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Arbeitsmarkt: Chemie, Pharma, Biotechnologie

Übersicht und Entwicklung der Branche aus der Sicht eines Vertreters der Pharmaindustrie.

Auch in Zukunft attraktive Arbeitsplätze


©  Peter Gehler

Einschätzungen über die Herausforderungen und Chancen der Branche von Peter Gehler, Vertreter der Pharmaindustrie im Vorstand von economie-suisse und Vorstandsmitglied im Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Science "scienceindustries".

©  Peter Gehler

Wie sieht die Situation in der Pharmabranche aus?

Pharmaunternehmen sind beliebte Lehrbetriebe und auch für ausgebildete Fachleute in vielen unterschiedlichen Bereichen äusserst attraktiv. Aus Sicht Pharmaindustrie haben wir vor allem auf Tertiärstufe (Universität, Fachhochschule, höhere Berufsbildung) grosse Lücken. Der Bedarf der Unternehmen ist grösser als die Zahl der Abgänger. Die internationale Ausrichtung der Unternehmen mit zahlreichen Tochterunternehmen in den verschiedensten Ländern macht die Pharmaindustrie zu einer sehr interessanten Branche.

«Die Pharmaindustrie wird in der Schweiz auch in Zukunft attraktive Arbeitsplätze anbieten.»

Welche Kompetenzen sind auf dem Arbeitsmarkt besonders gesucht?

Die Digitalisierung verändert die Berufsbilder und damit die Anforderungen an die Mitarbeitenden laufend. Zudem ist Compliance – das heisst das strikte Einhalten der Regeln – nach wie vor absolute Voraussetzung für eine Tätigkeit in Unternehmen der Pharmabranche. Die Pharmaindustrie ist stark international aufgestellt, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit, Digitalisierung und Fremdsprachenkenntnisse eine Selbstverständlichkeit darstellen. Mitarbeitende sollten Fremdsprachen beherrschen, insbesondere Englisch, und in der Lage sein, über die kulturellen Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Dies macht die Arbeitsplätze in der Pharmaindustrie attraktiv. Jedoch fordert dies auch eine gewisse Flexibilität ein, beispielsweise durch den Wechsel des Wohnortes.

Wo werden die Arbeitsplätze in den kommenden Jahren geschaffen werden?

Die Pharmaindustrie wird in der Schweiz auch in Zukunft attraktive Arbeitsplätze anbieten. Allerdings hängt die Entwicklung auch vom Zugang zum gemeinsamen Markt mit der EU ab. Sollten diesbezüglich zusätzliche Schwierigkeiten und Auflagen auf die Arbeitgeber zukommen, besteht die Gefahr, dass Arbeitsplätze ins Ausland verschoben werden. Zudem stellt der Fachkräftemangel ein grosses Problem dar, vor allem für die produzierenden Unternehmen. Die Schweizer Pharmaindustrie beschäftigt bereits jetzt sehr viele Grenzgängerinnen oder ausländische Mitarbeitende, die für ihre Arbeit in die Schweiz ziehen. Trotz diesen Bemühungen ist es sehr anspruchsvoll, gute und qualifizierte Mitarbeitende zu finden.



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