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Laufbahnbeispiele: Biomedizinische Wissenschaften und Technologie

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Biomedizinische Wissenschaften und Technologie

Aleksandra Ivanovic ist Doktorandin in Biomedical Engineering am Inselspital in Bern. Sie forscht zur Biomechanik menschlicher Mittelohrknöchelchen.

«Ich präpariere Mittelohrproben und führe Experimente durch.»

Aleksandra Ivanovic, © Aleksandra Ivanovic
Aleksandra Ivanovic, © Aleksandra Ivanovic
Aleksandra Ivanovic, © Aleksandra Ivanovic

Aleksandra Ivanovic, © Aleksandra Ivanovic

Laufbahn

Jahr/AlterTätigkeit/Ausbildung
2017Teilnahme am Austauschprogramm «Health Science and Technology» an der ETH Zürich
2018Bachelor in Biomedical Sciences, Universität Freiburg
2020Master in Biomedical Engineering, Universität Basel
2020 bis heuteDoktorandin in Biomedical Engineering am Inselspital in Bern
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Ich bin Doktorandin im Bereich Biomedical Engineering und arbeite mit Forscherinnen und Forschern verschiedener Fachrichtungen zusammen, darunter aus Physik, Medizin und Audiologie. In meinem Forschungsprojekt untersuche ich die Biomechanik menschlicher Mittelohrknöchelchen mit Hilfe von Mikrotomographie. Ich arbeite hauptsächlich im Labor. Ich präpariere Mittelohrproben und führe Experimente am Synchrotron, einem Teilchenbeschleuniger, durch.

«Das Bachelorstudium in Biomedical Science und das Masterstudium in Biomedical Engineering haben mir viele Türen geöffnet.»

Dazu bedarf es umfangreicher Vorbereitungen, beispielsweise das Einstellen von Messgeräten und technischer Parameter. Zudem fallen sehr grosse Datenmengen an, die ich analysiere und auswerte. Die Forschungsergebnisse publiziere ich in Fachzeitschriften und präsentiere diese auf Konferenzen. Als Doktorandin übernehme ich zusätzlich auch Lehraufträge.

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Dank meiner Vorkenntnisse fiel mir der Einstieg in das interdisziplinäre Forschungsprojekt leicht. Dabei haben mir medizinische Kenntnisse aus dem Bachelor und Erfahrungen im Bereich Programmieren, Bildgebung und Datenverarbeitung aus dem Master geholfen.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Das Bachelorstudium in Biomedical Science und das Masterstudium in Biomedical Engineering haben mir viele Türen geöffnet. Für mich war es sehr hilfreich, um herauszufinden, was mich am meisten fasziniert. Ein interdisziplinäres Studium kann jedoch bei der Stellensuche zur Herausforderung werden, da entsprechende Forschungsprojekte eher selten sind.

Ich empfehle daher jede Möglichkeit für ein Praktikum, eine Sommerschule, eine Semester- oder Abschlussarbeit zu nutzen, um möglichst viele Bereiche und Institutionen kennenzulernen und sich dann in eine Richtung zu vertiefen. Dies ist auch der beste Weg, um bereits während des Studiums ein berufliches Netzwerk aufzubauen, das einem im weiteren Karriereverlauf unterstützen kann.

Biologe im Privatsektor

Jonathan Mignot hat an der Université de Lausanne Biologie studiert. Heute ist er an der Entwicklung von Produkten beteiligt, die zu einem besseren Verständnis von Krebs führen.

«Mit unseren Tests können wir die in den Tumoren vorhandenen Proteine identifizieren.»

Jonathan Mignot
© Jonathan Mignot

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
22Bachelor in Biologie: Université de Lausanne (UNIL)
22Zivildienst in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen
25Master in Biologie, Spezialisierung auf medizinische Biologie: UNIL
25Praktikum im Gesundheitsbereich: Swiss Laboratory for Doping Analyses, Epalinges (VD)
26Junior Application Development Scientist: Lunaphore Technologies, Lausanne (VD)
28Application Development Scientist: Lunaphore Technologies, Tolochenaz (VD)
29Verification and Validation Coordinator: Lunaphore Technologies

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Die Firma, für die ich arbeite, entwickelt hochmoderne Geräte, die Gewebe in Krebszellen auf ihre Zusammensetzung testen. Sie setzen Antikörper ab, die sich an bestimmte Proteine binden. Dies liefert Informationen über die Umgebung der Krankheit. Ich bin für die Verifizierung und Validierung zuständig.

«Mit unseren Tests können wir die in Tumoren vorkommenden Proteine identifizieren.»

Bevor wir eine Maschine auf den Markt bringen, überprüfe ich, ob sie die gewünschten Ziele erreicht. Ich halte mich an ein Standardverfahren, plane Tests, führe sie durch und dokumentiere sie. Anschliessend erstelle ich einen Bericht und teile die Ergebnisse dem Management mit, das über die Vermarktung des Produkts entscheidet.

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Während meines Studiums und Zivildienstes habe ich Kontakte im Gesundheitsbereich geknüpft. Ich absolvierte ein Praktikum in einem Labor für Dopinganalysen und stiess dann eher zufällig auf ein Stellenangebot von Lunaphore. Ihre Projekte interessierten mich und das Angebot entsprach meinem Profil. Also habe ich mich beworben und wurde angenommen.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Praktika und Zivildienst bieten die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Fuss zu fassen, etwa in der Grundlagen- oder angewandten Forschung, in der Wissenschaftsvermittlung oder im Bildungswesen. Nach einer erfolgreichen Praktikumserfahrung ist es oft möglich, einen festen Arbeitsvertrag zu erhalten.

Bei der Stellensuche sollte man flexibel sein und sich nicht auf eine zu konkrete Stelle festlegen. Es ist immer möglich, den Bereich zu wechseln, dank der Kompetenzen, die man sowohl während des Studiums als auch durch die Berufserfahrung erworben hat.



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