Klare und schlichte Formen
© SDBB I CSFO, Foto Dominic Büttner
Jörg Eggimann, Goldschmiedemeister HFP mit eigenem Atelier
Berufslaufbahn
| Alter | Tätigkeit / Ausbildung |
| 20 | Eidg. Fähigkeitszeugnis als Goldschmied EFZ: H.U. Geissbühler, Konolfingen (BE). |
| 25 | Praktikum als Juwelenfasser: Ch. Jensen, Bern |
| 28 | Tätigkeit als Goldschmied: David Watkins und Wendy Ramshaw, London (UK) |
| 29 | Silberschmiedekurs: London Guildhall University, London (UK). Gastsemester Silberschmiede: Prof. W. Bünck, FH, Hildesheim (D) |
| 30 | Tätigkeit als Goldschmied: H. U. Geissbühler, Konolfingen (BE) |
| 37 | Eidg. Diplom als Goldschmiedemeister HFP (diese Ausbildung existiert nicht mehr) |
| 39 | Gründung des eigenen Ateliers |
Was hat Sie dazu bewogen, auf fair gehandelte Rohstoffe zu setzen?
Mir ist respektvoller Umgang mit der Umwelt und der Bevölkerung in den rohstoffreichen Ländern auch in meiner Arbeit sehr wichtig. Deshalb habe ich bereits bei der Gründung des eigenen Geschäfts nach Rohstoffen aus fairem Handel gesucht. Ich beziehe Gold, Silber und Edelsteine über EcoAndina und Max Havelaar. Meinem Projekt «Fairtrade Schmuck» wurde der Swiss Ethic Award verliehen. Etwas öffentliche Beachtung hat mir das wohl gebracht. Noch immer ist Schmuck aus Fairtrade-Material wenig bekannt. Für mich ist Transparenz entscheidend, denn man sieht den Schmuckstücken den Fairness-Gedanken nicht an.
«Die Form des verfügbaren Edelsteins bestimmt das Design eines Schmuckstücks.»
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich entwerfe und repariere Schmuckstücke. Die Arbeit mit fairen Materialien kann aufwändig sein. Oft sind die Lieferfristen länger und fast immer ist die Auswahl an Edelsteinen kleiner. So bestimmt letztendlich dann eben oft die Form des verfügbaren Edelsteins das Design eines Schmuckstücks. Mein Stil sind klare und schlichte Formen. Auf Kundenwunsch mache ich jedoch auch verspielte Objekte. Sich mit ganz anderen Gedanken und Ideen auseinandersetzen, das gibt immer wieder Anregung und lässt neue Ideen entstehen. Zum Standardgeschäft gehören auch Trauringe, von welchen ich ein Sortiment an Lager habe. Modelle in verschiedenen Formen und Farben, aus unterschiedlichen Metallen, mit vielfältigen Oberflächenstrukturen und Profilen. Die Stücke werden nach der Auswahl auf Mass angefertigt. Immer wieder werden auch bestehende Schmuckstücke aufgefrischt oder umgearbeitet.
Wie sehen Sie Ihren Beruf?
Viele haben eine falsche Vorstellung vom Goldschmiedehandwerk. Zwar sind Kreativität und ein gutes Gespür für Formen und Materialien sehr wichtig. Doch in allererster Linie bin ich ein Handwerker. Technologien wie CAD können den Beruf verändern, sind aber in der Regel nicht wirtschaftlich, weil Goldschmiede meistens Einzelstücke fertigen. Damit die Objekte erschwinglich bleiben, muss ich rasch und effizient arbeiten. Wer so richtig Geld verdienen will, der ist im Goldschmiedeatelier wohl am falschen Platz. Goldschmiede und Goldschmiedinnen werden nämlich selber kaum vergoldet.
Weitere Informationen
- Beruf: Goldschmied/in EFZ
- Beruf: Silberschmied/in EFZ
- Beruf: Edelsteinfasser/in EFZ