Fachgebiet
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, © Keystone/Peter Schneider
Gegenstand der Allgemeinen Literaturwissenschaft sind die Grundbegriffe der Poetik, Ästhetik und Rhetorik, d.h. das wissenschaftliche Instrumentarium, mit dem literarische Texte analysiert werden. Dabei geht es unter anderem um grundsätzliche Fragen zur Konzeption und Definition von Literatur, zum Verhältnis von Literatur und Wirklichkeit, um die Wirkung von Literatur auf ihre Leserinnen und Leser oder um die systematische Verortung und Beschreibung literarischer Formen.
Die Vergleichende Literaturwissenschaft, auch Komparatistik genannt, widmet sich dem Vergleich von Werken und Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Sprach- und Kulturräumen. Mit dem Stichwort «Weltliteratur» rücken ausserdem Fragen des Kulturtransfers, der Intertextualität und der globalen Vernetzung in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses. Die Komparatistik untersucht Werke und Werkgruppen aus verschiedenen Sprachräumen, die durch die Verwendung gemeinsamer Themen und Motive oder durch die Bearbeitung gleichartiger Stoffe miteinander vergleichbar sind.
Studium
In der Allgemeinen Literaturwissenschaft eignen sich die Studierenden das wissenschaftliche Instrumentarium an, mit dem literarische Texte analysiert werden, und sie beschäftigen sich mit grundsätzlichen Fragen der Literatur.
Die Vergleichende Literaturwissenschaft widmet sich dem Vergleich von Werken und Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Sprach- und Kulturräumen. Es werden Methoden und Kenntnisse zur Analyse und zum Vergleich konkreter literarischer Texte, Textgattungen, Motiven oder literaturhistorischen Fragestellungen vermittelt. Das Studium ermöglicht im Rahmen optionaler Spezialisierungen je nachdem auch berufsrelevante Qualifikationen wie Literarisches Übersetzen, Edition oder Text- und Literaturkritik.
In der intermedialen Komparatistik befassen sich die Studierenden mit den Wechselwirkungen zwischen der Literatur und anderen Medien.
«Besonders interessant ist das Modul «Literaturwissenschaftliche Praxis» mit praxisbezogenen Veranstaltungen, was in einem philosophisch-historischen Studium eher eine Seltenheit ist.»
Mehr dazuAnforderungen
Wer ein Studium der Literaturwissenschaft ins Auge fasst, sollte ein vertieftes Interesse an der genauen Analyse des Aufbaus, der Herkunft und des Gebrauchs verschiedener Sprachen haben. Zudem braucht es Freude am Vergleichen, Schlussfolgern, Lesen und Schreiben von Texten und mündlichen Vermitteln von erarbeiteten Inhalten.
Wer Komparatistik studiert, sollte gerne viel Zeit mit dem Lesen von Texten, teilweise auch sehr alter Quellen, verbringen. Auch die Produktion von Texten, etwa für Seminararbeiten oder die Bachelorarbeit, nimmt in diesem Studium viel Raum ein. Ein grosser Teil der gesamten zu investierenden Zeit wird zu Hause oder in der Bibliothek gearbeitet. Hier werden die Texte für die Seminare gelesen sowie Referate und Arbeiten geschrieben. Selbstständigkeit und Motivation sind deshalb wichtige Voraussetzungen für ein Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft.
Sprachen
Für das Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft werden gute Kenntnisse der moderneren Sprachen wie Deutsch, Französisch Englisch oder Spanisch, manchmal auch Lateinkenntnisse vorausgesetzt. Die aktuellen Informationen diesbezüglich sind auf den Webseiten der Universitäten zu finden.
Forschungsthemen
Forschungsthemen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sind zum Beispiel:
- Im Schreib-Druck. Digitale Edition und Erforschung von Friedrich Nietzsches Druckmanuskripten 1886-1889
- Polemik und literarisch-politische Öffentlichkeit 1815-1850
- Littérature et sciences en perspective
- Le Rire des vers - Mining the Comic Verse
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und andere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Bern UNIBE / Universität Lausanne UNIL
- Arts Administration, CAS, Universität Zürich UZH
-
Fachjournalismus, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule
- Information Science MAS, Fachhochschule Graubünden FHGR
- Kulturmanagement, MAS, Universität Basel UNIBAS
- Rhetorik und Moderation, CAS, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule / Zürcher Fachhochschule ZFH