Fachgebiet
Materialwissenschaft, © EMPA
Die Wissenschaft der Werkstoffe erstreckt sich über ein sehr breit gefächertes Spektrum: Von Polymeren, Keramiken, Metallen und ihren Legierungen, über Materialien mit speziellen optischen und elektronischen Eigenschaften, und über Verbundwerkstoffe bis zu Biomaterialien.
Das strukturelle Grundgerüst dieser Materialien muss bis zum atomaren Massstab entschlüsselt werden. Damit werden die Phänomene verständlich, die ihr makroskopisches Verhalten bestimmen. Erst auf dieser Grundlage können Ingenieurinnen und Ingenieure den Werkstoff beeinflussen und ihm spezifische Eigenschaften verleihen. Sie verändern etwa die Zusammensetzung der Legierung, "bauen" andere Substanzen ein oder erreichen durch Erhitzen ein bestimmtes Gefüge.
Das Verhalten eines Werkstoffes in Produktion und Einsatz wird durch das Zusammenspiel chemischer, physikalischer und teilweise biologischer Faktoren bestimmt. Bei der Werkstoffauswahl spielen wirtschaftliche Überlegungen häufig eine zentrale Rolle, und auch die Frage der Umweltverträglichkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Materialwissenschaftler/innen verfügen deshalb nicht nur über naturwissenschaftliche Grundlagen, sondern auch über ein Verständnis für verfahrenstechnische, ökonomische und ökologische Zusammenhänge.
Studium
Der Auf- und Ausbau des Fundaments in den naturwissenschaftlichen Disziplinen Mathematik, Chemie, Physik und Biologie und der Erwerb der Grundlagen in der Materialwissenschaft steht am Anfang der Ausbildung im Vordergrund. Ab dem dritten Studienjahr und im Masterstudium geht es um die Vertiefung in materialwissenschaftlichen Fächern (Metalle, Polymere, Keramik, Materialien in Biologie und Medizin, Verbundstoffe).
Das Studium umfasst neben Vorlesungen auch Übungen: Praktische Erfahrungen im Labor geben bereits vom ersten Semester an einen Einblick in die aktuelle Forschung. Der Erwerb von Kenntnissen in Programmier- und Simulationstechniken gehört ebenfalls zu dieser Ausbildung. Die Inhalte im Bachelorstudium sind grösstenteils vorgegeben, während im Master viele Kurse aus einem breiten Angebot ausgewählt werden können.
«Die Materialwissenschaft habe ich zufällig an den Studieninformationstagen der ETH Zürich entdeckt.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Ein naturwissenschaftliches und ein technisches Interesse gehören zu den wichtigsten Anforderungen. Darüber hinaus ist das Verständnis für verfahrenstechnische, ökonomische und ökologische Fragestellungen wichtig. An der Schnittstelle von Naturwissenschaft und Technik ist die Fähigkeit zur fachübergreifenden Zusammenarbeit von besonderer Bedeutung.
Forschungsthemen
Beispiele für Forschungsthemen der Materialwissenschaft sind:
- Struktur der auffällig blauen Federn des Rotkehl-Hüttensängers
- Identifizierung des Ladungszustands einzelner Adsorbate
- additive Fertigung von bioresorbierbaren Magnesium-Legierungen
- massgeschneiderte Schnittstellen für neue Materialien
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Universitäre Hochschulen
Interdisziplinäre Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Die Hochschulen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Advanced Materials and Processes, CAS, ETH Zürich
- Betriebswirtschaft für Nicht-Betriebswirtschafter, CAS, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Fire Safety Engineering, MAS, ETHZ
- Management, Technology, and Economics, MAS, ETH Zürich
- Translational Medicine and Biomedical Entrepreneurship, MAS, sitem-insel AG / Universität Bern UNIBE
- Wirtschaftsingenieurwesen, MAS, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW