Stellvertretende Leitung Kulturamt
Martina Keller hat Deutsch und Englisch studiert und kümmert sich nun um das Kulturschaffen im Thurgau.
"Ich erlebe die Kulturlandschaft des Kantons aus verschiedenen Perspektiven."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Maturität: Kantonsschule Rychenberg, Winterthur |
22 | Redakteurin: Kommunikationsagentur Swisscontent |
24 | Praktikum: Solothurner Literaturtage |
25 | Verlagsassistentin Wissenschaftsverlag: Seismo Verlag, Zürich |
27 | Kommunikationsverantwortliche: Solothurner Literaturtage |
28 | Master of Arts in Deutscher und Englischer Sprach- und Literaturwissenschaft: Universität Zürich |
28 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin: Kulturamt Kanton Thurgau |
31 | Stellvertretende Amtsleiterin: Kulturamt Kanton Thurgau |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
In meiner Arbeit beim Kulturamt des Kantons Thurgau bearbeite ich Gesuche von Kulturschaffenden und Kulturvereinen und betreue mehrjährige Leistungsvereinbarungen mit Kulturinstitutionen in verschiedenen Sparten, zum Beispiel Musik, Literatur, Museen, Wissenschaft und Vermittlung. Dabei begleite und berate ich Kulturinstitutionen, beurteile Projekte und bereite Entscheide für den Regierungsrat vor.
Zu meinen Aufgaben gehört auch die Organisation von Veranstaltungen wie die Kulturpreisverleihung oder Vernetzungstreffen und die Geschäftsführung für die kantonale Kulturkommission. Ausserdem leite ich Projekte im Bereich Kulturförderung und Kulturvermittlung und bin in Arbeitsgruppen des Kantons für verschiedene kulturelle Themen.
«In beiden Fällen hat sich aus Praktikum und Stellvertretung eine Festanstellung ergeben»
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Zwischen Bachelor und Master habe ich ein Praktikum bei den Solothurner Literaturtagen gemacht. Ein Jahr später konnte ich eine fixe Stelle beim Literaturfestival übernehmen.
Zu meiner aktuellen Stelle im Kulturamt bin über eine Stellvertretung für meine Vorgängerin gekommen, deren Stelle ich später übernehmen konnte. So hat sich in beiden Fällen aus Praktikum oder Stellvertretung die Möglichkeit für eine Festanstellung ergeben.
Wichtig dabei war, dass ich schon während des Studiums in verschiedenen Jobs gearbeitet habe und durch diese - und auch durch ehrenamtliche Tätigkeiten - wichtige Kontakte knüpfen konnte.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Es ist wichtig, während des Studiums schon an verschiedenen Orten zu arbeiten. Ausserdem scheint es mir wichtig, sich auch in unterschiedlichen Formen zu engagieren, nicht unbedingt immer mit einem beruflichen Ziel vor Augen.
Aus meiner Sicht lohnt es sich auch, das Studium etwas in die Länge zu ziehen, wenn sich bereits während des Studiums eine berufliche Chance eröffnet.
Eine Mitteschule führen
Andreas Hunziker unterrichtet seit seinem Studium in Germanistik und Romanistik vor 20 Jahren Deutsch und Spanisch an einer Mittelschule. Seit 2020 ist er Rektor.
"Ich führe die Schule pädagogisch, personell, administrativ und finanziell."
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
20 | Maturität: Gymnasium Neufeld, Bern |
24 | Kleinpensum Spanisch und Deutsch an zwei Gymnasien in Bern |
25 | Master in Deutsch und Spanisch: Universität Bern |
26 | Lehrdiplom für Maturitätsschulen: Höheres Lehramt Bern |
26 | Deutsch- und Spanischlehrer: Alte Kantonsschule Aarau |
32 | Doktorat in spanischer Literaturwissenschaft: Universität Bern |
46 | Rektor: Alte Kantonsschule Aarau |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Zu meinen Hauptaufgaben gehört die pädagogische, personelle, administrative und finanzielle Leitung der Schule, die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Alten Kanti und die Vertretung der Schule gegen aussen.
An meiner Tätigkeit schätze ich die zahlreichen Kontakte mit Lehrpersonen, mit Schülerinnen und Schülern sowie mit Schulleitung, Sekretariat und Hausdienst. Grundsätzlich hoffe ich, dass ich mir wichtige Werte wie Offenheit, Toleranz, Ehrlichkeit und Klarheit in der Kommunikation weiterhin leben kann.
«Ich stelle mir eine verantwortungsbewusste Schule vor, in der die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Schulangehörigen im Zentrum stehen.»
