Branchenüberblick
Im Sozialwesen werden Menschen begleitet, die Beratung, Unterstützung oder Betreuung benötigen. Dies geschieht ambulant oder stationär, wobei sich die meisten Beratungsstellen und Einrichtungen in Städten befinden. Die Branche umfasst in der Schweiz rund 200'000 Vollzeitstellen. Wichtigste Arbeitgeberin ist die öffentliche Hand, doch es gibt auch Arbeitsstellen im kirchlichen Umfeld oder selbstständig Erwerbende (Coaching).
Überdurchschnittlich viele Erwerbstätige arbeiten in Teilzeit, dies gilt auch für leitende Funktionen. Der Frauenanteil beträgt bis zu 80%. Im Bereich Betreuung und Erziehung mangelt es an Fachkräften auf allen Stufen, vor allem in der Leitung von Heimen und Krippen. Der Kosten- und Zeitdruck kann je nach Arbeitsumfeld hoch sein.
Tätigkeitsfelder
Im Sozialwesen arbeiten die Fachpersonen im direkten Kontakt mit Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden oder ein spezifisches Beratungsanliegen haben. Je nach Einsatzbereich sind sie dabei beratend, betreuend/pädagogisch oder auch vernetzend und aktivierend tätig.
Psychosoziale Beratung, Therapie
Therapeutisch oder beratend mit Erwachsenen arbeiten Fachpersonen aus Bereichen wie Psychotherapie und Supervision, Laufbahnberatung oder Seelsorge. Das Themenspektrum umfasst unter anderem psychische Krankheiten, Erziehungsberatung, die Verbesserung der Zusammenarbeit in einem Team oder eine berufliche Neuorientierung.
In der Beratung tätig sind auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Sie begleiten und unterstützen beispielsweise Personen, die auf wirtschaftliche Sozialhilfe angewiesen sind. Juristinnen und Juristen kommen bei der öffentlichen unter anderem als Beistände zum Einsatz, Theologen und Theologinnen etwa im Rahmen Sozialer Dienste von Kirchgemeinden.
Betreuung und Erziehung
In Institutionen und Heimen sind vorwiegend Fachpersonen der Sozial- sowie Sonderpädagogik tätig. Sie unterstützen Menschen bei der Bewältigung und Gestaltung ihres Alltags. Bei den Betreuten kann es sich dabei um Jugendliche, Asylsuchende, Straftäterinnen oder Drogensüchtige aber auch um Betagte oder Menschen mit Behinderungen handeln.
Hochschulabsolvent/-innen aus den Studienrichtungen Pädagogik/Sonderpädagogik, aus den Sozial- aber auch den Pflegewissenschaften (Alters- und Pflegeheime) übernehmen oft leitende Funktionen, Theologen und Theologinnen betreuen die Bewohnerinnen und Insassen seelsorgerisch.
Gemeinwesenarbeit
Im Auftrag von Gemeinden oder Kirchen vernetzen und unterstützen soziokulturelle Animatoren und Animatorinnen, aber auch Fachpersonen mit Abschlüssen in Theologie oder Ergotherapie Einwohner/innen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen (Geflüchtete, sozial benachteiligte Familien, Betagte usw.).
Weitere Stellen beinhalten organisatorischen Aufgaben in der Planungs- Evaluations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie im Präventionsbereich. Diese sind beispielsweise mit Wirtschaftswissenschaftlerinnen, Arbeits- und Organisationspsychologen oder Soziologinnen besetzt.
Einstieg
Neben dem im Studium erworbenen Fachwissen ist die Fähigkeit, mit Klientinnen und Klienten eine Beziehung aufzubauen, für den Einstieg ins Sozialwesen zentral. Auch müssen die Fachpersonen Konflikte und Belastungen aushalten können. Eine besonders wichtige Rolle spielen in diesem Tätigkeitsbereich deshalb Praktika, die möglichst früh absolviert werden sollten.
Während die Einstiegssituation für Sozialarbeiterinnen und Sonderpädagogen meist unproblematisch ist, brauchen Psychologinnen und Psychologen aufgrund der hohen Absolventenzahl häufig etwas mehr Geduld. Empfehlenswert sind für sie gezielte Weiterbildungen oder die Suche nach speziellen Nischen.
Berufe, Funktionen
Hochschulabsolventinnen und -absolventen arbeiten hier unter anderem in folgenden Berufen oder Funktionen: