Pfarrer in einer reformierten Kirchgemeinde
Seit seinem Studienabschluss in Theologie begleitet David Kneubühler als Pfarrer und Gefängnisseelsorger Menschen in allen Lebenslagen.
«In einer Gemeinschaft schaffen Beziehungen Sinn.»
Laufbahn
Alter/Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
19 | Gymnasiale Maturität: Gymnasium Biel-Seeland, Biel (BE) |
22 | Bachelor in evangelischer Theologie: Universitäten Lausanne, Genf und Neuenburg (AZUR Dreieck) |
22 | Teilzeit-Verkäufer: Delirium Ludens GmbH in Biel/Bienne (BE) |
25 | Master in evangelischer Theologie: Universität Bern |
25 | Lernvikariat: Kirchgemeinde Grandval (BE) |
26 | Reformierter Pfarrer: Kirchgemeinde Corgémont-Cortébert (BE) und Kirchgemeindeverband der Region Erguël (BE) |
33 | Gefängnisseelsorger im Bereich Ausschaffungshaft: Regionalgefängnis Moutier (BE) |
35 | Reformierter Pfarrer, Co-Leiter Projekt «Sorgende Gemeinschaft» (Caring Communities) und eingebunden in die Solidarische Kirche (Diakonie und Seelsorge), Kirchgemeinde Biel (BE) |
Wie sieht Ihre aktuelle Tätigkeit aus?
Zu meinen Aufgaben als Gemeindepfarrer gehören Gottesdienste und Seelsorge. Seelsorge bedeutet, dass ich den Mitgliedern der Kirchgemeinde anbiete, sich mit mir zu treffen, ein Gespräch zu erleben, in dem sie gehört und unterstützt werden.
Ich habe mit Menschen in allen Lebenssituationen zu tun, von Kindern bis zu alten Menschen, mit Sterbenden ebenso wie mit Paaren, die eine Hochzeit vorbereiten.
«Wir möchten die Bedürfnisse von Menschen erfassen, die schwer erreichbar sind.»
Ausserdem bin ich Co-Leiter eines Projekts «Sorgende Gemeinschaft» (Caring Communities) im Bereich der Freiwilligenarbeit. Wir erfassen die Bedürfnisse von Menschen in der Stadt, die schwer erreichbar sind.
Wie verlief Ihr Berufseinstieg?
Ein Jahr vor meinem Studienabschluss war nur eine einzige Stelle frei, und zwar in einer Kirchgemeinde, die ich aus der Schulzeit kannte. Auf eine Empfehlung hin rief ich dort an. Der Kirchgemeindepräsident lud mich kurzfristig ein, worauf ich in Rekordzeit meine Bewerbungsunterlagen erstellte.
Im Vorstellungsgespräch kamen Beispiele aus der Praxis zur Sprache, etwa: Wie reagiere ich, wenn immer weniger Menschen den Sonntagsgottesdienst besuchen? Mein Vorschlag war, die Bedürfnisse der Gemeindemitglieder zu erfassen und einen geeigneteren Zeitpunkt für den Gottesdienst zu finden.
Den Berufseinstieg in einer vertrauten Umgebung zu machen, wo ich einige Menschen schon kannte, empfand ich als Vorteil.
Welche Tipps geben Sie Studierenden?
Ich lege Studierenden nahe, jederzeit kirchliche Erfahrungen sammeln, Gottesdienste besuchen und Fragen stellen. Ich habe als Freiwilliger bei verschiedenen Aufgaben und in kirchlichen Kommissionen mitgearbeitet.
Bei der Studienwahl empfehle ich, die Studiengänge auch sprachübergreifend zu vergleichen. Eine Besonderheit der Berner Ausbildung ist das praktische Semester, während dem Studierende eine Pfarrperson begleiten. Für mich war das ein Grund, das Studium auf Deutsch fortzusetzen. Das war eine Herausforderung und zugleich eine Chance.
