Fachgebiet
Italienische Sprach- und Literaturwissenschaft, © Alamy Stock Foto/Andrew Gransden
In sprachlichen Studienrichtungen geht es nicht alleine um eine perfekte Sprachbeherrschung, sondern um das Erwerben von Kenntnissen und wissenschaftlichen Methoden, mit deren Hilfe die Sprache und die darin verfasste Literatur erforscht werden. Das Fachgebiet umfasst zwei Teilbereiche:
Die Sprachwissenschaft (Linguistik) befasst sich mit der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte einer Sprache, der Sprachanalyse (Lautlehre, Wortbedeutung, Satzbau), dem Spracherwerb, Kommunikationsfunktionen oder Dialekten.
In der Literaturwissenschaft stehen Analyse und Interpretation literarischer Texte im Zentrum. Einmal ist es beispielsweise die Erzählstruktur, ein anderes Mal die inhaltliche Traditionslinie, die unter die Lupe genommen wird.
Studium
Das Studium beinhaltet sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftliche Elemente. An gewissen Universitäten besteht vor allem auf der Masterstufe die Möglichkeit, einen Schwerpunkt in einem der beiden Bereiche zu setzen.
Obwohl die meisten Universitäten zwar Module für den Spracherwerb im Pflichtprogramm haben, steht klar die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur im Vordergrund.
Die italienische Sprachwissenschaft bzw. Linguistik beschäftigt sich mit der Struktur der Sprache. Ihr Studium beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch in verschiedenen historischen, situativen und medialen Kontexten. Dabei werden Kenntnisse des Lexikons, der Semantik, Phonologie, Interpunktion, Morphologie, Syntax, Textlinguistik oder Pragmatik vermittelt und auf der Grundlage des geschriebenen wie auch des gesprochenen Italienisch untersucht.
Die italienische Literaturwissenschaft interessiert sich für alle Arten von literarischen Texten. Sie beschäftigt sich mit deren Analyse, Interpretation sowie Einordnung in einen historischen und kulturellen Gesamtkontext. Ihr Studium bedeutet eine Auseinandersetzung mit der Fachsprache und mit Konzepten wie Poetik, Rhetorik, Stilistik, Gattungs-, Formen- und Stoffgeschichte sowie der Epochengliederung.
«Da wir eine kleine Fakultät sind, ist die Betreuung durch die Dozierenden hervorragend!»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Die Freude am Lesen verschiedenartiger Texte, ein Interesse für Struktur und Eigenschaft der betreffenden Sprache, die Bereitschaft, intensiv Fremdsprachen zu lernen und sich ins Sprachgebiet zu begeben sowie eine gute Portion Neugier sind wichtige Voraussetzungen für ein Sprachstudium. Weiter braucht es Ausdauer und Disziplin, um sich auf fremdsprachige Texte vertieft einzulassen oder eigene Texte zu schreiben. Ein Interesse für die Kultur, welche mit der gewählten Sprache verbunden ist, wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
Sprachen
Für das Studium der Italianistik sind gute Sprachkenntnisse wichtig, denn die Lehrveranstaltungen werden generell in der entsprechenden Sprache gehalten. Ebenfalls müssen die schriftlichen Arbeiten im Regelfall in italienischer Sprache abgefasst werden.
An wenigen Universitäten besteht noch ein Lateinobligatorium. Wer im Rahmen der gymnasialen Maturität nicht genügend Lateinkenntnisse erworben hat, kann dies parallel zum Studium nachholen.
Forschungsthemen
Beispiele für Sprachwissenschaftliche Forschungsthemen:
- Mehrsprachigkeit im gesellschaftlichen und beruflichen Raum
- Soziolinguistik
- Identitätsbildung und Identitätskonflikte auf Grund der Sprache
- Lingua madre e commutazione di codice in immigrati italiani di seconda generazione nella Svizzera tedesca
Beispiele für Forschungsthemen der Literaturwissenschaft:
- I margini del libro
- Widmungstexte in der literarischen Tradition
- die Entdeckung der Landschaft in der italienischen Literatur an der Schwelle zur Moderne
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden Sie unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Wer eine Unterrichtstätigkeit anstrebt, muss ein entsprechendes Lehrdiplom erwerben. Wer sich alternativ weiterbilden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Einige Beispiele:
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: siehe Unterricht Mittelschulen und Berufsfachschulen
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Bern UNIBE / Université de Lausanne UNIL
- Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Zürich
- Communication Management, MAS, Hochschule Luzern HSLU
- eLearning und Wissensmanagement, Institut für Kommunikation & Führung IKF
- Kulturmanagement, MAS-DAS-CAS, Universität Basel UNIBAS