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Studienrichtung Life Sciences, Biotechnologie

Die interdisziplinären Studienrichtungen Life Sciences und Biotechnologie verknüpfen Naturwissenschaften, Medizin und Technologie. Sie erforschen das Leben in all seinen Facetten und entwickeln zukunftsträchtige Produkte für Gesundheit, Ernährung und Umwelt.

Fachgebiet

Life Sciences, Biotechnologie
Life Sciences, Biotechnologie, © shutterstock.com/HQuality

Studiengänge mit der Bezeichnung Life Sciences vereinen Kenntnisse und Methoden aus Fachgebieten wie Biologie, Chemie und Biochemie mit Ingenieurwissenschaften und Medizin. Ihr Interesse reicht von der Untersuchung von Modellsystemen wie Hefe, Fruchtfliege oder Fadenwurm über die Etablierung neuer diagnostischer Methoden bis hin zu praktischen Anwendungen von Erkenntnissen, ihrer verfahrenstechnischen Umsetzung und marktwirtschaftlichen Positionierung. Im Anwendungsbereich stehen sie der Biotechnologie nahe.

Life Sciences, Biotechnologie

Life Sciences, Biotechnologie, © shutterstock.com/HQuality

Die Biotechnologie beschäftigt sich mit der technisch-industriellen Nutzung von biologischen Systemen und lebenden Organismen sowie deren Stoffwechselprodukten. Sie basiert auf den Erkenntnissen und den Kultivierungsmethoden der Mikrobiologie sowie den Entwicklungen in Molekularbiologie und Genetik. Damit werden Produkte entwickelt und Prozesse verbessert, wie sie in der Landwirtschaft, dem Umweltschutz, der Lebensmittelherstellung und vor allem in der Medizin zum Einsatz kommen.

Studium

Life Sciences erforschen das Leben, wollen biologische Prozesse verstehen sowie die Erkenntnisse nutzbringend umsetzen und vermarkten. Dafür genügen Kenntnisse und Methoden aus einer einzelnen wissenschaftlichen Disziplin bei weitem nicht. In den Studiengängen der Life Sciences und der Biotechnologie können deshalb Veranstaltungen aus den Bereichen Zell-, Mikro- und Molekularbiologie, Biochemie, Chemie oder Physik ebenso auf dem Stundenplan stehen wie solche aus Verfahrens-, Mess- oder Automatisierungstechnik, Mathematik und Statistik, Neurowissenschaften oder Bereichen der Medizin, ja sogar aus Betriebswirtschaft und Kommunikation. Laborpraktika schulen das nötige handwerkliche Geschick, Exkursionen zu Industrieunternehmen bieten Einblicke in künftige Arbeitsfelder.

«In der Biotechnologie beschäftigen wir uns damit, wie Zellen genau funktionieren. Wir nutzen dieses Wissen dann, um sie bestimmte Wirkstoffe für uns produzieren zu lassen.»

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Anforderungen

Die interdisziplinäre Ausrichtung der Studiengänge verlangt ein breites Interesse an Naturwissenschaften, Medizin, Mathematik, Informatik und Technik. Entsprechende solide Matura- sowie gute Englischkenntnisse für Fachliteratur, Vorlesungen und eigene Arbeiten sind unerlässlich. Ebenso erfordert das Studieren ein hohes Mass an Engagement, Eigenständigkeit und Disziplin, die Fähigkeit zu vernetztem Denken, Neugierde und einen offenen Blick auf die Welt. Die Life Sciences sind forschungs- und zukunftsorientiert. Wer einen dieser Studiengänge wählt, sollte deshalb Freude haben am Umgang mit neuen, komplexen Technologien, ein gewisses Geschick für Laborarbeiten sowie Ausdauer für die Forschung und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte.

Unterschiede Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen

Life Sciences und Biotechnologie werden an universitären Hochschulen vor allem (nach einer entsprechenden naturwissenschaftlichen Bachelorausbildung) im Master- und Doktoratsbereich angeboten, an den Fachhochschulen als berufsqualifizierende Bachelorstudiengänge (vgl. Studiengänge im Detail). An Uni und ETH hat die Grundlagenforschung einen hohen Stellenwert, an den Fachhochschulen (FH) werden die produktions- und verfahrenstechnische Anwendung sowie der Praxisbezug stärker gewichtet.

Mehr zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Fachhochschulen FH und Universitären Hochschulen UH: Vergleich der Hochschultypen - Hochschultypen im Überblick

Doktorat

Wer eine Laufbahn in der Forschung anstrebt, schliesst das Studium in der Regel mit einem Doktorat ab. Oft folgt darauf ein Post-doc-Studium im Ausland.

Forschungsthemen

Die Forschung dreht sich um die grossen Themen Gesundheit, Ernährung und Umwelt. Einige Beispiele:

  • Wirkstoffprüfung  mittels Züchtung oder Drucken von dreidimensionalem Gewebe
  • Virusähnliche Teilchen für gezielten und nebenwirkungsfreien Transport ins Innere von Krebszellen
  • Fluoreszierende Mikroorganismen zur Anzeige von toxischen Stoffen im Trinkwasser
  • Milchsäurebakterien gegen Schimmel auf Lebensmitteln
  • Gewinnung von Aktivkohle aus dem Kohlenstoff im Klärschlamm

Zulassung, Anmeldung und Studienbeginn

Informationen zur Zulassung an die verschiedenen Hochschulen sowie zur Anmeldung und dem Studienbeginn finden sich unter Zulassung, Anmeldung, Studienbeginn.

Studiengänge

Fachhochschulen


Universitäre Hochschulen



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