Diese Seite behandelt Medizintechnik. Verwandte Seite: Biomedizinische Wissenschaften und Technologie
Fachgebiet
Medizintechnik, © ETH Zürich
Medizintechnik analysiert, entwickelt, verbessert und produziert Geräte und Systeme, die in der medizinischen Diagnose und Therapie eingesetzt werden. Die Palette medizintechnischer Produkte reicht von Spritzen und Wundverbänden über künstliche Gelenke, Retinaimplantate, Hör- und Ultraschallgeräte, Herzschrittmacher oder Operationsroboter bis hin zu Software für medizinische Geräte. Durch die interdisziplinäre Ausbildung ist es den Medizintechnikingenieurinnen und -ingenieuren möglich, die Kommunikation zwischen Technik und Medizin zu übernehmen und die Bedürfnisse und Anforderungen beider Welten zu verstehen und umzusetzen. Mit technischem Know-how und medizinischem Verständnis berücksichtigen sie sowohl die Interessen der Patientinnen und Patienten wie auch der medizinischen Fachpersonen, welche die Produkte anwenden.
Studium
Das interdisziplinäre Studium umfasst ingenieur- und naturwissenschaftliche, medizinische, wirtschaftliche und ethische Aspekte. Gelehrt werden Fächer wie:
- Mathematik, Physik, Informatik, Elektrotechnik, Konstruktion
- Chemie, Humanbiologie, Anatomie
- Entwicklungsprozesse, Qualitätssicherung
Schwerpunktgebiete im Studium können sein:
- Medizinische Messtechnik
- Bildgebende Verfahren und Bildverarbeitung in der Medizin
- Therapeutische Systeme und Technologien
- Medizinische Mikrosysteme
- Biomechanik
- Bionik
- Biokompatible Werkstoffe
- Medizinische Automatisierungssysteme
«Als Medizintechnikerin kann ich Menschen helfen, indem ich Neues entwickle, seien es Prothesen, Herzschrittmacher oder andere Hilfsmittel.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Das Studium der Medizintechnik erfordert solide mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse, Interesse am menschlichen Körper in Gesundheit und Krankheit, technisches Flair und Erfindergeist. Wer Medizintechnik studieren will, sollte zudem daran interessiert sein, künftig in interdisziplinären Teams mit Leuten aus verschiedenen Bereichen zusammenzuarbeiten.
Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen
Die hier aufgeführten Studiengänge in Medizintechnik werden an Fachhochschulen (FH) und vorwiegend als praxisorientierte, berufsbefähigende Bachelorstudiengänge angeboten. Bewerber/innen mit gymnasialer Maturität müssen vor Studienbeginn ein Praxisjahr absolvieren. Ein grosser Teil des Studiums besteht aus Praktika oder Projektarbeiten. Oft werden Aufgaben in Zusammenarbeit mit Studierenden anderer Fachrichtungen und mit Unternehmen der Medizintechnik erarbeitet.
An Universitäten und ETH werden medizintechnische Studiengänge („Biomedical Engineering“) meist erst auf Masterstufe angeboten – als eigenständiges Studienprogramm (spezialisierter Master nach einem verwandten Bachelor) oder als Vertiefungsrichtung innerhalb eines anderen Studiengangs. Sie sind in der Regel etwas stärker an der Forschung orientiert als FH-Studiengänge und können zu einem Doktorat führen (vgl. dazu die verwandte Seite Biomedizinische Wissenschaften und Technologie).
Mehr zu den allgemeinen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick
Forschungsthemen
Beispiele für medizintechnische Forschungsthemen an Fachhochschulen sind:
- Verbesserte Knochentransplantate durch simulierte Schwerelosigkeit
- Wirkstofftransport durch die Haut ohne Spritze
- Simulation von chirurgischen Eingriffen
- Modellieren von anatomischen Strukturen zum Herstellen von intelligenten Implantaten
- Früherkennung von Demenz dank Messung von Pupillendaten mit Eye-Tracking-Brille
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- CARAQA - Clinical, Regulatory and Quality Affairs for Medical Devices and In-Vitro Diagnostics, CAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Clinical Research Coordinator, CAS, Berner Fachhochschule BFH
- Digital Health, MAS, Berner Fachhochschule BFH
- Projektmanagagement Technik, CAS, Hochschule Luzern HSLU