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Studienrichtung Neurowissenschaften

Neurowissenschaften erforschen mit interdisziplinären Methoden Struktur und Funktionsweise von Nervensystemen und Gehirn bei Mensch und Tier. Die gewonnenen Erkenntnisse werden u.a. in Medizin, Informatik oder Robotik eingesetzt.

Fachgebiet

Neurowissenschaften
Neurowissenschaften

Wie verarbeitet das Gehirn Informationen? Was steckt hinter unseren emotionalen Reaktionen? Was ist der freie Wille? Wie entsteht Bewusstsein? Kann sich ein verletztes Zentralnervensystem wieder regenerieren? Kann man die Vorgänge im Netzwerk von Nerven und Gehirn mit Computern simulieren und so technisch nutzen? Können auch Maschinen lernen? Solche und viele weitere Fragen werden von Hirnforscherinnen und Neurowissenschaftlern untersucht. Sie benutzen dazu Fachwissen und Methoden aus Physik, Biologie, Ingenieurwesen, Mathematik, Informatik, Psychologie und Medizin. Ihre Erkenntnisse stützen sich u.a. auf anatomische, histologische, biochemische, elektrophysiologische und mathematische Befunde. Nicht-invasive bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz-Tomographie liefern Einblicke in die Funktionen des lebenden Gehirns.

Neurowissenschaften

Neurowissenschaften

Studium

Neurowissenschaften werden nur an universitären Hochschulen als Minors oder als Masterprogramme angeboten. Sie vertiefen natur- und ingenieurwissenschaftliches Grundlagenwissen aus verwandten Bachelorstudiengängen und ergänzen es durch fachspezifisches Wissen aus Bereichen wie Systemneurowissenschaften, theoretischen, kognitiven und affektiven Neurowissenschaften, computergestützten Wissenschaften und neuromorphen Ingenieurwissenschaften. In einem theoretischen Teil werden klassische und zeitgenössische Forschungsarbeiten diskutiert, ein praktischer Teil vermittelt Kenntnisse in Messmethoden und Datenanalyse. In Wahlfächern aus den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie, Informatik, Ingenieurwissenschaften und Biologie können Grundlagenkenntnisse vertieft werden. Die abschliessende Masterarbeit beinhaltet ein Forschungsprojekt und bereitet auf weitere Forschungsarbeit vor.

J. K., Neural Systems and Computation im 3. Semester Master an der ETH Zürich.

«An den Neurowissenschaften fasziniert mich, dass sie unter anderem versuchen, Fragen von grosser menschlicher Relevanz zu beantworten.»

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Anforderungen

Die interdisziplinäre Ausrichtung des Masterstudiums ist Chance und Herausforderung zugleich. Sie verlangt ein breites Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, Medizin und Technik und solides Wissen aus einem entsprechenden Bachelorstudium. Ebenso erfordert das Studieren ein hohes Mass an Engagement, Eigenständigkeit und Disziplin, die Fähigkeit zum vernetzten Denken, Neugierde und einen offenen Blick auf die Welt. Neurowissenschaften sind zukunftsorientiert. Wer das Fach wählt, sollte deshalb Freude am Umgang mit neuen, komplexen Technologien sowie Ausdauer für die Forschung und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte haben.

Doktorat

Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.

Forschungsthemen

Die neurowissenschaftliche Forschung untersucht Phänomene auf molekularer biologischer Ebene, aber auch auf Ebene des Erlebens, des Denkens und Handelns. Ein paar Beispiele:

  • Sinneswahrnehmung und Motorik
  • Schlaf
  • kindliche Entwicklung und Lernen
  • Mensch-Computer-Interaktion
  • Hirnschlag und -tumore

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Tätigkeitsfelder

Fachleute an der Schnittstelle zwischen Medizin, Biologie und Technik arbeiten hauptsächlich in den Bereichen Wissenschaft und Gesundheit sowie in der Pharma- und in der Medtech-Industrie.



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