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Elektrotechnik, Informationstechnologie: Studium selbst erlebt

Wie erfolgte die Studienwahl? Wie wird dieses Fach vermittelt? Ein Einblick in den Hochschul-Alltag

Mein Ziel ist ein Job, der mir Freude macht

S.B. studiert Elektrotechnik im 2. Semester Master an der ETH Zürich.

Mir gefällt die Atmosphäre unter den Studierenden an der ETH sehr. Der Zusammenhalt ist gut, man hilft sich gegenseitig und negatives Konkurrenzdenken gibt es trotz Leistungsdruck wenig. Es bestehen zudem viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ich persönlich nutze beispielsweise regelmässig das Sportangebot des Akademischen Sportverbands und spiele in einer Studentengruppe Theater.

Ich geniesse die grosse Freiheit, in meinem Masterstudium keine vorgeschriebenen Fächer zu haben. Daher konnte ich meine Vorlesungen nach meinen Interessen zusammenstellen. Ich habe meine Schwerpunkte auf die Bereiche Kommunikation, Computer und Netzwerke sowie Data Science gelegt. Am Elektrotechnik-Studium gefällt mir zudem, dass es so interdisziplinär ist. Man hat Vorlesungen in Mathematik, Physik, Informatik, Elektronik und Mechanik. Ich lerne die Grundlagen in verschiedenen Fachgebieten, welche ich dann als angehender Elektroingenieur kombinieren kann.

Viel Freiheit im Masterstudium

Der Schlüssel für ein erfolgreiches und stressfreies Studium liegt in der Selbstorganisation und in der Selbstdisziplin. Verpflichtend sind an der ETH nur Prüfungen und Abgabetermine für Arbeiten. Ich persönlich schätze die Möglichkeit, meine Zeit während des Studiums fast komplett frei einzuteilen sehr, da es mir Freiheiten gibt, die ich später im Berufsleben wohl nicht mehr haben werde. Neben dem Studium finde ich so noch genügend Zeit für Sport, Hobbys und Freunde, und damit den nötigen Ausgleich zum stark kopflastigen Studium. Einem Nebenerwerb nachzugehen ist jedoch während den ersten beiden Studienjahren nicht zu empfehlen, danach ist es eher möglich. Ich selbst arbeite seit dem fünften Semester etwa 10 – 20 Prozent in einem Nebenjob, ohne überlastet zu sein.

Nach dem Studium würde ich mich vor allem eine Arbeitsstelle im Bereich Forschung und Entwicklung interessieren. Mein wichtigstes Ziel für mein Berufsleben ist aber, einen Job auszuüben, welcher mir Freude macht. Wenn ich in zehn Jahren zurückblicke, möchte ich auf technische Innovationen schauen können, die ich massgeblich mitentwickelt habe. Ein Traum von mir wäre, kurz nach Studienabschluss ein Start-up zu gründen und damit erfolgreich zu sein.

Besonders gefallen mir die Projektarbeiten

R.A. studiert Elektro- und Informationstechnik im 6. Semester Bachelor an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

Im Studium gefallen mir besonders die Projektarbeiten, bei welchen wir innovativ sein können, um geeignete Lösungen zu finden. Durch den Mix aus Kreativität und breitem Wissen entstehen die spannendsten Ideen. Speziell interessant finde ich auch Module wie Microcontroller oder Embedded Systems, wo die Funktionsweise eines Smartphones bis auf die Hardware erklärt wird. Dies ermöglicht mir, alltägliche Dinge von Grund auf zu Verstehen.

Besonders zu Beginn des Studiums, bei der Vermittlung der Grundlagen, ist Biss gefragt; es braucht Durchhaltevermögen. Ein Teil Fächer ist anspruchsvoll und kann nur mit viel Fleiss und genügender Motivation bestanden werden.  Der Studienalltag ist zudem sehr vielseitig: Man rennt von der einen Vorlesung zur nächsten und muss dabei den Überblick behalten und sich gut organisieren. 

Ein typischer Tag beginnt mit Vorlesungen morgens um acht Uhr und kann bis spät abends dauern, mit längeren Mittagspausen dazwischen. Eine normale Woche beinhaltet drei bis vier Tage effektive Unterrichtszeit. Der fünfte Tag kann zum Lernen und Vorbereiten genutzt werden. Es gibt jedoch auch intensivere Phasen, wo zusätzlich am Wochenende Zeit aufgewendet werden muss. 

Ich bin momentan an der Entscheidung, ob ich den Master absolvieren soll oder direkt in die Berufswelt einsteigen will. Die Arbeitslage ist gegenwärtig sehr gut, eine Stelle zu bekommen ist nicht sehr schwierig. Sehr gerne möchte ich einen Beruf ausüben, bei dem ich die Freiheit habe, meine eigenen Ideen umzusetzen. Damit möchte ich die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich könnte mir vorstellen, bei der Entwicklung und dem Testen von Elektroautos mitzuhelfen. Oder erneuerbare Energiequellen besser in das Stromnetz einzugliedern und dadurch zu fördern.



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