Fachgebiet
Spanische Sprach- und Literaturwissenschaft, © Alamy Stock Foto/Jeffrey Isaac Greenberg 18+
In sprachlichen Studienrichtungen geht es nicht alleine um eine perfekte Sprachbeherrschung, sondern um das Erwerben von Kenntnissen und wissenschaftlichen Methoden, mit deren Hilfe die Sprache und die darin verfasste Literatur erforscht werden.
Das Fachgebiet umfasst zwei Teilbereiche: Die Sprachwissenschaft (Linguistik) befasst sich mit der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte einer Sprache, der Sprachanalyse (Lautlehre, Wortbedeutung, Satzbau), dem Spracherwerb, Kommunikationsfunktionen oder Dialekten.
In der Literaturwissenschaft stehen Analyse und Interpretation literarischer Texte im Zentrum. Im Zentrum des Forschungsinteresses können dabei beispielsweise die Erzählstruktur eines Textes oder seine inhaltliche Traditionslinie stehen.
Studium
Das Studium beinhaltet sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftliche Elemente. An gewissen Universitäten besteht vor allem auf der Masterstufe die Möglichkeit, einen Schwerpunkt in einem der beiden Bereiche zu setzen. Obwohl die meisten Universitäten zwar Module für den Spracherwerb im Pflichtprogramm haben, steht klar die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur im Vordergrund.
Die spanische Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit der Struktur der Sprache. Ihr Studium beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch in verschiedenen historischen, situativen und medialen Kontexten. Dabei werden Kenntnisse des Lexikons, der Semantik, Phonologie, Interpunktion, Morphologie, Syntax, Textlinguistik, Pragmatik etc. vermittelt und auf der Grundlage des geschriebenen wie auch des gesprochenen Spanisch untersucht.
Die spanische Literaturwissenschaft interessiert sich für alle Arten von literarischen Texten. Sie beschäftigt sich mit deren Analyse, Interpretation sowie Einordnung in einen historischen und kulturellen Gesamtkontext. Ihr Studium bedeutet eine Auseinandersetzung mit der Fachsprache und mit Konzepten wie Poetik, Rhetorik, Stilistik, Gattungs-, Formen- und Stoffgeschichte sowie der Epochengliederung.
«Jede Universität hat bestimmte Forschungsschwerpunkte. Es lohnt sich, im Voraus die einzelnen Universitäten zu vergleichen.»
Zu den TestimonialsAnforderungen
Die Freude am Lesen verschiedenartiger Texte, ein Interesse für Struktur und Eigenschaft der betreffenden Sprache, die Bereitschaft, intensiv Fremdsprachen zu lernen und sich ins Sprachgebiet zu begeben sowie eine gute Portion Neugier sind wichtige Voraussetzungen für ein Sprachstudium. Weiter braucht es Ausdauer und Disziplin, um sich auf fremdsprachige Texte vertieft einzulassen oder eigene Texte zu schreiben. Ein Interesse für die Kultur, welche mit der gewählten Sprache verbunden ist, wird als selbstverständlich vorausgesetzt.
Sprachen
Für das Studium der Spanischen Sprach- und Literaturwissenschaften sind gute Sprachkenntnisse wichtig, denn die Lehrveranstaltungen werden generell in der entsprechenden Sprache gehalten. Ebenfalls müssen die schriftlichen Arbeiten im Regelfall in spanischer Sprache abgefasst werden.
An wenigen Universitäten besteht noch ein Lateinobligatorium. Wer im Rahmen der gymnasialen Maturität nicht genügend Lateinkenntnisse erworben hat, kann dies parallel zum Studium nachholen.
Forschungsthemen
Beispiele für sprachwissenschaftliche Forschungsthemen:
- Mehrsprachigkeit im gesellschaftlichen und beruflichen Raum
- Soziolinguistik
- Identitätsbildung und Identitätskonflikte auf Grund der Sprache
- Phonetik und Phonologie der iberoromanischen Arabismen
- das Kubaspanisch – lexikalische Entwicklung seit der Revolution
Beispiele für Forschungsthemen der Literaturwissenschaft:
- Magische Wirklichkeitsauffassung im hispanoamerikanischen Roman des 20. Jahrhunderts
- Literatur und Film Lateinamerikas im intermedialen Dialog
- Literatura y magia
Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn
Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.
Studiengänge
Nach dem Studium
Weiterbildung
Wer eine Unterrichtstätigkeit anstrebt, muss ein entsprechendes Lehrdiplom erwerben. Wer sich alternativ weiterbilden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Einige Beispiele:
- Lehrdiplom für Maturitätsschulen: siehe Unterricht Mittelschulen und Berufsfachschulen
- Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS, Universität Bern UNIBE / Université de Lausanne UNIL
- Bibliotheks- und Informationswissenschaften, MAS, Universität Zürich UZH
- Communication Management, MAS, Hochschule Luzern HSLU
- Kulturmanagement, MAS, Universität Basel UNIBAS