Fachgebiet
Ägyptologie, © Alamy Stock Foto/Sarawuth Wantha
Die Ägyptologie erforscht die altägyptischen Kulturen vom 4. Jahrtausend v.Chr. bis zum Beginn der islamischen Expansion im 7. Jahrhundert n.Chr. im Raum des heutigen Ägyptens. Die Ägyptologie befasst sich mit allen Aspekten der altägyptischen Kultur und deren Entwicklung vom Alltags- und Wirtschaftsleben über die Verwaltungsstruktur und Politik bis hin zur Medizin oder Religion. Das Fach hat eine philologische sowie eine historisch-archäologische Ausrichtung und besitzt viele Schnittstellen mit den Teildisziplinen der Archäologie, wobei der Fokus jedoch weniger stark in der archäologischen Feldarbeit vor Ort liegt. Es existieren grosse Sammlungen von Funden oder Papyri, welche noch nicht oder erst wenig untersucht sind. Ein Schwerpunkt bildet deshalb die Erforschung, Kontextualisierung und Interpretation von Texten aus dem alten Ägypten.
Studium
Das Studium der Ägyptologie ist sowohl historisch-sprachwissenschaftlich als auch archäologisch ausgerichtet. So werden die für das Fachgebiet notwendigen Sprachen und Schriften in Lehrveranstaltungen vermittelt: Klassisch Ägyptisch, Hieratisch, Demotisch und Koptisch. Darüber hinaus führen Lehrveranstaltungen in Geschichte, Religion und Kultur des alten Ägyptens ein.
In Übungen wird der wissenschaftliche Umgang mit dem schriftlichen Quellenmaterial erarbeitet, um Texte übersetzen und interpretieren zu können. Lehrveranstaltungen widmen sich auch den historisch-quellenkritischen Methoden, die zur Erforschung der schriftlichen und archäologischen Quellen benötigt werden. Je nach Universität werden auch Grabungspraktika und Ähnliches im Studium angeboten, der Fokus liegt jedoch auf der historisch-sprachwissenschaftlichen Erforschung von Texten.
«Wo andere schon bei dem Wort Suffixkonjugationen Schreikrämpfe bekommen, will ich mehr darüber erfahren.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Das Studium kann sehr zeitintensiv sein und erfordert viel Engagement und Flexibilität seitens der Studierenden.
Sprachen
Das Studium setzt keine Sprachkenntnisse wie Latein oder Griechisch voraus. Doch ist die Fähigkeit notwendig, rasch sowohl alte wie auch neue Sprachen zu lernen. Während des Studiums werden verschiedene Sprachen und entsprechende Schriften erlernt, wie Altägyptisch und seine verschiedenen Sprachstufen oder Koptisch. Dies ist eine Voraussetzung, um schriftliche Quellen interpretieren zu können. Fachliteratur ist oft in Englisch, Französisch oder Italienisch verfasst. Für Projekte und Tätigkeiten im Forschungsgebiet können Arabischkenntnisse sinnvoll sein.
Forschungsthemen
Forschungsthemen der Ägyptologie sind beispielsweise:
- Life Histories of Theban Tombs (LHTT): an integrative archaeological perspective that combines archaeological research with scientific, material, and historical analysis
- ‘Crossing Boundaries’ Project: a contextualised, interdisciplinary approach to the written material produced by the highly literate ancient Egyptian community of Deir el-Medina
- La Mission Archéologique Franco-Suisse de Saqqâra poursuit deux buts: l’étude des Textes des Pyramides, le plus ancien corpus textuel actuellement connu, et l’exploration archéologique de la nécropole du roi Pépy Ier à Saqqâra-Sud.
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden Sie unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Nach dem Studium
Weiterbildung
Hochschulen und weitere Institutionen bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige Beispiele:
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, CAS, Universität Bern UNIBE / Universität Lausanne UNIL
- Arts Management, MAS, Zürcher für Angewandte Wissenschaften ZHAW
- Fachjournalismus, Kompaktkurs, Diplom / Zertifikat des Anbieters, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule
- Kulturmanagement, MAS, Universität Basel UNIBAS
- Museumsarbeit, CAS, Fachhochschule Graubünden FHGR