Eigentlich gibt es keinen Tag, der wie der andere aussieht – das macht meine Arbeit so spannend. Ich bin beispielsweise an der Pensenplanung, dann tritt etwas Unerwartetes ein und ich muss das Programm auf den Kopf stellen.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Bereits während des Studiums unterrichtete ich mit Kleinstpensen an verschiedenen Schulen. Diese Erfahrung erleichterte mir den Berufseinstieg sicherlich enorm.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Für den Einstieg ins Berufsleben empfehle ich, bezüglich Wunschpensum, Arbeitsort, Art der Bildungsinstitution und Fächerkombination möglichst flexibel zu sein. Wichtig ist auch ein grosser Einsatz bei den Praktika und die Annahme von Stellvertretungen.
Wissenschaftliche Dokumentar und Autor
Adrien Bürki studierte französische Sprache und Literatur an der Université de Lausanne. Heute ist er dort als wissenschaftlicher Dokumentar angestellt und widmet sich Schreibprojekten und audiovisuellen Produktionen.
«Der soziale Aspekt meines Berufs ist für mich von entscheidender Bedeutung.»
© Adrien Bürki, Foto Emma Dewarrat
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Eidgenössische gymnasiale Maturität, Schwerpunkt Latein-Griechisch: Gymnase de Burier, La Tour-de-Peilz (VD) |
25 | Licence en Lettres, heute Master en Lettres, Französisch Hauptfach, Alte Geschichte und Journalismus: Université de Lausanne (UNIL) und Universität Neuenburg (UNINE) |
25 | Zivildienst: Archiv der Abtei von Saint-Maurice (VS) und Diathek, Abteilung für Kunstgeschichte, UNIL |
26 | Assistent: Diathek, Abteilung für Kunstgeschichte, UNIL |
29 | Wissenschaftlicher Dokumentar: Abteilung für Kunstgeschichte, UNIL |
37 | Projektmitarbeiter und wissenschaftlicher Redakteur bei der Stadt Lausanne für die Veröffentlichung eines Buches über ihre Kunstsammlung |
41 | Realisierung von Videos für die Plattform zur Förderung von Publikationen der Philosophischen Fakultät, UNIL |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich bin wissenschaftlicher Dokumentar in der Diathek der Abteilung für Kunstgeschichte der Université de Lausanne, die eine Datenbank mit fast 130'000 Bildern verwaltet. Sie kann von Studierenden und Lehrpersonen genutzt werden. Für letztere führe ich Bild- und Informationsrecherchen durch, um sie bei der Vorbereitung ihres Unterrichts zu unterstützen.
Ich arbeite auch viel mit Schülerinnen und Schülern. Ich bilde sie darin aus, wie sie Datenbanken benutzen und füttern können. Sie scannen die Bilder, die sie in ihren Arbeiten verwenden, und füllen die für die Katalogisierung erforderlichen Felder aus. Der soziale Aspekt meines Berufs ist für mich sehr wichtig.
«Wir haben Dias in Pralinenschachteln erhalten!»
Die Abteilung für Kunstgeschichte erhält manchmal Bestände, insbesondere Dias oder alte Fotografien auf Glasplatten. Diese Sammlungen müssen inventarisiert, katalogisiert und teilweise digitalisiert werden, um sie für die Forschung nutzbar zu machen. Das ist nicht immer einfach: Wir haben einmal Dias in Pralinenschachteln erhalten.
Als Amateurfilmer bin ich seit 2021 von der Philosophischen Fakultät beauftragt, Interviews mit Forschenden zu filmen. Einen Teil meiner Zeit widme ich auch dem Schreiben. Ich habe eine Sammlung von Kurzgeschichten und einen Roman veröffentlicht, für den ich gerade eine Fortsetzung plane.
Wie verlief der Berufseinstieg?
Dank meiner Kontakte an der Universität konnte ich einen Teil meines Zivildienstes in der Diathek der Abteilung für Kunstgeschichte der Universität absolvieren. Anschliessend wurde mir eine Stelle als Assistent angeboten, die sich zu einer Festanstellung entwickelte. Ich bin seit über 15 Jahren dabei und geniesse meine Arbeit sehr.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Das Studium der Geisteswissenschaften ist generalistisch und vermittelt breite Kompetenzen wie Schreib-, Recherche- und Synthesefähigkeiten, kritisches Denken, Selbstständigkeit, Kreativität oder Teamarbeit. Ich würde jungen Menschen empfehlen, bei der Arbeitssuche neugierig und offen zu sein und nicht auf ein allzu spezifisches Fachgebiet abzuzielen.
Es kann hilfreich sein, Erfahrungen in Vereinen zu sammeln, etwa bei Zeitungen oder Radios der Universität, oder verschiedene Praktika zu machen. Ehemalige Studierende arbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen, zum Beispiel im öffentlichen Dienst, im Bildungswesen, in der Kultur, in Vereinen, im Journalismus, in der Kommunikation oder im Eventmanagement.