physiologie und Pathophysiologie und erlernen die biochemischen Prozesse dahinter.»

Mehr dazu

Anforderungen

Die interdisziplinäre Ausrichtung der Studiengänge verlangt ein breites Interesse an Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik, Informatik und Technik. Ebenso erfordert das Studieren ein hohes Mass an Engagement, Eigenständigkeit und Disziplin. Auch die Fähigkeit zu vernetztem Denken, Neugierde und ein offener Blick auf die Welt sind gefragt. Biomedizinische Wissenschaften sind forschungs- und zukunftsorientiert. Wer einen solchen Studiengang wählt, sollte deshalb Freude haben am Umgang mit neuen, komplexen Technologien sowie Ausdauer mitbringen für die Forschungsarbeit im Labor und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte.

Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen

Die hier aufgeführten Studiengänge in Biomedizinischer Technologie bzw. Biomedical Engineering werden in der Regel erst auf Masterstufe an Universitäten und ETH angeboten. Sie sind breit ausgerichtet, an der Forschung orientiert und können zu einem Doktorat führen. Auf Bachelorstufe lässt sich die inhaltlich stark verwandte Medizintechnik an Fachhochschulen studieren. Die vorwiegend praxisorientierten Studiengänge sind berufsbefähigend, können aber mit einem konsekutiven oder spezialisierten Masterprogramm, z. B. in Biomedical Engineering ergänzt werden (vgl. dazu die verwandte Seite Medizintechnik).

Mehr zu den allgemeinen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick.

Doktorat

Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.

Forschungsthemen

Beispiele für biomedizinische Forschungsthemen:

  • Transport von Krebsmedikamenten direkt ins Zellinnere durch virus-ähnliche Nanoteilchen
  • Robotic Platforms with intuitive control for minimally invasive surgical procedures
  • Molekulare Prozesse bei der Entstehung von Krebs, Diabetes, Hirn- oder Entzündungskrankheiten
  • Rapide diagnostic techniques for identification of antibiotic resistance and evaluation of novel antibiotic resistance molecules
  • Genetic Basis of Eye Diseases

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Tätigkeitsfelder

Fachleute für interdisziplinäre Wissenschaften in Medizin, Natur und Technik arbeiten in den Bereichen Gesundheit, Industrie, Wissenschaft und Forschung.



berufsberatung.ch