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Laufbahnbeispiele: Kommunikation

Hochschulabsolventinnen und -absolventen berichten aus ihrem Berufsalltag. Was sind ihre aktuellen Aufgaben? Welche Tipps geben sie für den Berufseinstieg?

Investigativer Journalist beim Fernsehen

Christof Schneider recherchiert für die Sendung «Kassensturz» und deckt so Missstände auf.

«Recherchieren bedeutet: telefonieren, Informationen lesen und verifizieren, Personen treffen.»

Christof Schneider
© Christof Schneider
Christof Schneider

© Christof Schneider

Laufbahn

Alter/JahrTätigkeit/Ausbildung
22Abschluss Lehrerseminar: Seminar Muristalden, Bern
32Lizenziat Medien- und Kommunikationswissenschaften: Universität Fribourg
33Freie Mitarbeit: Thuner Tagblatt, Thun (BE)
35Redaktor: Telebärn, Bern
39Diverse Stationen als Redaktor: SRF TV-Newsgefässe 10vor10, Schweiz aktuell und Tagesschau
48Redaktor: Kassensturz SRF, Zürich

Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?

Die Recherchen für den «Kassensturz» dauern stets mehrere Wochen oder Monate. Grundsätzlich geht es jeweils darum, Missstände aufzudecken. Ich bin immer an verschiedenen Themen dran. Recherchen bedeuten telefonieren, Dokumente anfordern, Unterlagen lesen, Informationen verifizieren, Personen treffen.

Ein Beispiel: Ein Kunde einer Solarfirma meldet sich bei unserer Redaktion und sagt, dass er abgezockt wurde. Die Firma habe sein Geld erhalten, sei jetzt aber nicht mehr erreichbar und keine Anlage wurde gebaut. Ich sichte dann die Dokumente des Kunden, etwa Vertrag und Rechnungsbeleg, recherchiere über die Firma und konfrontiere sie mit den Vorwürfen.

Anschliessend beginne ich mit dem Dreh mit Kamera-Equipe, schneide dann mit einer Cutterin den Beitrag und schreibe den Text für den TV-Beitrag.

«Investigativ zu arbeiten bedeutet, hartnäckig zu sein und gegen Widerstände anzukämpfen - über Wochen und Monate.»

Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Ich machte das Lehrerseminar und war dann Lehrer, was aber nie mein Berufswunsch war. Dieser schälte sich erst mit der Zeit heraus: Plötzlich war ich von der Medienwelt fasziniert und begann mit der freien Mitarbeit beim Thuner Tagblatt. Danach machte ich ein Praktikum bei Telebärn, gleichzeitig begann ich mit dem Studium.

Nach Abschluss des Studiums konnte ich fix zu Telebärn gehen. In den folgenden drei Jahren versuchte ich mehrmals, bei SRF einzusteigen, doch einen Job erhielt ich nicht. Erst etwa beim 4. Versuch wurde ich Bern-Korrespondent von SRF TV.

Bald merkte ich, dass mir längere, investigative Recherchen gefallen, und so begann ich vermehrt, investigativ zu arbeiten.

Welche Tipps geben Sie Studierenden?

Wichtig sind Berufserfahrungen als Praktikantin. Hier kann man erste Schritte im Journalismus machen, Kontakte knüpfen und merkt, ob dieser Job tatsächlich passt. Mehrere Praktika machen zu müssen, bevor man eine feste Stelle bekommt, ist leider keine Seltenheit.

Sobald man als Praktikant oder Journalistin im Einsatz steht, gilt es, Interesse und journalistisches Denken zu zeigen und zum Beispiel an Redaktionssitzungen Themeninputs zu machen: Was könnte eine relevante Geschichte sein?

Ich empfehle, sich wenn möglich nicht schon von Beginn weg auf ein Medium zu konzentrieren, sondern divers unterwegs sein: Print, Online, Radio und TV. Und es macht Sinn, mal mit einem Journalisten zu sprechen, wir sind offen.



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