Branchenüberblick
Zu diesem Tätigkeitsbereich gehören Archive, Bibliotheken sowie Informations- und Dokumentationsstellen. Er ist, wie die Kommunikationsbranche insgesamt, aufgrund der Digitalisierung nach wie vor im Umbruch. Dabei schafft die Nachfrage nach kompetentem Umgang mit der Informationsflut einerseits interessante Jobperspektiven, andererseits wird in diesem Bereich auch oft gespart.
Mögliche Arbeitsorte sind etwa (historische) Archive und Dokumentationsstellen in öffentlichen Verwaltungen, Medien, Industriebetrieben und Dienstleistungsunternehmen sowie weiteren Organisationen. Dazu kommen wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken oder Schulbibliotheken. Je nach Arbeitsort sind die Beschäftigten auch abends und an Samstagen präsent. Teilzeitarbeit ist verbreitet.
Tätigkeitsfelder
Die Fachpersonen im Tätigkeitsbereich Information und Dokumentation sind spezialisiert auf das Erschliessen, Bewahren und Vermitteln von Information in unterschiedlichsten Formen. Das können gedruckte oder elektronische Texte sein, vom Pressartikel bis zur technischen Dokumentation. Ein wichtiges Arbeitsinstrument bilden hier Datenbanken.
Erschliessen und Katalogisieren
Für ein zeitgemässes Wissensmanagement sind Informationstechnologien unverzichtbar. Informations- und Dokumentationsspezialisten und -spezialistinnen erfassen Daten und Informationen, ordnen sie systematisch zu und machen sie dadurch für Recherchen zugänglich. Ein Teil ihrer Arbeit besteht zudem im Analysieren und Austesten von Wissensmanagementsystemen.
Bewahren und Sichern
Durch die materielle Verschiedenartigkeit der Bestände: von historischen Dokumenten über Bücher bis zu elektronischen Text-, Ton-, Bild- und Datenträgern, ergeben sich unterschiedliche handwerkliche und technische Anforderungen an deren Aufbewahrung und Sicherung. In diesem Bereich sind unter anderem Fachpersonen aus den Richtungen Konservierung-Restaurierung oder Medieningenieurwesen gefragt.
Präsentieren und Vermitteln
Zu den Aufgaben im Tätigkeitsbereich Information und Dokumentation gehört auch das Präsentieren und Vermitteln der analogen und digitalen "Produkte". Für schöne visuelle Präsentationen mit besonderer Beachtung der Kundenfreundlichkeit (Usability) sorgen unter anderem Fachpersonen aus der Visuellen Kommunikation oder aus der Wirtschaftsinformatik.
Vermarkten und Kommunizieren
Die vielfältigen Dienstleistungen im Bereich Information und Dokumentation müssen dem Publikum bekannt gemacht werden. Dazu beschäftigen Archive, Bibliotheken und Dokumentationsstellen spezialisierte Fachpersonen aus den Sprach-, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften (Marketing).
Organisieren und Verwalten
Wie in fast jeder Branche, sind auch bei Archiven, Bibliotheken und Dokumentationsstellen organisatorische und administrative Aufgaben zu erledigen. Für die Bereiche Personalführung, Management, Finanzplanung und Controlling kommen Absolventinnen und Absolventen aus den Wirtschaftsfächern in Frage.
Einstieg
Ausbildungsmöglichkeiten für den Tätigkeitsbereich Information und Dokumentation gibt es auf allen Bildungsstufen: Vom EFZ bis zu FH-Bachelor- und Masterstudiengängen in Informationswissenschaft. Hochschulabsolventinnen und -absolventen knüpfen in der Regel erste Branchenkontakte bereits im Lauf ihres Studiums in Form von Praktika und Volontariaten.
Ebenfalls möglich ist der Einstieg über ein Hochschulstudium und eine zusätzlichen Nachdiplomausbildung (MAS, DAS oder CAS). Da es ein grosses Spektrum spezialisierter Archive, Bibliotheken usw. gibt, stehen diese Weiterbildungen Absolventinnen und Absolventen unterschiedlicher Studienrichtungen offen.
Berufe
Hochschulabsolventinnen und -absolventen arbeiten hier unter anderem in folgenden Berufen oder Funktionen:
- Angewandte Sprachen FH
- Archivar/in
- Computerlinguist/in UNI
- Data Scientist
- Historiker/in UNI
- Informations- und Dokumentationsspezialist/in FH
- Konservator/in Restaurator/in FH
- Kurator/Kuratorin UNI
- Medieningenieur/in FH
- Terminologe/-login
- Wirtschaftsinformatiker/in FH
- Wissenschaftliche/r Bibliothekar/in