Fachgebiet
Sonderpädagogik
Sonderpädagogik, © Alamy Stock Phtoto/Iryna Khabliuk
Die Sonderpädagogik ist an der Schnittstelle zwischen Erziehungswissenschaften/Pädagogik, Medizin und Psychologie angesiedelt. Im Fokus steht die Sicherstellung einer bedürfnisorientierten sowie individuellen Bildung und Förderung von Menschen mit unterschiedlichen Formen von Beeinträchtigungen im Hinblick auf eine optimale Persönlichkeitsentwicklung, grösstmögliche Autonomie sowie Partizipation in der Gesellschaft.
Die Sonderpädagogik ist an der Schnittstelle zwischen Erziehungswissenschaften, Medizin und Psychologie angesiedelt. Im Fokus steht die Sicherstellung einer bedürfnisgerechten sowie individuumsorientierten Bildung und Erziehung für Menschen mit besonderem Bildungsbedarf oder einer Behinderung. Ziele der Bildung und Erziehung sind eine optimale Persönlichkeitsentwicklung, Autonomie sowie soziale Integration und Partizipation.
Heilpädagogische Früherziehung
Die Heilpädagogische Früherziehung beschäftigt sich mit der Abklärung, Prävention, Förderung und Unterstützung von Kindern mit Entwicklungsstörungen oder -einschränkungen sowie Behinderungen ab Geburt bis maximal zwei Jahre nach Schuleintritt. Ihr Ziel ist die frühe Förderung der Kinder in ihrem familiären Setting oder teilweise auch in spezialisierten Institutionen im Hinblick auf ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben.
Schulische Heilpädagogik
Gegenstand der Schulischen Heilpädagogik sind Unterricht, Diagnostik sowie die gezielte Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf infolge einer Behinderung oder Verhaltensauffälligkeit in Regelschulen, Sonderschulen oder anderen Bildungsinstitutionen. Dazu gehört das Erfassen des Förderbedarfs sowie der Stärken der Kinder. Darauf abgestützt werden Förderpläne entwickelt und umgesetzt.
Studium
Beim Studiengang in Sonderpädagogik wird zwischen den Vertiefungsrichtungen Heilpädagogische Früherziehung oder Schulische Heilpädagogik gewählt. Sie werden nur auf Masterstufe mit integrierten Berufspraktika und teilweise zusätzlicher obligatorischer Berufstätigkeit angeboten. Einzig die Universität Freiburg bietet Sonderpädagogik als Nebenfach auf Bachelorstufe an.
Im Vordergrund der Masterstudiengänge in Sonderpädagogik stehen der Praxisbezug und die anwendungsorientierte Forschung. Sie beinhalten Module aus den verschiedenen Fachbereichen der Sonderpädagogik, etwa körperlich-motorische Entwicklung, chronische Krankheiten, Hör- und Sehbeeinträchtigungen, Lernen, motorische Beeinträchtigung oder Unterstützte Kommunikation. Weitere Bestandteile des Studiums sind die berufspraktische Ausbildung und das wissenschaftliche Arbeiten. Die Ausbildung wird durch Lehrveranstaltungen aus verwandten Disziplinen wie Erziehungswissenschaften, Psychologie oder Soziologie ergänzt. Verschiedene Praktika sind integrale Bestandteile des Studiums. Innerhalb der gewählten Vertiefung können an manchen Hochschulen verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden.
Die Masterabschlüsse in Sonderpädagogik mit Vertiefung Heilpädagogische Früherziehung oder Schulische Heilpädagogik sind von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK anerkannt. Nur diese beiden Abschlüsse qualifizieren für die Unterrichtstätigkeit in der gewählten Vertiefungsrichtung.
«Die Wahrnehmung von Kindern mit einer Autismus-Spektrums-Störung finde ich besonders interessant.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Voraussetzung für das Studium der Sonderpädagogik ist ein grosses Interesse an den Themen rund um Behinderung, Förderung und Integration sowie Freude an der Arbeit mit Menschen mit besonderem Unterstützungs- und Bildungsbedarf. Wichtige Eigenschaften sind Belastbarkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Weiter sind die Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie eine gute Beobachtungsgabe und Analysefähigkeit zentral.
Voraussetzung für die Zulassung zu einem Masterstudium in Sonderpädagogik ist ein von der EDK anerkanntes Lehrdiplom, ein Bachelorabschluss in Logopädie, Psychomotoriktherapie oder einer anderen verwandten Studienrichtung. Die Hochschulen können zudem vorgängige Berufserfahrung verlangen.
Forschungsthemen
Einige Beispiele aktueller Forschungsprojekte im Bereich der Sonderpädagogik:
- Digitale Teilhabe von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten
- Longitudinal Study - Early Childhood Intervention, 2. Follow-up (ZEPPELIN)
- Pädagogik bei Krankheit und Spitalschulpädagogik
- Schulwechsel bei Lernenden mit einer geistigen Behinderung - zwischen Integration und Separation
- Stress und Wohlbefinden von Schulteams im Kontext schulischer Integration (SWING)
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Pädagogische Hochschulen
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich HfH
Pädagogische Hochschule Bern PHBern
Pädagogische Hochschule der Kantone Bern, Jura und Neuenburg HEP-BEJUNE
Pädagogische Hochschule Graubünden PHGR
Pädagogische Hochschule Luzern PH Luzern
Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz PH FHNW
Pädagogische Hochschule St. Gallen PHSG
Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Südschweiz SUPSI-DFA
Pädagogische Hochschule Waadt HEP Vaud
Pädagogische Hochschule Wallis PH-VS
Pädagogische Hochschule PH Zug
Universitäre Hochschulen
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Diversität als Chance nutzen, CAS, Pädagogische Hochschule Bern PHBern
- Integrative Begabungs- und Begabtenförderung IBBF, MAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum - Erkennen, Verstehen, Fördern, CAS, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich HfH
- Schulen leiten, DAS, Pädagogische Hochschule Bern PHBern