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Berufsfachschullehrer/in für Allgemeinbildung

Berufsfachschullehrer- und lehrerinnen für Allgemeinbildung vermitteln Lernenden an Berufsfachschulen eine solide Allgemeinbildung und leiten zu selbstständigem Lernen an.

Kategorien
Bildungstypen

Berufsfunktion / Spezialisierung

Berufsfelder

Bildung, Soziales

Branchen

Unterricht auf Stufe Volksschule, Mittelschule und Berufsbildung

Swissdoc

0.710.22.0

Aktualisiert 29.07.2020

Tätigkeiten

Allgemeinbildender Unterricht (ABU) an Berufsfachschulen ist interdisziplinär sowie themen- und handlungsorientiert. Er umfasst die zwei Lernbereiche Gesellschaft sowie Sprache und Kommunika­tion. Im ersten Lernbereich werden die Aspekte Ethik, Identität und Sozialisation, Kultur, Ökologie, Politik, Recht, Technik und Wirtschaft behandelt. Berufsfachschullehrpersonen für ABU fördern bei der Themenvermittlung zugleich auch die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit der Lernenden. Sie greifen dabei auf Kenntnisse in Linguistik, Literatur oder Sprachdidaktik zurück.

Berufsfachschullehrpersonen für ABU unterrichten in der Regel mehrere Klassen. Ihre Lektionen passen sie der Vorbildung, Branche, Lehrdauer und Leistungsfähigkeit der Klasse an. Gestützt auf die Schullehrpläne und unter Berücksichtigung der Entwicklungen im jeweiligen Berufsfeld wählen sie die Ausbildungsinhalte aus. Je nach Aufgabenstellung, Thema und Klasse wählen Berufsfachschullehrpersonen für Allgemeinbildung passende Lehr- und Lernformen wie Werkstatt- oder Frontalunterricht, Gruppenarbeiten oder selbstständige Arbeitsformen. Sie sorgen für ein angenehmes Lernklima und gestalten die Lektionen schülerorientiert.

Von zentraler Bedeutung ist das Anleiten zu selbstständigem Lernen. Berufsfachschullehrpersonen für ABU vermitteln den Lernenden Verfahren zur Wissensaneignung und Wissensverarbeitung. Dabei unterstützen und motivieren sie sie individuell. Darüber hinaus begleiten sie die Lernenden auch in ihrer beruflichen Entwicklung. Sie beraten sie in Ausbildungsfragen und ziehen nötigenfalls Bezugspersonen, Verantwortliche der ausbildenden Betriebe und Fachleute bei.

Zum Unterrichtspensum kommen bei hauptberuflich tätigen Berufsfachschullehrpersonen weitere Aufgaben hinzu. Dazu gehören zum Beispiel das Erstellen von Unterrichtsmaterialien, Beratungen im Kollegium, schulinterne Aufgaben in der Bildungsplanung und Schulentwicklung sowie die eigene fachliche Weiterbildung.

Berufsfachschullehrpersonen setzen sich laufend mit den Veränderungen der Berufswelt sowie ihrer eigenen Rolle als Vorbild und Lehrperson auseinander. Sie müssen mit ganz unterschiedlich motivierten und fähigen Schülern und Schülerinnen zurechtkommen und Konflikte bewältigen.

Ausbildung

Grundlage

Berufsbildungsverordnung BBV vom 19.11.2003 (Stand 1.2.2019), RLP für Berufsbildungsverantwortliche vom 1.2.2011

Ausbildungsmöglichkeiten

  • EHB Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung, Olten 
  • PHSG Pädagogische Hochschule St. Gallen, Gossau
  • PH Zürich

Ausbildungskonzept/-inhalte

Im Studium wird bestehendes Fachwissen um didaktische, berufspädagogische und interdisziplinäre Kenntnisse erweitert. Es werden Themen vermittelt wie Fachdidaktik der Allgemeinbildung, Erziehungswissenschaften, Berufspädagogik, Lernpsychologie, Konfliktmanagement oder Selbstreflexion.

Dauer

  • EHB: 2 bis 4 Jahre (1 bis 2 Tage pro Woche), je nach Studienvariante
  • PHSG/PH Zürich: 2 Jahre (2 Tage pro Woche)

Abschluss

Eidg. anerkanntes Diplom für den Unterricht an Berufsfachschulen im Bereich allgemeinbildender Unterricht

Voraussetzungen

Vorbildung

    In der Regel gilt:

  • Lehrbefähigung für die obligatorische Schule (von der EDK anerkanntes Diplom) oder Hochschulabschluss (Lizenziat, Diplom, Bachelor oder Master einer Fachhochschule, Universität oder ETH, mit Vorteil in einem dem Fächerkomplex ABU nahestehenden Gebiet)
  • mind. 6 Monate betriebliche Erfahrung
  • Die Bildungsinstitute stellen z. T. zusätzliche Anforderungen:

  • Unterrichtserfahrung in Allgemeinbildung an einer Berufsfach­schule
  • Empfehlung einer Berufsfachschule aufgrund einer pädagogisch-didaktischen Eignungsabklärung (EHB und PHSG) bzw. Eignungsbeurteilung mit Standortbestimmung (PH Zürich)
  • Über Details informieren die Bildungsinstitutionen.

Anforderungen

  • Geduld
  • Durchsetzungsvermögen
  • Einfühlungsvermögen
  • Sozialkompetenz
  • Organisationsvermögen

Weiterbildung

Kurse

Angebote der Ausbildungsstätten, von Berufsverbänden und Bildungsinstitutionen sowie von pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten

Hochschule (Master)

  • Master of Science EHB in Berufsbildung

Das EHB Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung informiert über die Zulassungsbedin­gungen.

Universität (Master)

  • Master of Arts/Science in Erziehungswissenschaft

Über die Zulassungsbedingungen informiert die Universität. Diese kann Zusatzleistungen verlangen.

Nachdiplomstufe

Angebote von Fachhochschulen, pädagogischen Hochschulen und Universitäten in Bereichen wie Pädagogik, Weiterbildungsmanagement, Hochschuldidaktik, Bildungsinnovation, Schulleitung usw.

Berufsverhältnisse

Berufsfachschullehrpersonen für Allgemeinbildung sind in der Schweiz an Berufsfachschulen wählbar. Möglich ist auch eine Tätigkeit im Weiterbildungssektor. An den meisten Schulen besteht die Möglichkeit, Teilzeitpensen zu übernehmen. Die Arbeitsbelastung mit Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichts sowie weiteren schulinternen Aufgaben kann hoch sein.

Weitere Informationen

Adressen

Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
Kirchlindachstr. 79
3052 Zollikofen
Tel.: +41 58 458 27 00
URL: http://www.ehb.swiss
E-Mail:

PHSG Pädagogische Hochschule St. Gallen
Seminarstr. 7
9200 Gossau SG
Tel.: +41 71 243 94 20
URL: http://www.phsg.ch
E-Mail:

PH Zürich, Abteilung Sekundarstufe II / Berufsbildung
Beckenhofstr. 35
8090 Zürich
Tel.: +41 43 305 65 55
URL: http://www.phzh.ch/sek2
E-Mail:

SBFI, Eidg. Kommission für Berufsbildungsverantwortliche
3003 Bern
URL: http://www.sbfi.admin.ch

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