Fachgebiet
Theater, Tanz, © Sandra Then, Bonn
Das Theater nimmt seit den Anfängen der Zivilisation eine zentrale Bedeutung im gesellschaftlichen Leben von Gemeinschaften ein. Zur Hochblüte gelangte diese Kunstform im alten Griechenland. Der Zweck des antiken Theaters – man unterschied zwischen Tragödie, Satyrspiel und Komödie – war es, die Zuschauer mit den grossen Leidenschaften des Menschen und seinen inneren Konflikten zu konfrontieren, um exemplarisch aufzuzeigen, was moralisch richtig oder falsch war. Die Theateraufführungen hatten sowohl religiöse als auch kulturelle und gesellschaftliche bzw. politische Bedeutung. Das Theater war ein Ort der Reflexion – und dies ist auch heute noch so. Das Theater unterschied sich bislang wesentlich von Medien wie Film und Fernsehen, da die Theateraufführung als ein künstlerischer Live-act erlebt wird, an dem Zuschauerinnen jeweils vor Ort teilnehmen. Dieses Geschehen ist einmalig und nicht wiederholbar. Denn am folgenden Abend – mit einem anderen Publikum – entsteht die Theaterwelt sozusagen neu. In dieser Unmittelbarkeit und Lebendigkeit liegt die Faszination des Theaters für alle Beteiligten, Künstlerinnen wie Zuschauer.
Der Bühnentanz wird – neben dem Sprech- und dem Musiktheater – zu den klassischen Formen des Theaters gezählt. Dazu gehören Tanzeinlagen in Oper und Musical, aber auch eigenständige abendfüllende Choreografien. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Bühnentanz identisch mit klassischem Ballett. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Bewegungen, die die starren Konventionen des klassischen Balletts ablösten.
Studium
Während es sich bei Theaterwissenschaft und Tanzwissenschaft um universitäre Studienfächer handelt, werden an den Fachhochschulen die künstlerischen Ausbildungen angeboten: Schauspiel (inkl. Bewegungstheater), Regie, Dramaturgie, Bühnenbild (Szenografie), Kostümbild, Maskenbild, Theaterpädagogik und Tanz.
Diese Ausbildungen sind auf die Praxis ausgerichtet, und auch die theoretischen Fächer beziehen sich immer auf den Gegenstand des Studiums. Die Studieninhalte unterscheiden sich je nach Studienrichtung. Allen gemeinsam sind die Projektarbeit und Praktika, welche im Zentrum stehen.
Im Schauspielunterricht z. B. wird das Handwerk vermittelt, seinen Körper und seine Stimme als Instrument einzusetzen. In der Theaterpädagogik sind didaktische und psychologische Aspekte besonders wichtig. In der Dramaturgie werden Strukturen, Dramaturgie des Textes, Figurenzeichnung, Form und Sprache diskutiert und analysiert, und im Studiengang Tanz wird das technische Können auf ein hohes künstlerisches Niveau hin weiterentwickelt.
«Beim Eintauchen in eine Rolle entdecke ich neue Seiten an mir.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Begabung und Leidenschaft sind die Grundlagen, um an einer Kunsthochschule und später in der Berufswelt zu bestehen. Viel Ausdauer, die Bereitschaft zur Selbstreflektion und Kritikfähigkeit sowie eine ausgeprägte Kontaktfreudigkeit gehören ebenfalls dazu.
Zusätzliche Anforderungen
Wie bei allen künstlerischen Ausbildungen gilt es auch im Bereich Tanz und Theater anspruchsvolle, mehrteilige Aufnahmeverfahren zu durchlaufen. Einzelne Schulen bieten einen Vorkurs an.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und andere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele: