Forschung
Als ausgebildeter Optometrist und Study Coordinator arbeitet Nils Schärer in der Studienkoordination für die Augenklinik Basel / Institute of Molecular and Clinical Ophtalmology Basel IOB.
"Klinische Forschung an der Augenklinik koordinieren"
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
22 | Lehrabschluss Augenoptiker EFZ: Optiker Reiniger, Reinach BL |
26 | Bachelor in Optometrie: Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten SO |
26 | Optometrist: Optiker Reiniger, Reinach, BL |
28 | Study Nurse (Studienkoordination der Augenklinik Basel): IOB / Clinical Trial Center, Basel |
30 | CAS Study Coordinator: Universität Basel, Basel |
32 | CAS II Clinical Research: Universität Basel, Basel |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Ich arbeite in der Studienkoordination des Augenspitals Basel als Studienkoordinator und Study Nurse, also Mitbetreuer von klinischen Studien. Die beiden Funktionen laufen Hand in Hand: Während der Planung ist man Koordinator und während der Durchführung mit Patientinnen und Patienten ist man Study Nurse.
Die Planungsphase besteht vorwiegend aus Büroarbeit: Studienanfrage – meist aus der Industrie ¬, Machbarkeitsanalyse, Budgeterstellung, Vertragsverhandlungen und Zertifizierung von Geräten und Untersuchenden.
«Es geht darum, klinische Forschung professionell und patientenorientiert zu organisieren.»
Die Durchführung der Messungen oder -untersuchungen findet an den Geräten mit den Teilnehmenden statt. Diese müssen zuerst in Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft gefunden werden. Wir führen Beobachtungsstudien durch, um neue Erkenntnisse über Augenkrankheiten zu gewinnen und haben auch schon Studien für ein neues Medizingerät erstellt. Die aufwändigsten Studien sind dabei Interventionsstudien mit neuen Medikamenten, darunter auch Gentherapien.
Zu meinen Arbeiten gehört auch die Koordination einer neuen Behandlung. Dabei stehe ich in Kontakt mit einer externen Pharmafirma, der Spital-Apotheke, der Klinikkoordination, den Operierenden und dem Operationspersonal sowie dem Pflegeteam in der Tagesklinik.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Der Berufseinstieg als Optometrist in einem Optikerbetrieb war für mich der logische erste Schritt nach dem Studium. Durch eine Kollegin kam ich zum Stellenangebot meiner jetzigen Stelle. Ich wusste damals noch nicht, was man in der Studienkoordination der Augenklinik macht, sondern nur, dass ich als Optometrist dafür geeignet wäre. Zu Beginn wurde ich von meiner Arbeitskollegin und vom Departement Klinische Forschung der Universität Basel eingearbeitet. Es folgte bald der Kurs in Good Clinical Practice, wo ich in kurzer Zeit viel lernte. Es ist ein «learning by doing and observing». Dank vieler e-Learnings konnte ich mich in die Arbeit als Studienkoordinator einarbeiten.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Beim Berufseinstieg hilft ein gutes Grundwissen in Ophthalmologie (Augenheilkunde). Es hilft auch, wenn man Dinge anpacken kann und gut ist im Organisieren, Planen und Durchführen. Wer in der Klinischen Forschung arbeiten möchte, muss sich bewusst sein: Man arbeitet viel im Büro, muss pingelig sein und alles dokumentieren können. Die Klinische Forschung ist lernbar, wenn man offen für Neues ist. Auch arbeitet man häufig mit kranken Menschen oder in meinem Fall mit Personen, die blind werden könnten. Es braucht also ein gewisses Verständnis dafür.
Augenklinik
Optometristin in einer Augenklinik: Noëmi Walder
«Durch meinen Beruf habe ich eine Verantwortung erhalten, die mich jeden Tag aufs Neue positiv herausfordert.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit |
2021 bis heute | Optometristin in einer Augenlaser Klinik (YouSeeBasel AG), 100% |
2018 - 2021 | Optometristin in einem Augenoptikerbetrieb (Messner Optik GmbH), 70% |
2014 - 2020 | Optometristin und Administrationshilfe im Optometriezentrum in Basel, 10-20% |
2018 - 2019 | Praxisjahr in der Vista Klinik in Binningen, 20% |
2015 - 2018 | Optiometrie-Studium an der FHNW in Olten |
2014 - 2018 | Augenoptikerin und angehende Optometristin im Visilab in Basel, Ferien und Ausfallshilfe |
2014 - 2015 | Berufsmatura Gesundheit und Soziales in Münchenstein BL |
2010 - 2014 | Lehre als Augenoptikerin EFZ |
Jetzige Tätigkeit
Ich arbeite als Optometristin in einer Augenlaserklinik; dabei bin ich im Büro, im Operationssaal und im Untersuchungszimmer tätig. Meine Hauptaufgaben sind die optometrische Augenprüfung sowie die Planung der Augenlaseroperation. Zur Augenprüfung gehört das Ermitteln der genauen Sehstärke und Korrektur, das Prüfen des vorderen und hinteren Augenanschnitts, das Messen des Augendrucks und das Ermitteln der Interessen der Patientin. Letzteres bedeutet herauszufinden, wie ihr Alltag aussieht und was ihr dort wichtig ist.
Ich arbeite eng mit dem Augenarzt zusammen und mache eigenständig die Voruntersuchungen und Nachkontrollen bei den Patienten, die sich gerne die Augen lasern lassen möchten. Ich entscheide, ob es überhaupt möglich ist, die Augen zu lasern und welche Operationstechnik dafür verwendet werden kann.
Zusätzlich gehören die Koordination der Patiententermine zu meinen Aufgaben sowie das Bestellwesen und die Dokumentation der Medikamente. Die abwechslungsreiche und interessante Arbeit mit den Patientinnen bereitet mir grosse Freude. Durch meinen Beruf habe ich eine Verantwortung erhalten, die mich jeden Tag aufs Neue positiv herausfordert.
Berufseinstieg
In den Beruf eingestiegen bin ich mit der Lehre als Augenoptikerin mit Berufsmatura und mit dem Praxisjahr in der Vista Klinik nach meinem Optometrie-Studium. Das Studium war nicht einfach, jedoch konnte ich es mit viel Biss bestehen und bin froh, dass ich es geschafft habe. Der Berufseinstieg hat bei mir gut geklappt, weil ich während des Studiums gejobbt und verschiedene Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen gesammelt habe.
Da ich das im Studium Erlernte in die Tat umsetzten wollte, habe ich mich bei verschiedenen Kliniken beworben und bin schliesslich auf meine heutige Stelle gestossen.
Tipps
Das Studium an der FHNW bereitet angehende Optometristinnen gut auf den kommenden Arbeitsalltag vor. Es ist ein guter Einstieg, weil man das fachliche «Know-How» lernt und auch die nötigen praktischen Fähigkeiten erlangt. Meine persönliche Empfehlung ist es, auch nach dem Studium am Ball zu bleiben und das Erlernte bei einer Arbeitsstelle in die Tat umzusetzen, dann wird der Berufseinstieg gelingen.