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Musik: Studium selbst erlebt

Wie erfolgt die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Der Schwerpunkt ist immer das eigene Instrument

M. H. studiert Musik im 6. Semester Bachelor an der Hochschule der Künste Bern HKB.

Wieso haben Sie sich für Ihr Studienfach entschieden?

Die Musik war schon seit vielen Jahren ein wichtiger Teil von mir; mit sieben Jahren hatte ich mit Klavier angefangen, und ich wollte mich weiterentwickeln.

Wie haben Sie sich auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet?

In der Regel absolviert man vor der Aufnahmeprüfung an die Hochschule einen einjährigen Vorkurs. Ich absolvierte den Vorkurs parallel zum Gymnasium.

Was sollte man für dieses Studium mitbringen?

Freude an der Musik und ein gewisses musikalisches Niveau. Dazu Neugier und Offenheit.

Womit beschäftigen Sie sich gerade?

Schwerpunkte werden erst im Masterstudium gesetzt. Im Bachelor haben wir unterschiedlichste Fächer wie Gehörbildung, Komposition und Kurse über Musiksoftwares. Das Hauptfach oder der Schwerpunkt ist dabei immer das eigene Instrument.

Wie würden Sie das, was Sie in Ihrem Fach tun, einem Laien erklären?

Im Zentrum steht die persönliche Weiterentwicklung auf dem Instrument – in meinem Fall dem Klavier. Neben dem Einzelunterricht befassen wir uns mit allen möglichen Aspekten von Musik und versuchen, das Gelernte beim Musikmachen in Ensembles in die Praxis umzusetzen.

Wie lernen und arbeiten Sie?

Zum grössten Teil im Selbststudium. Es gibt wenige Präsenzstunden und umso mehr Übungsmaterial. Die Inputs aus dem Unterricht übe ich zu Hause oder im Übungsraum. Gruppenunterricht, etwa in Ensembles, gibt es natürlich auch.

Wie sieht ein typischer Studientag aus?

Nach einer Einzelstunde auf dem Instrument folgt ein Workshop (Ensembleunterricht in der Gruppe), dann eine Theoriestunde in Harmonielehre. Und in der restlichen Zeit heisst es üben, üben, üben!

Können Sie uns etwas über ihre Bachelor-Arbeit erzählen?

In meiner Bachelor-Arbeit untersuche ich Kompositionen und Improvisationen des Jazzpianisten Aaron Parks. Das Interessante dabei ist, wie Parks die Elemente Komposition und Improvisation miteinander verbindet.

Konnten Sie Ihr Wissen schon praktisch umsetzen?

Ja, in den Workshop-Konzerten, die regelmässig von der Schule organisiert werden. Dazu kommen die Auftritte im Rahmen der eigenen Projekte. Ausserdem haben wir an der HKB eine Agentur, bei der Musiker und Musikerinnen für Anlässe gebucht werden können.

Haben Sie sich Überlegungen zu Ihrer Berufstätigkeit nach Studienabschluss gemacht?

Ich möchte als Musiker international tätig sein – mit meinen eigenen Projekten sowie als Sideman in den Projekten anderer.

Haben Sie Tipps an künftige Kolleginnen und Kollegen?

Ohne Freude an der Musik und Leidenschaft für die Musik geht es nicht. Und man sollte offen und interessiert sein, jeden Tag Neues zu lernen.



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