Fachgebiet
Theaterwissenschaft, Tanzwissenschaft, © Ilja Mess, Überlingen
Zur Hochblüte gelangte Theater als Kunstform im alten Griechenland. Der Zweck des antiken Theaters – man unterschied zwischen Tragödie, Satyrspiel und Komödie – war es, die Zuschauer mit den grossen menschlichen Leidenschaften und Konflikten zu konfrontieren, um exemplarisch aufzuzeigen, was moralisch richtig oder falsch war. Die Theateraufführungen hatten sowohl religiöse als auch kulturelle und gesellschaftliche bzw. politische Bedeutung. Das Theater war ein Ort der Reflexion – und ist es auch heute noch. Die Faszination des Theaters liegt unter anderem in seiner Unmittelbarkeit und Lebendigkeit: Die Theateraufführung ist ein einmaliges, künstlerisches Geschehen, das die Zuschauenden miteinbezieht.
Der Bühnentanz wird – neben dem Sprech- und dem Musiktheater – zu den klassischen Formen des Theaters gezählt. Dazu gehören Tanzeinlagen in Oper und Musical, aber auch eigenständige Choreografien. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Bühnentanz identisch mit klassischem Ballett. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Bewegungen wie der Freie Tanz, die die starren Konventionen des klassischen Balletts ablösten. Nach 1945 entwickelten sich die verschiedenen Formen des Zeitgenössischen Tanzes.
Studium
Im Studium befasst man sich mit der Geschichte, der Theorie, der Ästhetik und der Gegenwart von Theater und Tanz. Man setzt sich wissenschaftlich und vertieft mit lokalen und globalen Theater- und Tanzphänomenen in ihrer kulturellen, zeitlichen und gesellschaftlichen Verfasstheit auseinander. Auch lernt man auf Exkursionen unterschiedliche Produktionsweisen des Gegenwartstheaters und –tanzes kennen und erprobt Analysen von Dramaturgie, Choreografie und Aufführungen.
Im Unterschied zu Theaterwissenschaft wird Tanzwissenschaft erst auf der Masterstufe angeboten.
«Mit Praktika neben dem Studium konnte ich erste Schritte im Kulturbetrieb tätigen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Theater- und Tanzerfahrung ist erwünscht, aber nicht Bedingung. Auf jeden Fall müssen die Studierenden eine Vertrautheit mit der Theater- und Tanzwelt mitbringen. Zudem sollten sie sich für das wissenschaftliche Arbeiten interessieren. Das bedeutet: Auseinandersetzung mit Theorien und die Bereitschaft, ein grosses Lesepensum zu bewältigen.
Forschungsthemen
Beispiele für theater- und tanzwissenschaftliche Forschungsthemen sind:
- Dramaturgie. Die Kunst des Aufräumens
- Text, Action, Space - Recherche sur les dimensions dramatiques et poétiques de l’action et de l’espace dans les productions artistiques depuis la fin du XIXe siècle
- Schweizer Heiligenspiele
- Auto_Bio_Grafie als Performance
Praktika
Auf der Bachelorstufe können Praktika in mit Theater und Tanz in Verbindung stehenden Einrichtungen (z. B. Dramaturgie- bzw. Produktionshospitanzen und -assistenzen) nach Absprache mit Dozierenden als Teil des Wahlbereichs angerechnet werden. Major-Studierenden werden Praktika zur Komplettierung der Fachausbildung sowie zum Kennenlernen späterer Berufsfelder nachdrücklich empfohlen. Auf der Masterstufe ist im Major ein Praktikum in einer mit Theater und Tanz in Verbindung stehenden Einrichtung obligatorisch.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und weitere Institutionen bieten alternative Möglichkeiten. Einige Beispiele: