Mediennutzung intuitiv und selbsterklärend gestalten
A. M. studiert Informationswissenschaft an der Fachhochschule Graubünden FHGR.
Als Softwareentwickler fühlte sich A. M. vom Studienschwerpunkt "Usability Engineering" angesprochen. Dabei geht es darum, die Interaktion zwischen Mensch und technischem Gerät intuitiv und selbsterklärend zu gestalten. Das System soll genau das machen, was Nutzerinnen und Nutzer brauchen. In der Informationswissenschaft bedeutet dies, dass digitalisierte Informationen möglichst rasch und zielführend abgerufen werden können.
Aus welchem Grund haben Sie sich fürs Studium der Informationswissenschaft entschieden?
Auf der Suche nach einer passenden berufsbegleitenden Ausbildung bot sich das Studium Information Science mit Standort Zürich perfekt an. Ganz besonders der Schwerpunkt Usability Engineering ergänzt meine bisherigen Erfahrungen in der Softwareentwicklung und eröffnet neue berufliche und akademische Perspektiven im Bereich des UX-Engineers oder des Interaktion-Designers.
Ist es möglich neben dem Studium Geld zu verdienen?
Durch meine Berufstätigkeit in einer Softwarefirma war ein berufsbegleitendes Studium eine Grundvoraussetzung. Die Fachhochschule Graubünden ermöglicht durch fixe Termine eine leichte Planung für mich und meinen Arbeitgeber. Das Arbeitspensum würde ich persönlich aber unter 80 Prozent halten. Es zeigte sich in der Vergangenheit, dass Zeit einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Studium ist.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Studium?
Zu Beginn des Studiums war ich sehr positiv vom Austausch zwischen Studierenden und Dozierenden überrascht. Die Diskussionen finden auf Augenhöhe statt und sind stets konstruktiv. Die Vorlesungen sind auch einladend für Diskussionen und Auseinandersetzungen zu den jeweiligen Themengebieten. Dies bleibt bis heute der Grund, warum ich jedem ein Studium empfehlen würde. Auch haben das vertiefte Forschen zu einem Gebiet und das kritische Hinterfragen starken Einfluss auf das Denken im Alltag. Das lässt meiner Meinung nach die Persönlichkeit stark wachsen. Im Verlauf des Studiums zeigte sich auch, dass der Zusammenhalt unter den Kommilitoninnen und Kommilitonen immer weiter zunahm. Berufsbegleitend Studierende finden sich alle in derselben auslastenden Situation, was zu einem starken Miteinander führte.
Was sind die negativen Punkte an Ihrem Studium?
Für einen berufsbegleitend Studierenden ist Zeit die wichtigste Ressource. Hier muss jede und jeder für sich entscheiden, an welcher Stelle Abstriche gemacht werden müssen. Vertiefte Auseinandersetzungen zu spannenden Themengebieten ausserhalb des Studiums sind kaum möglich. In Zeiten von Prüfungen und Forschungsarbeiten kommen Hobbys und Freunde deutlich zu kurz.
Wie wichtig ist der Matura-Schwerpunkt/die Richtung der Berufsmaturität zum Erfolg in Ihrem Studium?
Das Studium der Informationswissenschaft ist sowohl thematisch als auch methodisch eng verbunden mit der Archiv- und Bibliothekswissenschaft, der Informatik und der Wirtschaftsforschung. Wenn in diesen Gebieten bereits Erfahrungen gesammelt werden konnten, trägt das klar zum Studienerfolg bei. Sie sind aber absolut keine Voraussetzung.
Haben Sie bereits Projekte für die Zeit nach Ihrem Bachelor?
Für den Master kann ich mir unter anderem auch ein Vollzeitstudium ausserhalb der Schweiz vorstellen. Die Möglichkeit mich zwei Jahre in einem Themengebiet zu vertiefen und zu forschen, stelle ich mir als spannende Abwechslung und auch als Mehrwert für meinen späteren Berufsweg vor.
Können Sie zukünftigen Studierenden Tipps geben für die Studienwahl?
Ich denke, man sollte die Studienrichtung eingrenzen, anhand der Gebiete, die einen interessieren. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass ein Erststudium keine finale Entscheidung für die spätere Berufswahl sein muss, sondern auch Eintritt in die akademische Welt ist und die Spezialisierung in einem späteren Studium oder dem Master stattfinden kann. Das Wichtigste ist aber, dass man dabei Spass und Freude hat.