Theologe, Pfarrer in einer Kirchgemeinde
Michael Wiesmann arbeitet als Gemeindepfarrer.
"Ich sehe einen effektiven Sinn in meiner Tätigkeit."
«Zu meinen pfarramtlichen Pflichten gehört die Begleitung der Gemeindeglieder von der Taufe bis zur Beerdigung.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
2018-heute | Gemeindepfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Furttal |
2009-2018 | Gemeindepfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Uetikon am See |
2015-2017 | Leitender Seelsorger im Bundesasylzentrum Gubel, Menzingen |
2011-2015 | Gefängnisseelsorger in diversen Gefängnissen in den Kantonen Zürich und Zug |
2009-2011 | Praktikant Seelsorge im Straf- und Massnahmenvollzug, MZU Uitikon Waldegg |
2008-2009 | Vikariat (praktisches Lehrjahr) in der ref. Kirchgemeinde Pfäffikon ZH |
2008 | lic. Theol. UZH (Master of Arts in Theologie) |
2003-2009 | Jugend- und Familienarbeiter in zwei Stadtzürcher Kirchgemeinden (Teilzeit) |
2003-2009 | Theologie-Studium an der theologische Fakultät der Universität Zürich |
Jetzige Tätigkeit
Seit rund zwei Jahren arbeite ich zu 100% als Gemeindepfarrer in einer damals frisch fusionierten Gemeinde mit gut 7000 Mitgliedern im Zürcher Unterland. Zu meinen Pflichten als Pfarrer gehört die Begleitung der Gemeindeglieder von der Taufe bis zur Beerdigung - also vom Kleinkind über Jugendliche und junge Erwachsene, Singles und Familien, Berufstätige, Pensionierte und ältere Menschen bis hin zu Sterbenden. Dazu arbeite ich in einem Team mit vier Pfarrkolleginnen, Sozialdiakonen, Katechetinnen und diversen weiteren Mitarbeitenden. Pfarrpersonen und Kirchenpflege sind dabei als gewählte Instanzen gemeinsam für die Leitung der örtlichen Kirchgemeinde zuständig.
Meine aktuelle Hauptaufgabe innerhalb der Gemeinde liegt nebst Gottesdienst und seelsorgerlicher Begleitung aller Altersgruppen im Bereich Jugend und junge Erwachsene: Jugendgottesdienste, Konfirmanden-Unterricht, Lager und Weekends, welche meine Kolleginnnen und Kollegen in der Gemeinde und ich oft auch zusammen mit Freiwilligen vorbereiten und durchführen. Bei der Gestaltung liegt unser Hauptaugenmerk meist darauf, aktuelle Fragen rund um Gott und die Welt, Glaube und Religion, Kirche und Gesellschaft lebensnah und verständlich zu thematisieren und einen offenen Dialog zu ermöglichen.
Die übrigen neun meiner bisher elf Jahre "im Amt" war ich in wechselnden Pensen in einer deutlich kleineren Kirchgemeinde am Zürichsee tätig. Daneben war ich in verschiedenen Gefängnissen in den Kantonen Zürich und Zug unterwegs sowie als leitender Pfarrer eines Seelsorgeteams eines Bundesasylzentrums.
Berufseinstieg
Vor meiner Tätigkeit als Pfarrer habe ich nach ersten beruflichen Schritten im kaufmännischen Bereich mit 23 Jahren das Theologiestudium begonnen und fünf Jahre später mit einem Lizenziat an der Universität Zürich abgeschlossen. Während des Studiums war ich bereits als Jugendarbeiter in der reformierten Kirche tätig. Gerade in der ersten Zeit als Pfarrer war ich um diese Berufserfahrung dankbar, hätte mir als Student aber oft mehr Zeit zum persönlichen Vertiefen in die verschiedenen Fächer gewünscht.
Nach dem Studium folgte ein Jahr als Vikar bzw. Praktikum bei einem erfahrenen Pfarrer, welches ich mit praktischen Prüfungen in vier Handlungsfeldern rund um das Leben einer Kirchgemeinde abschloss. Nach fünf Jahren Studium, nebenbei gesammelter beruflicher Erfahrungen und der kurzen "Lehre", fiel mir der Einstieg als Gemeindepfarrer insgesamt leicht - auch wenn es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, unterwegs im Dorf gerade von älteren Kirchgängern als "Herr Pfarrer" angesprochen zu werden.
Für meine Tätigkeit als Gefängnisseelsorger absolvierte ich einen CAS "Seelsorge im Straf- und Massnahmenvollzug". Zudem plane ich, mich weiterhin im sozialen sowie beratend-seelsorgerlichen Bereich weiterzubilden. Zurzeit darf ich gerade die Ausbildung zum "Care Profi" bei der Sicherheitsdirektion des Kantons Bern absolvieren. Diese steht nebst Pfarrerinnen und Pfarrern z.B. auch Fachpersonen aus dem Bereich Psychologie offensteht.
