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Tätigkeitsbereich Medien und Journalismus

Medienschaffende erzeugen und vermitteln Informationen für die Öffentlichkeit. Dazu bringen sie neben anderen Ausbildungen auch Hochschulabschlüsse aus den Bereichen Sprache, Technik und Gestaltung mit.

Branchenüberblick

Journalistinnen und Journalisten vermitteln der Öffentlichkeit mittels Wort, Bild und Ton neutrale Informationen über das Zeitgeschehen. Ihre Arbeitsorte sind beispielsweise öffentliche und private Medienunternehmen, Verlagshäuser oder Onlineplattformen. Der Anteil an Angestellten mit Hochschulabschlüssen ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen.

Die Branche ist infolge Digitalisierung und sinkender Werbeeinnahmen von heftigen Restrukturierungen betroffen. Die Zahl der Feststellen hat abgenommen, dafür gibt es immer mehr Freischaffende. Zudem sind neue Arbeitsformen entstanden, z.B. in Newsrooms.

Tätigkeitsfelder

Journalismus gilt nach wie vor als Traumberuf, der Neugier und Leidenschaft erfordert. Zum Alltag gehören jedoch vielen Stunden am Bildschirm, knappe Fristen und unregelmässige Arbeitszeiten. Zudem verwischen, vor allem bei nicht subventionierten Medienunternehmen, zunehmend die Grenzen zwischen den verschiedenen Tätigkeiten. Gefragt sind Mitarbeitende, die Text-/Ton- und Bildbeiträge von A-Z selbst herstellen.

Recherche

Ein wichtiger Bestandteil journalistischer Arbeit ist die Produktion unabhängiger und nachprüfbarer Inhalte für die Öffentlichkeit oder für ein Fachpublikum. Hier gilt es, wichtige von unwichtigen und vor allem richtige von falschen Meldungen zu trennen, was einen kompetenten Umgang mit Nachrichtenquellen bedingt. Für investigative Recherchen ist ein gutes Netzwerk unverzichtbar. Zudem hat der - teilweise automatisierte - Datenjournalismus an Bedeutung gewonnen.

Hilfreich beim Recherchieren sind je nach Ressort neben Ausbildungen in Journalismus auch Kenntnisse aus Studienabschlüsse in Geschichte, Politik- und Sozialwissenschaften. Für das Ordnen und Bereistellen von Dokumenten und Daten sind Fachpersonen aus der Information und Dokumentation sowie aus der IT gefragt.

Redaktion

Die recherchierten Inhalte müssen in passende inhaltliche Einheiten gegossen werden: Die Anforderungen an Beitragslängen und -formen unterscheiden sich je nach Medium: audiovisuell, Online-Format (Webportale und Social-Media) oder, immer seltener, Printprodukt. Unabdingbare Voraussetzung für die Redaktion mündlicher und schriftlicher Medienbeiträge ist sprachliche Stilsicherheit.

Je nach Einzugsgebiet, Kanal und Zielpublikum eines Mediums wirken an den Inhalten neben Journalistinnen und Redaktoren auch Fachpersonen der angewandten Linguistik (Übersetzen, Dolmetschen) mit. In den Unterhaltungsressorts von audiovisuellen Medien sind zudem kreative Berufsgruppen aus Musik, Film, Tanz und Theater tätig.

Gestaltung, technische Produktion

Die vorbereiteten Inhalte müssen ästhetisch und technisch in Form gebracht werden: Grafiker, Audio-, TV- und Online-Produzentinnen bereiten die Inhalte für den Druck, für die Sendung oder für Online-Medien vor. Hier werden gestalterisch und technisch ausgebildete Personen von Kunsthochschulen oder aus dem Medieningenieurwesen eingesetzt.

Management

Um die Informations- und Unterhaltungsbedürfnisse der Öffentlichkeit abdecken zu können, müssen auch Medienhäuser effizient geführt, organisiert und verwaltet werden. Gerade in Zeiten abnehmender Werbemärkte ist betriebswirtschaftliches Know-how unverzichtbar. Da immer weniger Menschen bereit sind, für Informationen zu bezahlen, gewinnt auch Fundraising in diesem Sektor an Bedeutung.

Einstieg

Grundlage für eine Tätigkeit in den Medien können verschiedenste Studienabschlüsse und Fächerkombinationen sein. Wichtig sind in jedem Fall überdurchschnittliche Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten oder Fachkenntnisse in den Bereichen Technik und Design. Neben Hochschulstudiengängen bieten auch Aus- und Weiterbildungen der Berufsbildung Zugänge in die Medienbranche.

Der Einstieg ins Medienschaffen erfolgt häufig über die freie Mitarbeit, Praktika und Volontariate. Gute Voraussetzungen bringen Personen mit, die bereits zu Schul- und Studienzeiten publiziert und in Lokalredaktionen geschnuppert haben. Dagegen ist ein rein theoretischer Abschluss in Medien- und Informationswissenschaften meist nicht ausreichend.



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