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Portrait Design: Interaktionsdesign

Ein Interaktionsdesigner FH mit eigenem Unternehmen stellt seine Tätigkeit und seine Aufgaben vor.

Interaktion - ein Dialog zwischen Mensch und Maschine

Ein Mann schreibt Computercodes auf einem Computer.
© Raphaël Muñoz

Raphael Muñoz, Interaktionsdesigner FH, Videospielentwickler und Technical Artist

Ein Mann schreibt Computercodes auf einem Computer.

© Raphaël Muñoz

Berufslaufbahn

Alter Aktivität/Ausbilung
19 Gymnasiale Maturität
20 Zwischenjahr: Reisen und Militärdienst
21 Propädeutikum: Céruléum, Genf; heute: Lausanne (VD)
24 Bachelor in visueller Kommunikation: Haute école d'art et de design HEAD, Genf
26 Master in Media Design: HEAD, Genf. Verschiedene Studentenjobs, u.a. im Bereich Videoschnitt bei RTS. Gründung des eigenen Unternehmens: Aprobado, Carouge (GE)

Was ist Interaktionsdesign?

Beim Interaktionsdesign geht es darum, interaktive Systeme zu entwerfen, zu definieren, wie sie aufgebaut sind und wie sie sich verhalten. Wenn ich zum Beispiel in einem Videospiel auf dieses Element auf dem Bildschirm klicke, dann passiert das. Es gibt viele verschiedene Arten von Interaktion. Die Interaktion kann über Videospiel-Controller, Tastaturen und Touchscreens erfolgen. Auch eine Bildanalyse ist möglich, bei der der Körper oder das Gesicht verfolgt werden. Oder man benutzt einen elektronischen Sensor, um zum Beispiel Ton, Bewegung, Geoposition, Helligkeit, Entfernung usw. zu messen. Ich schätze sehr, dass meine Arbeit so abwechslungsreich ist: Mal habe ich andere Aufgaben, mal andere Themen und mal andere Teams. Kein Projekt ist wie das andere.

«Die technologischen Fortschritte verlangen, dass ich mich bei fast jedem Projekt weiterbilde.»

An welcher Art Projekten arbeiten Sie?

Ich kann an Projekten arbeiten, die eher auf Videospiele, Kunst oder auch auf das Web ausgerichtet sind. Zuletzt habe ich in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Bereichen Pädagogik und Sozialarbeit ein pädagogisches Videospiel entwickelt, um auf Diskriminierungen aufmerksam zu machen. In einem eher experimentellen Projekt habe ich eine interaktive Vorrichtung für ein Theaterstück entworfen. Das Stück, das auf einem öffentlichen Platz aufgeführt wird, stellt die Zukunft der Städte und den Begriff der Überwachung in Frage. Ausgestattet mit einem Mobiltelefon sehen die Zuschauer Pflanzen und Tiere, die dank der erweiterten Realität erscheinen. Mit digitaler Kunst schaffe ich eine Erfahrung, die das Publikum mit einbezieht.

Welche Fähigkeiten sind in Ihrer Tätigkeit erforderlich?

Empathie ist wichtig. Als Interaktionsdesigner muss ich mich in eine Person hineinversetzen können, die mit digitalen Werkzeugen nicht vertraut ist. Wie viel Kompetenz kann man je nach Werk und Gerät verlangen? Zum Beispiel muss ich berücksichtigen, dass nicht alle wissen, wie man ein Virtual-Reality-Headset benutzt. Ein Theaterstück für die breite Öffentlichkeit muss ich einfach gestalten. Ein Videospiel darf komplexer sein. Das Testen des entwickelten Systems ist ebenfalls sehr wichtig. So kann man sehen, wie die Menschen darauf agieren.

In meinem Beruf muss ich mit Projektleitenden, Grafikdesignerinnen und Grafikdesignern sowie weiteren Fachleuten zusammenarbeiten. Kommunikations- und Teamfähigkeit sind wichtig. Ich muss auch neugierig sein, um kreative, neue und unerwartete Elemente zu entwickeln. Nicht zu vergessen sind die technologischen Fortschritte, die verlangen, dass ich mich bei fast jedem Projekt weiterbilde.

Wie entwickelt sich Ihr Beruf?

Meine Grundaufgabe besteht darin, einfache technischen Lösungen zu finden, um den Wünschen meiner Kundschaft gerecht zu werden. Diese bleibt unverändert. Hingegen entwickeln sich die Werkzeuge und Technologien weiter und die Prozesse werden schneller und auch besser. Die aktuelle Entwicklung der künstlichen Intelligenz hat bereits Auswirkungen auf Werkzeuge und Prozesse.

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