Fachgebiet
Konservierung, Restaurierung, © Haute Ecole Arc/Patrice Schreyer
Der Bereich der Konservierung, Restaurierung umfasst die Pflege und den Erhalt von kulturell und historisch bedeutsamen Werken: Gemälden, Schriftgut, Skulpturen, Architektur, Grafiken, Textilien, Fotografien, archäologischen und ethnographischen Objekten, Uhren, zeitgenössischen Installationen oder neuen Medien. Dabei wird sowohl mit handwerklichen wie auch mit modernsten technischen und naturwissenschaftlichen Methoden gearbeitet. Die Eingriffe an den Werken und ihrer Umgebung erfolgen aufgrund fundierter Untersuchungen und Recherchen. Sie haben das Ziel, den Objekten ein möglichst langes, unbeschädigtes Überdauern zu sichern.
Studium
Die Bachelorausbildung in Konservierung ist generalistisch ausgerichtet und behandelt das ganze Spektrum von Einsatzgebieten. Sie beinhaltet sowohl Vorlesungen, Übungen und Seminare wie auch praktische Arbeiten an originalen Kunstwerken. Dafür stehen spezialisierte Ateliers und Labors zur Verfügung. Die Studierenden werden u.a. mit Dokumentationstechniken vertraut gemacht und erwerben die nötigen naturwissenschaftlichen Grundlagen und Untersuchungsmethoden. Parallel dazu setzen sie sich mit Kunst- und Kulturgeschichte auseinander.
Beispiele von Modulgruppen:
- Materials, Techniques and Alteration: Grundlagen in Chemie und Physik, Medientechnologie, Pigmente und Farbstoffe, Synthetische Polymere, Inorganische Materialien, Maltechniken usw.
- Preventing Conservation: Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Temperatur, Licht, Dekontamination, Risk Management usw.
- Conservation Workshops: Wissenschaftliche Praxis, Handling verschiedener Materialien und Objekte
- Cultural Values: Kunst- und Kulturgeschichte, Lesen, Fragen, Argumentieren, Dokumentieren
Die beiden ersten Studienjahre folgen an allen Hochschulen einem einheitlichen Curriculum. Im dritten Jahr des Bachelor-Studiums erfolgt die Spezialisierung in einer fachlichen Vertiefungsrichtung (Major):
- Architektur und Ausstattung (Bern)
- Gemälde und Skulptur (Bern)
- Graphik, Schriftgut und Photographie (Bern)
- Moderne Materialien und Medien (Bern)
- Textil (Abegg-Stiftung Bern; besondere Voraussetzungen)
- Archäologische und ethnografische Objekte (Neuenburg)
- Uhren, wissenschaftliche und technische Objekte (Neuenburg)
- Wandmalerei, Stein, Stuck und Architekturoberfläche (Mendrisio)
Die im Bachelor gewählte Vertiefung wird im Master als Spezialisierung fortgeführt und erweitert. Die Studierenden entwickeln Restaurierungskonzepte auf der Grundlage wissenschaftlicher, historischer und technischer Erkenntnisse und erarbeiten sich die fachlichen Grundlagen für eine selbstständige Berufsausübung.
«Pendeluhren aus dem 18. und 19. Jahrhundert wenn möglich wieder zum Laufen bringen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Das Studium setzt Grundkenntnisse in Kunst- und Kulturgeschichte, Chemie und Physik sowie Sprachkompetenzen (Deutsch/Französisch oder Italienisch und Englisch) voraus.
Die Studienplätze sind begrenzt. Die Eignung von Studieninteressierten wird im Rahmen einer Dossierüberprüfung, eines Gesprächs und einer Übung zum manuellen Geschick abgeklärt. Zum Assessment zugelassen sind Personen mit einer Berufs-, Fach- oder gymnasialen Maturität. Je nach Studiengang müssen zusätzliche Anforderungen erfüllt werden (z.B. Arbeitswelterfahrung). Wer über spezielle Qualifikationen oder Erfahrungen verfügt, kann auch "sur Dossier" zugelassen werden.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Angewandte Kunstwissenschaft. Material und Technik, CAS, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) / Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
- Conservation du patrimoine et muséologie, MAS, Universität Genf UNIGE
- Werk- und Nachlass-Management, CAS, Berner Fachhochschule BFH
- Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär, CAS, Berner Fachhochschule BFH