Im Pfarramt gibt es Situationen, die mit Druck und Stress verbunden sind. Da ist es hilfreich, rechtzeitig für Unterstützung und Begleitung zu sorgen, zum Beispiel in Form einer Psychotherapie.
Erwachsenenbildnerin und Erzählerin
Monika Egger ist Theologin und hat eine eigene Firma gegründet.
"Hilfreich für den Einstieg sind Kontakte aus dem Studium oder anderen Engagements."
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Monika Egger, © Monika Egger
«Für die Zeit nach dem Studium habe ich mir mit Absicht keine 100-Prozent-Stelle gesucht, um an verschiedenen Orten Erfahrungen zu sammeln und zusätzlich Zeit zu haben für kleinere Engagements.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
seit 2019 | teilselbstständig in der Erwachsenenbildung, Lehrmittelentwicklung sowie Erzählauftritte |
seit 2005 | Dozentin für biblisches Hebräisch an der theologischen Fakultät der Universität Luzern |
2014-2018 | Leiterin der Fachstelle Katechese – Medien, Aarau |
2010-2014 | Fachmitarbeiterin auf der Fachstelle Katechese – Medien, Aarau |
2011-2012 | Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Zürich |
2011 | Dr. Theol., Theologische Fakultät der Universität Luzern |
2005-2010 | Wissenschaftliche Assistentin für Exegese des Alten Testaments, Theologische Faktultät der Universität Luzern; Promotionsstudium |
2005 | Master of Theology |
1998-2000 | Primarlehrerin im Kanton St.Gallen |
Jetzige Tätigkeit
2019 habe ich meine eigene Firma gegründet: matmoni – märli und mehr. Seither bin ich teilselbstständig und mit Themen rund um Märchen, Erzählkunst und Theologie lehrend, schreibend und erzählend in der ganzen Schweiz unterwegs. Daneben unterrichte ich je eine Gruppe Präsenz- und Fernstudierende der theologischen Fakultät der Universität Luzern in biblischem Hebräisch.
Dazu kommen einige wichtige ehrenamtliche Tätigkeiten, wie etwa die im Redaktionsteam der feministisch-theologischen Zeitschrift FAMA oder das Engagement im Verein BibelErz.
Berufseinstieg
Zuerst war ich Primarlehrerin. Ein schöner Beruf – aber ich wollte noch mehr für den Kopf und habe mich für das Theologiestudium entschieden. Ein spannendes, extrem vielseitiges Studium, das ich nach fünf Jahren abschloss. Das Glück war mir hold und just auf Studienabschluss wurde eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Luzern frei – so habe ich während weiteren fünf Jahren an der Uni gearbeitet und dabei meine Doktorarbeit im Fach Exegese des Alten Testaments (also: Bibelwissenschaft) geschrieben.
Als Assistentin habe ich die Vorlesungen und Seminare der Professorin für Exegese des Alten Testaments mitvorbereitet und habe für meine Chefin Literaturrecherchen und Korrekturarbeiten übernommen. Hauptarbeit war aber die eigene Forschung. Ausserdem habe ich an der Uni regelmässig den Sprachkurs Bibelhebräisch und das Proseminar zur Einführung in die Methoden der Bibelwissenschaft geleitet.
Nach Abschluss des Doktorats konnte ich als Fachmitarbeiterin auf der Fachstelle Katechese – Medien in Aarau meine Erfahrungen als Lehrerin und mein theologisches Wissen kombinieren und in Aus- und Weiterbildungskursen für katechetisch Tätige / Religionslehrpersonen weitergeben. Hierbei waren meine Erstausbildung und Berufserfahrung natürlich von grossem Vorteil.
Tipps
Für die Zeit nach dem Studium habe ich mir mit Absicht keine 100% Stelle gesucht, um an verschiedenen Orten Erfahrungen zu sammeln und zusätzlich Zeit zu haben für kleinere Engagements. Hilfreich sind sicher auch Kontakte, die während der Studienzeit durch die Mitgliedschaft in Vereinen oder anderen spezifischen Gruppierungen entstehen.