Bei der Studienwahl von Praktika profitieren
A. D. studiert Bauingenieurwissenschaften im 6. Semester an der ETH Zürich.
"Bei der Studienwahl interessierte ich mich ursprünglich für die Architektur. In den verschiedenen Informationsveranstaltungen stellte ich jedoch bald fest, dass es nicht das ist, was ich will. Am Infotag der ETH haben mich die Bauingenieurwissenschaften am meisten gepackt. Mein Praktikum in einem Ingenieurbüro nach dem Gymnasium bestätigte mich in meinen Absichten.
Ich bin immer noch von der Wahl meines Studiums überzeugt, denn es gefällt mir immer besser. Zukünftigen Studierenden rate ich, bei der Studienwahl sowohl Schnuppertage und Praktika in Betrieben zu machen als auch Informationsveranstaltungen an den Hochschulen zu besuchen.
Anfangs Studium hielt sich mein Arbeitsaufwand unter dem Semester in Grenzen. Da habe ich praktisch nur die Vorlesungen und Übungen besucht. Von Semester zu Semester wurde der Aufwand grösser. Im 5. Semester, bisher sicher das intensivste, habe ich wöchentlich durchschnittlich 40 bis 45 Stunden für das Studium aufgewendet, inklusiv Vorlesungen und Übungen. Die Übungsstunden erachte ich als sehr hilfreich und nützlich. In Gruppen von 15 bis 20 Studierenden werden die wichtigsten theoretischen Inhalte der Vorlesung wiederholt und dazu Beispielaufgaben gelöst.
An den Bauingenieurwissenschaften gefällt mir besonders, dass auf die Berechnungen und das Projekt ein physisches Resultat folgt. Leider sind viele kreative Konstruktionslösungen hinter der Fassade beziehungsweise dem Design des Bauwerks nicht mehr sichtbar."
Enger Bezug zur Praxis durch Projektarbeiten
R. D. studiert Engineering, Profil Civil Engineering, im 2. Semester Master an der OST - Ostschweizer Fachhochschule.
"Ich bin nach wie vor zu 100 Prozent von meiner Studienwahl überzeugt. Der Bau hat mich bereits als Kind interessiert. Nach der Berufslehre als Zeichner wollte ich noch etwas Weiteres lernen. Es standen die Optionen Architektur oder Bauingenieurwesen im Raum. Ich entschied mich für das Bauingenieurwesen, weil ich seit jeher mehr Interesse für die technische Seite des Bauens mitbrachte.
Die Berufslehre hat mir viel Fachwissen auf den Weg mitgegeben, das ich im Bachelorstudium eins zu eins anwenden konnte und mir nicht erst aneignen musste. Ausserdem hilft der praktische Ansatz aus der Berufslehre, gewisse Themen im Studium einordnen zu können, wenn der grosse Überblick zu Beginn noch fehlt. Die technische Berufsmaturitätsschule hat mir die für das Studium essenziellen naturwissenschaftlichen Grundlagen und Werkzeuge vermittelt.
Unterdessen bin ich im 2. Semester des Masterstudiengangs Civil Engineering (Bauingenieurwesen) mit Schwerpunkt Konstruktiver Ingenieurbau und Bauwerkserhaltung. Durch die vielen Projektarbeiten, die teilweise in Zusammenarbeit mit einem Industriepartner durchgeführt werden, entsteht ein grosser Bezug zur Praxis. Mir gefallen die Projektarbeiten, bei denen man genügend Zeit hat, sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Das gibt mir die Möglichkeit, das in den Vorlesungen Gelernte an einem praktischen Beispiel vertieft anzuwenden. Klar, ohne theoretische Grundlagen geht nichts, diese stehen jedoch vor allem im Bachelorstudium im Vordergrund."