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Tätigkeitsbereich Schule und Unterricht

Für das Unterrichten an öffentlichen Schulen ist in der Regel ein Hochschulabschluss nötig (Primarstufe: Bachelor, Sekundarstufen I und II: Master) Einzig für das Unterrichten berufskundlicher Fächer an Berufsfachschulen sind auch Abschlüsse der höheren Berufsbildung zulässig.

Branchenüberblick

Im öffentlichen Schulwesen der Schweiz, also an der Volksschule (Primarstufe bis Sekundarstufe I), sowie an den den Mittel- und Berufsfachschulen arbeiten gegen 200'000 Personen. Allen diesen Lehrpersonen bzw. Anbietern ist gemeinsam, dass sie Wissen und Kompetenzen im Rahmen des formalen Bildungssystems vermitteln.

Das Bildungswesen und der Lehrberuf sind im Wandel. Steigende inhaltliche oder technische Anforderungen durch neue Lehrpläne oder Fernunterricht, ebenso wie Pensionierungen und hohe Ausstiegsraten, führen immer wieder zu Personalmangel in der Branche. Eine zumindest auf der Primarstufe wirksame Gegenmassnahme dazu bildet unter anderem die Öffnung der Studiengänge für Quereinsteigende.

Tätigkeitsfelder

Der Lehrberuf bietet heute mehr Entwicklungsmöglichkeiten als früher. Die Komplexität des Schulsystems, vermehrte Arbeitsteilung und verstärkte Teamarbeit führen zu neuen Berufsrollen und Spezialisierungen in Bereichen wie Integrationsförderung, Deutsch als Zweitsprache, ICT, Berufswahlunterricht oder der Begleitung von Lehrpersonen beim Berufseinstieg.

Die Haupttätigkeiten dieser Lehrpersonen sind auf allen Schulstufen vergleichbar: Sie bereiten den Stoff didaktisch auf, vermitteln Kenntnisse und Kompetenzen in verschiedenen Fächern und leiten die Schüler/innen zu selbstständigem Lernen an. Immer wichtiger wird neben der Elternarbeit die Zusammenarbeit mit anderen Lehr- bzw. pädagogischen Fachpersonen.

Volksschule: Vorschul- bis Oberstufe

Lehrpersonen für die Vorschulstufe, die Primarstufe und die Sekundarstufe I (Oberstufe) werden in den meisten Kantonen an Pädagogischen Hochschulen ausgebildet und steigen nach dem Bachelorabschluss in den Beruf ein.

Je nach Spezialisierung können diese Lehrpersonen Kinder und Jugendliche auch im Rahmen weiterer öffentlich getragener Angebote unterrichten: zum Beispiel in Sonderschulen, Wohnheimen oder Spitalschulen, im Rahmen von subventionierten Freizeitprogrammen (Zirkusschulen, Ferienpass), Brückenangeboten oder an Schweizer Schulen im Ausland.

Sekundarstufe II: Mittelschulen

Lehrpersonen an Maturitätsschulen unterrichten in einem Voll- oder Teilzeitpensum an Gymnasien und Fachmittelschulen oder an Berufsmaturitätsschulen. Unterrichtet wird ein breiter Fächerkanon, von den Sprach- und Naturwissenschaften bis hin zu gestalterischen und sozialwissenschaftlichen Fächern. Die Berufschancen stehen besser, wenn Fächer kombiniert werden, die grosse Lehrpensen erlauben.

Voraussetzung für das Unterrichten der meisten Fächer bildet das «Lehrdiplom für Maturitätsschulen»: Dieses vermittelt ergänzend zum fachwissenschaftlichen universitären Masterabschluss eine pädagogisch-didaktische Ausbildung. Ausnahmen dazu bilden die Fächer Musik und Bildnerisches Gestalten, für die die Lehrpersonen in der Regel an einer Fachhochschule ausgebildet werden.

Sekundarstufe II: Berufsfachschulen

Hier unterscheiden sich die Voraussetzungen je nachdem, ob Allgemeinbildender Unterrricht oder Berufskunde erteilt wird:

  • Lehrpersonen für den Allgemeinbildenden Unterricht (ABU) in den zwei Lernbereichen Gesellschaft sowie Sprache und Kommunikation brauchen neben einem Universitäts-, ETH- oder Fachhochschulstudium zusätzlich eine EDK-anerkannte Lehrbefähigung.
  • Lehrpersonen Berufskunde verfügen neben mehrjähriger Berufserfahrung in der Regel über einen Abschluss der höheren Berufsbildung oder einer Hochschule.

Höhere Berufsbildung

Lehrpersonen an Höheren Fachschulen, in Vorbereitungskursen auf Eidgenössische Berufsprüfungen (BP) oder Höhere Fachprüfungen (HFP) stellen Problemstellungen mit hohem Bezug zu beruflichen Arbeitssituationen ins Zentrum ihres Unterrichts. Dies umso mehr, als sie häufig berufsbegleitend in einem Teilzeitpensum unterrichten.

Bildungsplanung und -management

Entsprechend weitergebildete Lehrpersonen können Führungspositionen in Schulleitungen wahrnehmen. Dann kümmern sich um Organisatorisches wie Finanzen, Stundenpläne und Personalgewinnung, repräsentieren die Schule an Anlässen oder arbeiten mit der Verwaltung und Ausbildungsinstitutionen zusammen.

Daneben unterstützen Mitarbeitende auf Ämtern die Schulen auch administrativ und sind zuständig für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Diese Fachpersonen bringen häufig ein Studium in Erziehungswissenschaft mit.

Einstieg

Für sie alle ist nützlich, schon während des Studiums Gelegenheiten für Stellvertretungen, Entlastungs- oder Freifachstunden wahrzunehmen. Einzelne Hochschulen haben Abkommen mit ausländischen Hochschulen, wo Sprachstudierende im Rahmen eines Sprachaufenthalts als "assistant teacher" oder "lecteur" Deutsch erteilen und gleichzeitig die eigenen Sprachkenntnisse erweitern können.



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