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Arbeitsmarkt: Design

Swiss Design Association stellt uns eine Branche mit weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten vor. Die Organisation vertritt die Interessen von professionellen Designerinnen und Designern aller Fachrichtungen.

Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt

Eine Frau entwirft mit einem CAD-Programm einen Messestand.
© SDBB I CSFO, Foto Thierry Parel
Eine Frau entwirft mit einem CAD-Programm einen Messestand.

© SDBB I CSFO, Foto Thierry Parel

Design ist überall, ob bei Haushaltsgeräten, Videospielen, Kleidung, Werbung oder Webseiten. Die Aufgabe von Designerinnen und Designern ist es, den Nutzenden die Verwendung von Produkten und Dienstleistungen zu erleichtern. Andréa Muller, Leiterin der Swiss Design Association für die Westschweiz, erläutert die Tätigkeitsfelder und Berufsmöglichkeiten für Berufsleute in dieser Branche.

Wie ist die aktuelle Situation in der Designbranche?

Gesellschaftliche Entwicklungen wirken sich direkt auf die Arbeit der Berufsleute aus:

  • Entwicklungen in der Technologie bringen immer komplexere und schwieriger zu bedienende Produkte hervor, deren Bedienung verständlich und funktional sein soll.
  • Demografische Entwicklungen wie die Alterung der Bevölkerung führen zu einem Bedarf an angepassten Produkten und Dienstleistungen, sei es im Bereich der Möbel oder der personenbezogenen Dienstleistungen.
  • Die Umweltbelastung, die insbesondere durch Fast Fashion verursacht wird, wirft Fragen auf. Das Design von Gütern aus recycelten Materialien oder "circular design" ist eine der möglichen Antworten. Man spricht auch von "upcycling", wenn ein Produkt mit Mehrwert aus wiederverwendeten Materialien geschaffen wird. In der Modebranche zum Beispiel formen einige Designerinnen und Designer Haute-Couture-Kleidung aus gebrauchten Stoffen. Der Lebenszyklus eines Produkts umfasst heute auch sein Ende: seine Demontage und die Wiederverwendung der Bestandteile.

«Die Rohstoff- und Energieverknappung stellt die Berufsleute in der Designbranche vor grosse Herausforderungen.»

Welche Fähigkeiten sind in der Designtätigkeit erforderlich?

Designerinnen und Designer sind Generalistinnen und Generalisten, die sich an die Bedürfnisse ihres Marktes anpassen. Neugier, Offenheit und Kreativität sind wesentliche Eigenschaften, um die Herausforderungen der Nutzerinnen und Nutzer zu verstehen. Sie müssen in der Lage sein, mit Ingenieurinnen und Ingenieuren, Marketingspezialistinnen und Marketingspezialisten sowie Unternehmen zusammenzuarbeiten. Designerinnen und Designer müssen auch wissen, wie sie ihre Idee in Form einer virtuellen 3D-Zeichnung oder eines Prototyps in Originalgrösse umsetzen können.

Absolventinnen und Absolventen einer Höheren Fachschule oder Fachhochschule erwerben während ihrer Ausbildung auch Kompetenzen im Projektmanagement, die für ihre spätere Tätigkeit hilfreich sind. Design umfasst die Kreation von Produkten oder Dienstleistungen vom Entwurf bis zur Produktion, d.h. von der Suche nach Rohstoffen und Produktionsmitteln bis hin zur wirtschaftlichen Herstellung. Unternehmerische Fähigkeiten sind erforderlich, um die Vermarktung eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung zu begleiten. Diese werden vor allem durch spezifische Weiterbildungen erworben.

Mit welchen Herausforderungen ist die Branche konfrontiert? Wie sieht die Zukunft aus?

Die Rohstoff- und Energieverknappung stellt die Berufsleute in der Designbranche vor grosse Herausforderungen. Die Verwendung von einheimischem Holz erhöht beispielsweise die Produktkosten. Mit der zunehmenden Bedeutung von Design in kreativen Prozessen könnten Designerinnen und Designer in Zukunft Führungspositionen in Unternehmen übernehmen.

Es könnten in der Schweiz auch Unternehmen für integriertes Design nach nordamerikanischem Vorbild entstehen. Diese untersuchen die Entwicklung einer künftigen Tätigkeit für Auftragnehmende, z. B. eine neue Art von Geschäften im Auftrag eines Grossverteilers. Schliesslich ist die Zusammenarbeit mit den Technischen Hochschulen wichtig, um innovativ zu bleiben.



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