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Porträt: Labortechnik

Eine naturwissenschaftliche Labortechnikerin HFP und Berufsbildnerin stellt ihre Tätigkeiten vor.

Kampf gegen multiresistente Bakterien

Flavia Zuber, naturwissenschaftliche Labortechnikerin HFP und Berufsbildnerin

Flavia Zuber steht am Labortisch
© Empa
Flavia Zuber steht am Labortisch

© Empa

Berufslaufbahn

AlterTätigkeit/Ausbildung
19Eidg. Fähigkeitszeugnis als Laborantin EFZ, Fachrichtung Biologie: Empa St. Gallen
19Tätigkeit als Laborantin: Labor Biointerfaces, Empa St. Gallen
27Eidg. Diplom als naturwissenschaftliche Labortechnikerin HFP: Allgemeine Berufsfachschule Zürich
27Tätigkeit als naturwissenschaftliche Labortechnikerin: Labor Biointerfaces, Empa St. Gallen

Warum haben Sie sich für einen Beruf in den Naturwissenschaften entschieden?

Ich hatte immer schon ein grosses Interesse an Biologie. Ursprünglich wollte ich Pflegefachfrau werden, da mich die Abläufe im Körper interessierten. Als ich in diversen Berufen schnupperte, faszinierte mich das Labor, weil man dort Techniken erforscht und anwendet, um den Körper zu heilen. So absolvierte ich die berufliche Grundbildung als Laborantin EFZ, Fachrichtung Biologie, bei der Empa. Ursprünglich war die Empa die eidg. Material und Prüfungsanstalt. Heute steht der Name für ein interdisziplinäres Forschungsinstitut als Teil des ETH-Bereichs. Die Materialprüfungen führen nun weitgehend private Labors durch.

«Meistens führe ich zwei bis drei Versuche parallel durch.»

Welches sind Ihre Aufgaben?

Ich arbeite in nationalen und EU-weiten Projekten mit. Zum Beispiel geht es darum, Oberflächen für Implantate zu entwickeln, auf denen sich multiresistente, sogenannte pathogene Bakterien nicht ansiedeln können. Es muss schnell eine Lösung gefunden werden, sonst wird es mehr davon Betroffene als Krebskranke geben. Bevor ich einen Versuch starte, plane ich das Vorgehen und stelle alles Material sowie den Erreger bereit. Dann führe ich den Versuch durch und werte ihn aus: Kolonien zählen, Lebendigkeit der Organismen prüfen usw. Die Ergebnisse erfasse ich im Laborjournal. Daraus erstelle ich für meine Vorgesetzte und die beteiligten Wirtschaftspartner eine Power-Point-Präsentation und mache einen Vorschlag für das weitere Vorgehen. Ein Versuch dauert in der Regel eine Woche und meistens führe ich zwei bis drei Versuche parallel durch. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Ausbildung der Lernenden im Labor, für die ich die Verantwortung trage.

Was braucht es, um in Ihrem Beruf erfolgreich zu sein?

Es braucht Neugier und Durchhaltevermögen, denn es kann frustrierend sein, wenn mehrere Versuche hintereinander nicht die gewünschten Resultate bringen. Man muss sorgfältig und genau arbeiten und über vernetztes Denken und Teamfähigkeit verfügen. Der Weg über eine Berufslehre und eine höhere Berufsausbildung ist ideal für Menschen, die gerne technisch arbeiten. Dagegen führt der Weg über das Gymnasium und ein naturwissenschaftliches Studium heute vermehrt zu administrativen und planerischen Tätigkeiten ausserhalb des Labors.

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