Tipps
Wer sich für den Pfarrberuf interessiert, kann grundsätzlich einfach mal bei der Pfarrperson seiner Wahl anklopfen. Ich durfte auch schon Praktikantinnen und Praktikanten in meinem Berufsalltag über meine Schultern gucken lassen – von der Administration über den Unterricht bis zum Traugespräch ist da je nachdem alles dabei.
An meinem Beruf schätze ich, dass ich praktisch jeden Tag mit unglaublich verschiedenen Menschen zu tun habe. Mit all diesen einen Teil ihres Weges gehen zu dürfen, bringt einen unglaublichen Schatz an Lebenserfahrung mit sich. Ausserdem kann ich sagen, dass ich einen effektiven Sinn in meiner Tätigkeit sehe - sowohl aus sozialer Sicht als auch aus der Perspektive meines Glaubens.
Erwachsenenbildnerin und Erzählerin
Monika Egger ist Theologin und hat eine eigene Firma gegründet.
"Hilfreich für den Einstieg sind Kontakte aus dem Studium oder anderen Engagements."
Monika Egger, © Monika Egger
«Für die Zeit nach dem Studium habe ich mir mit Absicht keine 100-Prozent-Stelle gesucht, um an verschiedenen Orten Erfahrungen zu sammeln und zusätzlich Zeit zu haben für kleinere Engagements.»
Laufbahn
Jahr | Tätigkeit/Ausbildung |
seit 2019 | teilselbstständig in der Erwachsenenbildung, Lehrmittelentwicklung sowie Erzählauftritte |
seit 2005 | Dozentin für biblisches Hebräisch an der theologischen Fakultät der Universität Luzern |
2014-2018 | Leiterin der Fachstelle Katechese – Medien, Aarau |
2010-2014 | Fachmitarbeiterin auf der Fachstelle Katechese – Medien, Aarau |
2011-2012 | Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Zürich |
2011 | Dr. Theol., Theologische Fakultät der Universität Luzern |
2005-2010 | Wissenschaftliche Assistentin für Exegese des Alten Testaments, Theologische Faktultät der Universität Luzern; Promotionsstudium |
2005 | Master of Theology |
1998-2000 | Primarlehrerin im Kanton St.Gallen |
Jetzige Tätigkeit
2019 habe ich meine eigene Firma gegründet: matmoni – märli und mehr. Seither bin ich teilselbstständig und mit Themen rund um Märchen, Erzählkunst und Theologie lehrend, schreibend und erzählend in der ganzen Schweiz unterwegs. Daneben unterrichte ich je eine Gruppe Präsenz- und Fernstudierende der theologischen Fakultät der Universität Luzern in biblischem Hebräisch.
Dazu kommen einige wichtige ehrenamtliche Tätigkeiten, wie etwa die im Redaktionsteam der feministisch-theologischen Zeitschrift FAMA oder das Engagement im Verein BibelErz.
Berufseinstieg
Zuerst war ich Primarlehrerin. Ein schöner Beruf – aber ich wollte noch mehr für den Kopf und habe mich für das Theologiestudium entschieden. Ein spannendes, extrem vielseitiges Studium, das ich nach fünf Jahren abschloss. Das Glück war mir hold und just auf Studienabschluss wurde eine Stelle als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Luzern frei – so habe ich während weiteren fünf Jahren an der Uni gearbeitet und dabei meine Doktorarbeit im Fach Exegese des Alten Testaments (also: Bibelwissenschaft) geschrieben.
Als Assistentin habe ich die Vorlesungen und Seminare der Professorin für Exegese des Alten Testaments mitvorbereitet und habe für meine Chefin Literaturrecherchen und Korrekturarbeiten übernommen. Hauptarbeit war aber die eigene Forschung. Ausserdem habe ich an der Uni regelmässig den Sprachkurs Bibelhebräisch und das Proseminar zur Einführung in die Methoden der Bibelwissenschaft geleitet.
Nach Abschluss des Doktorats konnte ich als Fachmitarbeiterin auf der Fachstelle Katechese – Medien in Aarau meine Erfahrungen als Lehrerin und mein theologisches Wissen kombinieren und in Aus- und Weiterbildungskursen für katechetisch Tätige / Religionslehrpersonen weitergeben. Hierbei waren meine Erstausbildung und Berufserfahrung natürlich von grossem Vorteil.
Tipps
Für die Zeit nach dem Studium habe ich mir mit Absicht keine 100% Stelle gesucht, um an verschiedenen Orten Erfahrungen zu sammeln und zusätzlich Zeit zu haben für kleinere Engagements. Hilfreich sind sicher auch Kontakte, die während der Studienzeit durch die Mitgliedschaft in Vereinen oder anderen spezifischen Gruppierungen entstehen.